"Wir wollen unser Engagement in der Kommunalpolitik ausbauen und konzeptionelle Lösungsbeiträge für die drängenden Probleme in Deutschland vorlegen" - welche Partei mag das sein, die so individuell und profiliert daherschwätzt? Ganz klar - das sind die Bibeltreuen Christen. Diese possierlichen Wesen ernähren sich ausschließlich von Bibelzitaten, ihre Außenpolitik besteht aus "Israel", wobei ein erläuternder Hinweis auf der Homepage die Leere der Seite mit dem langen Amtsweg zwischen Himmel und Erde erklärt: "Hier finden Sie in Kürze Beiträge der PBC zu außenpolitischen Themen.". Immerhin - die Partei existiert ja auch erst seit 1989! Dafür aber ist der Bereich "Familienpolitik" bis zum Rand gefüllt, wie man es bei diesem vermehrungsfrohen Völkchen auch erwarten durfte. Die PBC ist dabei eine höchst plurale Partei, sie wendet sich an solange alle, wie man nur der Bibel bis aufs I-Tüpfelchen glaubt und dem bösen Zeitgeist den verdienten Tritt in den Mors verpasst: "Die Partei Bibeltreuer Christen - PBC versteht sich als eine Partei für Alle - gleich welcher Konfession oder Denomination - die überzeugt sind, dass ein aktives Engagement der Christen für unsere Gesellschaft dringend notwendig ist und dass die Weisheit der Bibel besser ist als vom Zeitgeist bestimmte Meinungen." Wer also als modebewusster Mensch von Trends und Kultigem endgültig die Nase voll hat, der wird in diesem Freigehege mit seinen Passionsblumen und Mauerblümchen sicherlich seinen himmlischen Frieden finden.  

So wird das ganz bestimmt was mit der rosaroten Zukunft, die uns alle restlos glücklich machen wird.

Ach ja, es wären nur achtzig Konsomolzen gewesen, das schreibt jedenfalls die linke Konkurrenz aus dem benachbarten Gehege, die sich da bei ihnen im Berliner Zoo getroffen hätten. Ich finde, das ist Erbsenzählerei angesichts einer solch mächtigen, gar bundesweiten Bewegung und eines großartigen Manifestes mit einer beeindruckend griffigen Headline, die überhaupt gar keine Idee von der Zerrissenheit der Linken aufkommen lässt:

"Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir möchten Euch hiermit über die Ergebnisse des gestrigen Treffens in Berlin zum Aufruf „Für eine antikapitalistische Linke“ informieren. Es waren über zweihundert Personen anwesend; einige von Euch haben ja auch selbst daran teilgenommen.

Nach gut zweistündiger Diskussion zu unseren politischen Schwerpunkten im Parteineubildungsprozess wurde mehrheitlich die Erklärung „Gegenmacht organisieren - Gesellschaft verändern. Dieses Land braucht weder eine gespaltene noch eine angepasste, sondern eine starke antikapitalistische Linke!“ verabschiedet."