letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


17
September
Warum trifft es immer die CEOs ...
... die "auf eigenen Wunsch beurlaubt" wurden? Warum ermittelt gegen sie urplötzlich die Staatsanwaltschaft? Darf in unserem Land der Erfolgreiche noch nicht einmal mehr ein paar Tage ausspannen?

Mitsamt seinem holistischen Blickwinkel und trotz eines beeindruckend langen Titels muss jetzt der arme Aleksander Ruzicka, Chief Executive Officer der Media-Agentur Aegis Media Central Europe & South Africa vor den Kadi. Und mit diesem Sugar Daddy auch gleich seine ganze Posse. Die waren einfach zu "streetwise" geworden, nehme ich mal an.

Trotzdem: Die Justiz sollte sich zusammenreißen. Wohin geriete dies Land, wenn alle unsere Jungdynamiker hinter Gittern säßen? Wer ist denn geschädigt außer ein paar Kunden, die gierig genug waren, auf solche Würmchen anzubeißen? Auch Nullsatz-Produzenten haben schließlich ein Recht auf ein üppiges menschenwürdiges Leben: "Strategische Kommunikationsberatung braucht einen holistischen Blickwinkel, der die Wertschöpfungskette einzig und allein an ihrem Kommunikationserfolg im Härtetest der Marktrealität festmacht. Die Wertschöpfungskette strategischer Beratung und die Verantwortung der Agenturen endet beim Absatzerfolg der Marke." Und eben nicht vor Gericht. Schreiben Sie sich das mal hinter die Ohren, Herr Oberstaatsanwalt!

Nebenbei, Herr Rutschikato, es muss im letzten Satz "enden" heißen, nicht "endet". So, wie's dort steht, reden Sie verschärften Unsinn in frühvollendetem Werbe-Fuzzy-Deutsch.


Lag's am Ende an der vielen Cola?

 
 
Da würde ich nicht drauf wetten!
Wer dem Staat hinterrücks an die Monopole greift, der darf nun mal nicht auf Gnade hoffen, auch wenn die betreuende Tanja-Anja ganz tief in die rhetorische Trickkiste langt und jetzt sogar "alles erdenklich Mögliche unternehmen" will:

Wie soeben inoffiziell bekannt wurde, hat die Staatsanwaltschaft beschlossen, die beiden Co-CEOs Manfred Bodner und Norbert Teufelberger bis zur für Dienstag in Paris angesetzten Anhörung weiterhin in Nizza in polizeilichem Gewahrsam zu behalten. (...) Nicht nur unternehmensintern wird alles erdenklich Mögliche unternommen, um den Co-CEOs möglichst rasch eine Ausreise aus Frankreich zu ermöglichen. (...) Erste Schritte, um diesen ungeheuren Akt rechtsstaatlicher Willkür, der einzig und allein der Sicherung des französischen Staatsmonopols dient und im Widerspruch zu geltendem europäischen Recht und europäischer Rechtssprechung steht, gerichtlich zu verfolgen, wurden bereits eingeleitet.

Nebenbei: "Bis zur für Dienstag in Paris angesetzten" - einen solchen attributiven Löwenrachen, den sperrt man nicht so weit auf. Sonst gähnt der Leser mit. Am Schluss beachte man den pr-typischen Dominoeffekt der nachpolternden Klammersatz-Verben: "steht, gerichtlich zu verfolgen, wurden bereits eingeleitet". Da löst sich bei Tanja-Anja dann alles: Passiv, Aktiv, Rektum, egal - nur raus damit!

By the way: Sie heißt gar nicht Tanja-Anja, sondern Karin Klein



 
 
Frankfurter Rundschau zeigt Leichenflecken
Auf dem Haupt von Günter Grass hat sich bereits Moos gebildet - seit exakt einem Monat steht zu seiner SS-Vergangenheit der bisher letzte Eintrag an der Spitze der grünweißen Haushaltsrolle. Das entspricht einer kleinen Ewigkeit im Tagesjournalismus.

Die schöne Leich zeigt längst keinen Pulsschlag mehr, keine Augenreflexe, keine Atmung ... der Journalismus ist am Bloggen wieder einmal gescheitert. Mangels Support von oben, nehme ich zugunsten der Macher einfach mal an.


So grün - und schon so welk.

 
 
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