letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof | |
... neuere Stories
15
Dezember
Qualitätsjournalismus live:
"Wie weit unternehmerische Willkür heute geht, belegt eine als Stellenanzeige getarnte Versklavungs-Offerte der Hamburger Morgenpost. Darin wird ein "überdurchschnittlich belastbarer Polizeireporter" gesucht: "Für die Erfüllung dieser Aufgabe sind Sie an 7 Tagen in der Woche rund um die Uhr einsatzbereit." So ein Elendswurm - bezahlt allerdings nur auf Basis einer 5-Tage-Woche - soll dann auch noch über eine farbig-spannende Schreibe, die Fähigkeit zur hartnäckigen und genauen Recherche sowie fotografische Kenntnisse verfügen. Kurz: Verlangt wird ein Heavy user von Koks und Amphetaminen, die er sich vermutlich über gute Kontakte direkt aus der Asservatenkammer beschaffen soll. Oder muss das der Betriebsrat über die Kantine regeln?"
Diesen Ulrich Reineking, der samstäglich nur in der taz nord zu finden ist, den lege ich übrigens jedem Leser herzlich ans Herz. Das ist ein Blogger avant la lettre ...
13
Dezember
Wenn der deutsche Qualitätsjournalismus erzählt ...
... dann wird der Kleber doch nicht neuer Spiegel-Chef.
Der kleine Tierfreund erkennt seine Enten nämlich nicht am "Quack!" sondern am "Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet ...".
10
Dezember
Empörungsbewirtschaftung
Gut, dass uns so etwas dank des deutschen 'Qualitätsjournalismus' nie passieren könnte. Für den folgenden Text herrscht drüben bei der NZZ - auch wenn die Schweiz so fern liegt - ABSOLUTES LESEGEBOT:
"Schliesslich boten Medien falsche Schilderungen des Ablaufs, wilde Aufbauschungen ohne jeden Beleg, befragten hemmungslos Kinder und Jugendliche, verbreiteten Gerüchte als Tatsachen, produzierten Anschuldigungen Dritter ohne Faktenprüfung und schrieben solches erst noch voneinander ab. ... (W)ir haben es mit zwei gerade in jüngerer Zeit notorisch bekannten Akteuren der Empörungsbewirtschaftung zu tun, den Medien und Teilen des politischen Personals. ... Beides zusammen reicht, um gewaltigen Unsinn zu produzieren. ... Was dabei rauskommt, geht stramm in Richtung Fiktion. ... Das Erstaunliche an solchen medialen Salti mortali, an denen sich im Fall Seebach fast alle Leitmedien beteiligten, ist, dass sich niemand mehr darüber empört. ... Im Gegenteil: Ein wahrhaft postmoderner Rudeljournalismus jagt gemeinsam dieselben Säue durchs Dorf. ... Wir lesen, schauen und hören nicht nur überall dieselben Geschichten, sondern diese sind auch gemäss derselben Masche gestrickt. Und weil sich moralische Empörung so wunderbar verkauft, erleben wir gut 200 Jahre nach der Aufklärung wieder Hexenjagden". Danke, Herr Professor Imhoff für diesen wahrhaft aufklärerischen Beitrag über die moderne Medienlandschaft dort in der Zürcher NZZ.
09
Dezember
Wenn jemand so um Schläge bettelt ...
... wie dieser Bernd Graff, wer bin ich dann, dass ich mich lange bitten lassen sollte?
07
Dezember
The very thing that makes you rich ...
... will make you poor:
"Rich", das Magazin für Besserverdiener, ist pleite. Nach W&V-Informationen wurde für den Titel Insolvenz angemeldet.
06
Dezember
Ein bisschen Medienkritik muss sein ...
... die passt in jede Zeitung rein,
ein bisschen Medienwut macht Mut weil das so seltsam gut tun tut ... Vom medialen Grabbeltisch heuer auch das ...
05
Dezember
Sie können es einfach nicht:
"Döpfner schwebt auch weiterhin über dem Welt-Verbund (Welt, Welt am Sonntag, welt.de), der ebenfalls eine einzige Baustelle darstellt. Vor allem die von Welt-Oberchefredakteur Christoph Keese ausgegebene "Online-First"-Strategie erweist sich als großer Flop."
Also noch einmal: 1. Ihr könnt Mikromedien nicht behandeln wie eure altgewohnten Makromedien. Um mich in eurer Bildwelt mal verständlich auszudrücken: Ein filigranes Uhrwerk von Philippe Patek ist kein Bleifuß-Porsche-Cayenne, auf dessen Pedalen ihr nach Herzenslust rumtrampeln könnt. 2. Ihr werdet an eurer Anonymität noch ersticken: Holt euch endlich Köpfe statt Würstchen - und lasst sie auch Köpfe sein. Nicht jeder will dabei mit einem Döpfner-Button durch die Gegend rennen. Übrigens: Matusseks Video-Kolumne wäre gerade billig zu schießen - und sie passt ja auch viel besser zu euch. 3. Versucht es doch mal mit 'Online Only'. 4. Versucht gar nicht erst, mit einer Sache es allen recht zu machen. Sondern macht es mit vielen Sachen jedem Recht. Anders ausgedrückt: Fragmentiert euch genauso, wie 'die Welt' draußen ist ... 5. Denkt nicht in Quartalen, sondern in Dekaden. 6. Klicks sind noch immer keine Währung. Die Tools deutscher Zeitungsverleger Bild
03
Dezember
Matussek weg?
Ha, wenn das stimmt, was die taz dort heute schreibt, dann mache ich abends ein Fläschchen Schampus auf. Der größte Patridiot unter Deutschlands Föjetong-Sechzehnendern soll heute freiwillig das Revier wechseln, heißt es, damit er nicht von den anderen aus dem Redaktionsgehölz hinausgestrullert wird. Warum die taz das Thema Matussek allerdings unter 'Kultur' abhandelt, das weiß der Henker.
Wenn jetzt auch noch der Steingart gegangen wird, dann fange ich doch glatt wieder an, hin und wieder durch solch ein buntes Heftchen der Brandstwieties zu blättern ... Nachtrag: Nu isser wech! Schöner Nachruf - und diese hirnverhuschten Yuppies brauchen sich ohne ihre Gallionsfigur auch nicht länger einbilden, sie hätten irgendwie 'Kultur', nur weil ein Bändchen Stuckradt-Juchhe bei ihnen auf dem Regalbrett steht: "Der stumpfgeistige Stammtischton, den [Matussek] nach seiner Amtsübernahme im Jahr 2005 mit seinen Getreuen - darunter der Borderline-Fabulierer Joachim Lottmann und der Popliterat Moritz von Uslar - etablierte, war selbst jenen zu viel, die sich vom Spiegel einen "frischeren Ton" wünschen mochten. Die politische Ausrichtung verschob er noch weiter nach rechts und schoss sich auf die üblichen Feinde ein: das Regietheater, das einmal wieder "unsere Klassiker" ruinierte; die Achtundsechziger; all jene vaterlandslosen Gesellen, die sich über das "neue deutsche Nationalgefühl", wie es angeblich bei der Fußball-WM zu beobachten war, nicht ebenso freuten wie er."
01
Dezember
Es spricht der Mann im Mond:
"Es ist ja klar, dass einem Blogger der Unterschied zwischen Werbung und Information total wurst ist, denn er muss sich nie damit auseinandersetzen, im Unterschied zu den ach so altmodischen Journalisten. Die müssen sich jeden Tag, jede Stunde damit auseinandersetzen ... " Tscha, verkehrte Welt, würde man jeweils 'Blogger' durch 'Journalisten' substituieren und umgekehrt, dann käme es schon eher hin ...
via: Blogdenunzianten
Journalismus schon auf der Palliativstation?
Ganz so jedenfalls klingt's beim Blog-Veteranen Don Dahlmann:
"Blogs und das Internet haben mich dazu bewogen, mir Gedanken über Dinge zu machen, die mich vorher nicht mal ansatzweise interessierten. Was auch daran lag, dass ich sie nicht wahrgenommen habe, weil sie in den Medien nicht stattfanden. Ich habe in den letzten Jahren mehr über das System "Journalismus" verstanden, als in den Jahren zuvor. Und ich sehe eine vage Chance, dass die Berichterstattung in den Blogs dem klassischen "Häppchenjournalismus" ein Ende bereiten wird. Wer gelesen werden will, der braucht gute Inhalte, wer nur "Klickstrecken" wie die SZ anbietet, wird (hoffentlich) bald untergehen." Rest In Print / Bild: sxc.hu 847991 Gut - mag also der pr-verseuchte Presse- und TV-Schwurbel dahinfahren, ich werde ihn nicht vermissen. Nur der Parteipolitik alten Stils wird ihr getreuer Eckart fehlen. Wichtig ist für mich, dass das Bloggen uns politisiert. Zumindest 'medienpolitisiert' es, ein Gebiet, das in den Altmedien aus begreiflichen Gründen nur selten beackert wird ...
... ältere Stories
|