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... neuere Stories
10
August
Atomaufsicht - made in Germany
Wer hätte das gedacht? Unsere Atomkraftwerke sind sogar so sicher, dass sie noch nicht einmal kontrolliert werden müssen. Den Beweis trittt der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) an. Er schreibt an den Bundesumweltminister: "Ich habe die Stellungnahmen der Kraftwerksbetreiber geprüft und schließe mich ihren Einschätzungen an."
Da dies eine Woche der Vergleiche ist - analog wäre ein Schreiben des TÜV, worin es heißt: "Als Fahrzeughalter haben Sie uns Ihr Fahrzeug als verkehrssicher gemeldet. Wir schließen uns Ihrer Einschätzung an und senden Ihnen hiermit die Plakette zu." Die Figur zur Atomaufsicht gibt's bei www.saidoo.ch
08
August
Seltsamer Dialog ...
... dort eben im Plattenladen. Inhaber, alter Bekannter, kommt auf mich zu. Sieht allmählich auch aus wie "alter Kumpel" - graue Strähnen in der Matte, Rundungen über der Hüfte.
Er: Na, wie is? Ich: Muss ja. Alle werden älter. Er: Wem sagst du das? Ich: Naja - vor uns ham die dat geschafft, dann schaffen wir's auch bis ins Grab. Er: Außerdem ham wir die bessere Musik. Ich: Yoho? Er: Ohne Musik spring ich nicht in die Kiste. Ich: Aha. Er: Heute abend jedenfalls. Ich (ratlos): Ja, denn! Harzige Luft im Dickdarm? Ausbeute: Portugal. The Man / Vetiver / die beiden remasterten Scoop-CDs von Townshend
31
Juli
Content is cheap
China überträgt jetzt beim Umgang mit Content den Ansatz des Business-Bloggings auf den Technologie-Bereich:
Dort, im Reich der Mitte, hat man nämlich selbst eine Magnetschwebebahn entwickelt, für die gaaaanz bestimmt nichts verwertet wurde, was bei dem deutschen Prototyp in Shanghai zum Einsatz kam: Die chinesischen Entwickler der Chengdu Aircraft Industry Cooperation betonten jedoch, es handle sich um eine Eigenentwicklung, für die keinerlei Materialien des deutschen Transrapid-Konsortiums verwendet worden seien. This train is absolutely content Das Schönste daran ist, dass das chinesische Bähnli nur die Hälfte des deutschen Luxusmodells kosten soll. Ein sparsamer Mensch wie der Ede Stoiber könnte da doch für sein Magnetschwebebahnprojekt am Münchner Flughafen der chinesischen Variante den Vorzug geben, um die Finanzen des Freistaats zu schonen. Oder etwa nicht?
28
Juli
Na, also - geht doch!
In Saarbrücken hat die erste "Billigapotheke" aufgemacht. Das ist für die Kunden nicht so schlimm, wie es klingt: Es gibt die gleichen Medikamente wie anderswo - nur sind sie eben im Schnitt 30 Prozent billiger. Die Leute rennen dem Newcomer deshalb begreiflicherweise die Hütte ein.
Weshalb die Saarbrücker Apotheker auch mit einer Strafanzeige gegen diesen billigen Hugo klagen wollten, weil das ja gar kein deutscher Qualitäts-Apotheker sei, sondern ein holländischer Scharlatan, wo die Leute wegen falscher Medikamentenberatung bekanntlich reihenweise auf der Straße zu verrecken pflegen. Die dumme Staatsanwaltschaft aber sah "keinen Straftatbestand erfüllt". Fremdstämmiger Scharlatan Es wäre ja auch noch schöner gewesen: Nicht nur bei den Medikamentenpreisen, auch bei den Apothekerverbänden scheint noch jede Menge heißer Luft drin zu sein. Und der zuständige Minister Hecken freut sich über 300 neue Arbeitsplätze, weil der holländische Anbieter auch sein Versandlager im Saarland eröffnen wird.
27
Juli
Born in Bremerhaven, USA
Die Stadt und die Region ringsum steckten damals voller GI’s, die ihre unausgeheilten Vietnam-Erfahrungen mit Drogen aller Art dauerhaft balsamierten. Es ist kein Witz: In den frühen Jahren der Hippiebewegung lag das bundesdeutsche Drogen-Mekka in „Fishtown“ an der Unterweser.
Bremerhaven: In the Land of the Free Der zugedröhnteste Schuppen von allen trug seit Hein Mücks Tagen einen maritimen Namen: Vor der „Haifisch-Bar“ gab es eine kleine Grünfläche mit Trauerweide und Bänken, direkt am Kochlöffel-Gymnasium, wo nackte Oberschenkel minimalistisch bekleideter Kleinbürgerstöchter unanständige Assoziationen bei bekifften Schulschwänzlern weckten. Drinnen gab es Tischfußball und Flipper, roten Libanesen beim kleinen Klaus und schwarzen Afghanen beim großen Klaus, auch teuren Schimmel und gute „Psychedelics“. Die Musik - Zappa, Beefheart, Incredible String Band, Jefferson Airplane und all so'n Tüch - war zum Kopfausschwenken da, motorisch trat man sachte auf der Stelle. Schwoof gab’s auch – der fand am Wochenende in den Kellern privater Einfamilienhäuser statt: „Sympathy is all you need my friend …“. Rare Bird, Matratzenlager, Fummeln unterm Nicki, Ingrid – ach! Heißere Tänze gab’s eigentlich nur am Wochenende, wenn saufende Rock’n’Roller in die "verlängerte Bürger" einfielen, um Hippies aufzumischen. Waren genügend kampferfahrene GIs vor Ort, dann stand der große Bericht über die Massenschlägerei am nächsten Tag in der „NORDSEE-ZEITUNG“, während deren Kommentatoren um „Recht und Ordnung“ barmten. Schlimm waren Tage, an denen ein Bremerhavener die Hand nicht mehr vor Augen sah: Kam dieser unmerkliche Wind aus Südwest, mit dichtem Nebel verbunden, dann mischte sich die hypnotische Wirkung des schwarzen Schimmels mit klagenden Möwenschreien, hintergründig blökenden Nebelhörnern und einem infernalischen Fischgestank, der von Wulsdorf her die ganze Stadt in Geiselhaft nahm. Fuhr einer in Richtung Fischereihafen mit dem „Gammel-Express“, mit der Linie 4 also, dann miauten ihn noch draußen auf dem Dorf tagelang grätengierig die Katzen an. Erfahrene Fahrschüler mieden natürlich diese Strecke, an deren Rand Firmen mit so seltsamen Namen wie Schlotterhose & Co. lagen. Zu schmal, um breit hindurchzupassen: Die alte Geestebrücke Auch andere Windrichtungen hatten es in sich: Wo Kaffeeproduzenten - Ronning, Schlobohm - „rrrrössstfrisch“ ihr Aroma verbreiteten, roch es säuerlich nach ungelüfteter Wohnküche, selbst die Karlsburg-Brauerei, beliebtes Ziel an Ausflugstagen in der Oberstufe, ließ an Maische-Tagen gern einen blauen Stunk flattern durch die Lüfte. Sturm gemahnte in Bremerhaven nicht ans offene Meer, sondern an nassen Schlick. Olfaktorisch war die Stadt an der Geestemündung das Ende jeder Sinnlichkeit, damals, als noch „die Fischmäihlfabrikn Rekloamä moachtn“ und alle Welt nicht zu, sondern „na-ach Ramelow“ ging, um sich die neue Jacke gegen den ewigen Regen zu kaufen. Jene kleinen Traktoren, die mit zehn und mehr Wägelchen rotfiletierter Kabeljau-Skelette im Fischereihafen übers Kopfsteinpflaster rumpelten, während darüber eine Wolke aus Tausenden schrill kreischender Silbermöwen stiebte, die rollen längst nicht mehr. Heute sitzen im „Schaufenster Fischereihafen“ gesittet jene „Happy few“, die hier noch eine Perspektive sehen, die duftenden Fischmehlfabriken aber sind Geschichte. Aus dem Vorhof der Hölle ist das letzte Refugium einer ungewissen Zukunft für Bremerhaven geworden. Was aber Beine hat, rennt. Bremerhaven soll im Jahr 2020 weniger als 100.000 Einwohner haben, in meiner Schulzeit waren es knapp 200.000 - mit GIs, versteht sich. Die sind aber übers Meer verschwunden - mit ihnen die Musik, das Dope und die guten Filme, die man in unserer Staging Area mit ihrer angegliederten RADIO CITY sah, lange bevor sie in deutsche Kinos kamen. Keine Chance, antiamerikanisch zu werden
The Free City of Bremen proudly presents ...
... Regengüsse wie aus Eimern!
Endlich nasse Füße
24
Juli
Doch so viele?
Zum machtvollen Auftakt des niedersächsischen Kommunalwahlkampfes lud die NPD am Wochenende nach Verden an der Aller. Handgestoppte 18 Fleischmützen versuchten daraufhin in der Fußgängerzone, sich verlegen grinsend hintereinander zu verstecken. Und dass, obwohl doch Riegers Arier-Gestüt gleich um die Ecke in Dörverden liegt.
Das sind die Söhnchen vom nationalen Revolutiönchen Aufdatierung: Später müssen noch 32 Männekens hinzu gekommen sein. Die Polizei nahm nämlich, als ihr irgendwann der Geduldsfaden riss, 40 von 50 haarlosen Wotansrecken fest, darunter auch den großen Vorsitzenden Udo Voigt. Seine braunen Mullahs vom Heiligen Arischen Krieg sollen irgendetwas Hisbullahfreundliches gebrüllt haben. Dabei handelt es sich doch um einen Kommunalwahlkampf ...
23
Juli
Das Verschwinden der Parkbank
Ich lebe in einem sehr grünen Stadtteil Bremens, voller Fleete, Wäldchen und Kleingartengebiete. Seit etwa einem Jahr nimmt die Zahl der Parkbänke hier rapide ab, weil irgendwelche aus Muckibuden entsprungenen Vollspackos nächtens die Planken aus den Verankerungen reißen - unter dem Einfluss von Alk oder Wat-weiß-ich. Die finanzklamme Stadt Bremen hat für die ewigen und dazu noch perspektivlosen Reparaturen kein Geld und schleift dann einfach nur den Bankstandort.
Dort, wo vorher Rentnerinnen mit ihrem Hackenporsche sich mal ausruhen konnten, wo Migranten ihre Erinnerungen an Kasachstan austauschten - da herrscht dann das blanke Nichts. Bleibt die Frage: Wie dämlich darf man eigentlich sein? Auch ohne Hauptschulabschluss? Protestmail nutzt nichts
22
Juli
Liebe Architekten ...
... seit ich mir den Streit ums Weltkulturerbe in Köln, in Regensburg oder gar in Dresden anschaue, plagt mich eine Frage:
Seid ihr zu eigentlich blöd oder seid ihr zu eitel, um etwas zu bauen, was sich in ein bestehendes historisches Ensemble harmonisch einfügt? Deutsche Architektur genießt Weltruf
14
Juli
Mann, sind die kreativ, Mann!
Deutsche Unternehmensführer haben allesamt viel Phantasie und ein total elaboriertes strategisches Instrumentarium, um ihre Firma in die Zukunft zu führen:
Quelle: unternehmertag.de "Chef, wir haben im letzten Jahr einen Gewinn vor Steuern von 3,4 Mrd. Euro gemacht." "Super - sofort Standorte schließen und Personal abbauen." "Chef, die neuen Quartalszahlen sehen gar nicht gut aus." "Scheiße - sofort Standorte schließen und Personal abbauen." "Chef, die neue Modellreihe schlägt wie eine Bombe ein." "Toll - sofort Standorte schließen und Personal abbauen." "Chef, die Bundesregierung hat die Unternehmenssteuern gesenkt." "Klasse - sofort Standorte schließen und Personal abbauen." "Chef, die Bundesregierung hat die Unternehmenssteuern erhöht." "So'n Mist - sofort Standorte schließen und Personal abbauen." ... ad infinitum ...
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