letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


17
Juni
Lalü, lala - bei dem Krach bleibt ja nichts geheim!
Im Hause Springer sind zufälligerweise und total pünktlich zum 17. Juni dem Herbert Kremp die 'geheimen Pläne Oskar Lafontaines' in die Hände gefallen. Donnerwetter - das nenne ich doch endlich mal eine wahre Mediensensation! Einen durchführbaren Plan hätte ich dem Demagockel der deutschen Gewerkschaftsbewegung gar nicht zugetraut ...


'Hands up! This is a landrobbery ...'

Wie ist der Kremp denn bloß da ran gekommen, an die geheimen Pläne? Man erfährt es aus seinem Text einfach nicht ... aber - na gut, so ist das eben mit dem Quellenschutz! Und worin bestehen diese geheimen Pläne? Auch das erfährt man von diesem, unserem Paranoia-Herbie einfach nicht ... klar ist (jedenfalls ihm) nur, dass es irgendwie mit Hilfe des russisch besetzten Teils des Grundgesetzes später irgendwann mal, unterstützt von den Tschekisten, gegen das restliche, das westlich-freiheitliche Grundgesetz im Geiste Axel Springers gehen soll. Die Folge: ein linker Nationalismus, bei dem sich doch wohl alles aufhört! So viel habe ich als insinuierungsoffener Leser dann schlussendlich doch noch begriffen. Hier die Sensation des Tages:

"Wenn von geheimnisvollen Zukunftsplänen Lafontaines die Rede ist, so kann der seltsame Umstand gemeint sein, dass das Grundgesetz eine schwarze Koda in Gestalt des Artikels 146 enthält, die theoretisch alles in Frage stellt, was in den 145 Artikeln vorher niedergelegt ist." Äh ... ja ... das ist schon ein dolles Ding, das, was der Saarlouis da vorhat ...

 
 
16
Juni
Die SPD ...
... zeigt sich sowohl bei der Forschungsgruppe Wahlen wie Infratest dimap von diesem Forsa-Tiefschlag in der letzten Woche gut erholt - und kein Qualitätsdingsbums berichtet darüber. Naja, passt wohl nicht ins kleine Weltbild ...

 
 
Soso ... so ist das also.
Morgenpost Online: Das stand in der Zeitung.
Schulte: Was dort steht, ist nicht wahr.

 
 
15
Juni
Unk-Journalismus


Hier ein Herr von der 'Lausitzer Rundschau', der die Kolumnen dort wohl auf drei Töpfen schreiben darf, 'obwohl das alles natürlich wissenschaftlich noch nicht unbedingt belegt ist':

"Immer dann, wenn Jugendliche unbegreifliche Gewalttaten begingen, wie zuletzt der Amoklauf von Emsdetten, wurden Killerspiele als Auslöser identifiziert. Obwohl das wissenschaftlich nicht unbedingt belegt ist. Denn meist sind es wesentlich komplexere Zusammenhänge, die zu Gewalt und Aggression führen."

Jaja - "immer dann" ... "obwohl das" ... "nicht unbedingt", so geht das eben mit den grammatischen Hütchenspielereien. Schon Charles Manson spielte bekanntlich 'Super Mario' und 'Grand Theft Auto'. Hat jedenfalls mal jemand irgendwo gehört. Vor allem aber hörte er diese wilde Beat-Musik und er hatte tolle Frauen - und ich, der kleine Schreiber, habe nur meine Roswitha. Trotz aller Komplexität ist uns allen unter diesen Umständen natürlich klar, was so eindeutig erst einmal gar nicht auf der Hand zu liegen scheint - die Diagnose: Der Journalismus ist auch unterhalb des gewohnten Stammtischniveaus noch nicht am Ende ...

Bild: Rotbauchunke (Marek Szczepanek / GNU / wikimedia)

 
 
14
Juni
Recherchen übers Netzwerk Recherche ...
... zeigen wirklich eindrucksvoll, wie wichtig doch Recherche ist. Ein wenig betreibt der Thomas Knüwer dabei auch 'recherchez la femme' ...

Ach ja, und dies hier, mein kleiner Beritt, das ist vermutlich schon wieder eins dieser üblen und bösartigen Blogs, über die sich der Thomas Leif als oberster Anwalt aller Rechercheure so ausführlich und so kullertränenreich beklagt hat:

"Der Blogger stellt seine eigene Person in den Vordergrund. Es handelt sich oft um selbstverliebte Egozentriker, die ihren Mitteilungsdrang befriedigen wollen. ... Viele Blogs sind gespickt mit Anfeindungen, Unterstellungen und systematischer Provokation."

 
 
13
Juni
Ach Gott, ach Gott, nee ...
... wat wird dat allet schröckelich! Früher, da haben wir uns die journalistische Edellyrik noch still und behaglich schmunzelnd in Opas Lehnsessel angetan und sind danach beruhigt darüber, dass die Welt noch steht, solange das Editorial erscheint, in unser Heiabett gekrochen:

"Wir werden es mit zahllosen Leserautoren zu tun bekommen, Blogger und Querulanten, die alles Gelesene sofort in ihren Blogs, Foren und Chats wiederkäuen und meist leicht deformiert ausspucken. Einzelne Blogger halten dieser Belastung bereits jetzt nicht mehr stand, erleiden Herzinfarkte. Und der Leser stirbt sowieso. Auch wenn heute so viel wie noch nie gelesen wird, der Leser wird sterben, weil je länger je mehr immer mehr Menschen einfach die Klappe nicht halten können."

DIESER Alarmismus - um der Wahrheit die Ehre zu geben - der erschien übrigens journalistischerseits ...

 
 
12
Juni
Welcher Beruf mag das bloß sein?
"Der Beruf fordert eine eigene stilistische Kraft und Ausdrucksfähigkeit von charaktervoller und tiefgreifender Wirkung. Alle diese Eignungsvoraus- setzungen liegen gleich den künstlerischen Begabungen in der Persönlichkeit."

 
 
11
Juni
Oh Herr, es geschehen Zeichen und Wunder ...
... die Grimme-Hanseln und -Greteleins küren den WDR, den eigenen Gesellschafter, zum journalistischen Kreativissimo und kometenhaften Medienstar. Das ist ja fast so sensationell, als würden die Bayern einen Katholiken zum Ministerpräsidenten wählen. Oder der Verband der Schausteller gar den Festzeltwirt ...

 
 
10
Juni
Führer befiehl ...
... wir staunen:

"Wenn jede Information für jedermann jederzeit überall verfügbar ist, dann wächst das Bedürfnis nach Orientierung, Auswahl oder dem, was den guten Zeitungsjournalisten ausmacht: Führung."
Matthias Döpfner, Journalist und Informationspfadfinder

Und alle Journalisten sollen jetzt zur Nachhilfe ins Sprachseminar einrücken, damit sie dort lernen, was die meisten bisher nie als Mangel empfanden:

"Sprache ist Werkstoff des Journalisten und Aphrodisiakum zur Verführung des Lesers. Es gibt bekanntlich keine langweiligen Themen, es gibt nur langweilig geschriebene Texte. ... Sprache ist das Pfund, mit dem Zeitungsjournalismus, anders als Radio, Fernsehen, Internet, wuchern kann und wuchern muß. Das, was zwischen den Zeilen steht, die genaue Beobachtung, das ironisch verfremdete Detail, die ungewöhnlich treffende Formulierung und vielleicht sogar das Lachen des Lesers - das ist der Kitt zwischen dem Leser und seinem Blatt."

Ironie plötzlich erlaubt - oder: dpa goes art ...

Weshalb aber das Internet nicht auch 'mit Sprache wuchern' können soll, hierfür habe ich wohl das zugehörige Argument übersehen ...

 
 
08
Juni
Wenn ein Journalist ...
... nicht für die Öffentlichkeit, sondern für die Nichtöffentlichkeit recherchiert und kassiert, ist er dann noch ein Journalist - oder eher ein Philipp Marlowe ... ?

*kopfkratz*

 
 
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