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10
März
Schöne Headlines, Folge 40
'FDP-Hahn begrüßte beachtliche Beweglichkeit von Koch für Jamaika-Koalition'

Oder: Der moderne Qualitätsjournalismus kehre bitte vor der eigenen Haustür ...

 
 
Frank Schirrmacher wird gesellschaftsfähig:
"Die Antwort lautet, dass neunzig Worte in der richtigen Reihenfolge mehr wert sind als zehntausend Worte in der falschen. Das Letztere ist Gesellschaft, das Erstere ist Kunst."

Ein bisschen mehr als 10.000 Worte dürfte er aber schon auf dem Kerbholz haben.

via: hor.de

 
 
Bigamie, Trigami - dies ist jedenfalls mein Satz des Tages:
"Wer nichts zu sagen hat, bloggt in der Regel auch für Trigami".

Der ganze Text von Ugugu lohnt die Lektüre. Schön auch die Leitdifferenz zwischen gelesenen Anarcho-Individual-Bloggern und ungelesenen Corporate-Bloggern. Der Text muss wohl von einem Anarcho-Individual-Blogger sein.

Den Tauben zu predigen aber ist vergebene Liebesmüh, sie lernen es doch nie ...

 
 
Da schreibt sich BILD die Finger wund ...
... und dann bietet der dumme Wähler in Hessen ihnen solch ein enttäuschendes Resultat für ihr Mühen:

CDU: 37,0 (+ 0,2 %)
SPD: 35,0 (- 1,7 %)
GRÜ: 7,0 (- 0,5 %)
FDP: 9,0 (- 0,4 %)
LI: 7,0 (+ 1,9 %)

Von der ganzen Aufregung profitiert also nur die Linke. Der ausgekochte Koch hat dagegen immer noch ausgekocht, die FDP holt sich durch ihre Nibelungentreue nur neue Dellen, die Grünen verlieren durch das Wackelbild, das sie bieten, Ypsilanti bricht in meinen Augen erstaunlich wenig ein. Ach so, das alles findet sich da ...

 
 
Das Wesen des Journalismus ...
... erschließt sich oft viel zutreffender aus Streiflichtern als aus Examensarbeiten. Weshalb ich diese Berichte vom Rand der Historie so gern mag:

Da hielt Bismarck bekanntlich die "Journaille" an der kurzen Kandare. Er gewährte nur wenigen, kaisertreuen Medien Audienz, vor allem aber schmierte er diese 'happy few' mit erklecklichen Summen aus den unerschöpflichen Mitteln des Welfenfonds - der unter anderem wegen dieser Funktion auch 'Reptilienfonds' genannt wurde. Denn nur ein korrumpierter Journalist war in den Augen des Ostelbiers ein guter Journalist. Der Effekt: Bismarck konnte sich immer auf eine loyale Presse verlassen - natürlich bis auf den 'Vorwärts' - denn auch unter den Titeln, die Bismarck nicht geschmiert hatte, wirkte sein PR-System genau so gut: Nahezu alle Reptilien Agenten Medien waren kusch und königstreu.


Bismarck, wie er mit güldenem Schwert die Journaille erdolcht

Bismarcks Nachfolger Caprivi änderte an Bismarcks Politik nur wenig bis nichts. Mit einer Ausnahme: Er schaffte diese huldvoll-höchstgnädige Korruption im Journalismus ab. Kein Blatt erhielt mehr etwas 'unter dem Tisch' und der neue Kanzler sprach plötzlich mit allen - außer mit dem 'Vorwärts'. Der Effekt: Caprivi hatte von Anfang an eine gnadenlos schlechte Presse, was ihm irgendwann das Genick brach ...

Warum ich jetzt aber immer an Helmut Kohls Spiegel- und WDR-Boykott denken muss, und an Gerhard Schröders havannaduftende Männerkumpeleien bis hin zum Tete à Tete mit den Redakteuren der Bild-Zeitung - das weiß ich auch nicht.

Bild: KMJ / wikimedia / GNU-Licence

 
 
Oho, Herr Rüb!
"Die FDP [ist] zu einer bizarren Karikatur des Liberalismus verkommen".

 
 
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