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26
September
Bloß 'ne Persiflage ...


Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.

Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? -
Siehst, Vater, du den Guido nicht?
Den Guido dort mit Kron und Schweif? -
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. -

"Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Schwarzgelbe Spiele spiel ich mit dir;
Manch bunte Boni liegen am Strand,
Mein Programm birgt güldnen Tand."

Mein Vater, mein Vater, hörest du nicht,
Was Guido mir dort an Rendite verspricht? -
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In Zeitungsblättern säuselt der Wind. -

Mein Vater, mein Vater, siehst du nicht dort
Guidos Spekulanten am düsteren Ort? -
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
Sie machen die grünen Weiden so grau. -

"Ich liebe dich, mich reizt dein kleines Gehalt;
Und willst du nicht zahlen, so brauch ich Gewalt."
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Guido hat bei mir ein Investment getan! -

Dem Vater grausets, er reitet geschwind,
Er hält in Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Aufschwung mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Land war tot.

Bild: Moritz von Schwind, wikimedia, gemeinfrei

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