letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


06
Februar
Kirchensteuerprivileg
Williamson und diese wühlenden Wildschweine im Weinberg des Herrn, die fängt man nur wieder ein, wenn der Staat allen Katholiken das Kirchensteuerprivileg radikal entzieht. Sollte jeder Laie und Katholik an seine Organisation nur noch das freiwillig spenden, was ihm zu dieser derzeit einfällt, dann wäre es plötzlich Ebbe in den Kassen des Vatikan - und wir erlebten den Gang nach Canossa mal andersherum. Und zwar wegen des wabernden Wahnwitzes in der Pius-Bruderschaft, die nach ihrer unverlangten Aufwertung glaubt, sie könnte vor Kraft kaum noch laufen - dabei haben sie sich dort nur wechselseitig besoffen geredet ...

 
 
05
Februar
Tertium non datur:
Man kann seit einigen Tagen keinesfalls zugleich katholisch sein - und NICHT rechtsextrem. Anders ausgedrückt: Wie der Bischof im Denkgestrüpp, so heidschnuckenfarben ist eben auch jedes Schäflein in der Wolle gefärbt!

Das eben ist das Problem hierarchischer Top-Down-Organisationen aus den Sinngebungsindustrien - eine 'Kirche von unten' ist bei Ratzis und anderen Fundis immer ein Widerspruch in sich ...

 
 
31
Januar
Wenn die Wuschels faseln ...
... dann fallen sie umstandslos hinter Kant zurück:

"Wenn es Gott, den Schöpfer, nicht gäbe, wäre gar nichts da, auch das Papier nicht, auf dem Sie jetzt diese Schriftzeichen lesen".
Ah ja, weil wir Menschen uns irgendwann mal einen 'Schöpfer' aus dem Hirnkasten gesogen haben, kann ohne den Segen dieser mentalen Zwangsvorstellung anschließend auch niemand mehr gut darwinistisch die Tür zur Eigenexistenz eingetreten haben ... dolle Logik!

"Wenn es Gott nicht gäbe, könnten Sie darüber hinaus nicht sicher sein, ob es Sie gerade im Moment wirklich gibt".
Ah ja, und wieso weiß ich dann, dass es mich gibt, wenn es - den unwahrscheinlichen Fall mal angenommen - doch einen Gott geben sollte? Erscheint der mir dann im Schlaf und sagt: Du bist, mein Sohn! ...?

"Zwar wird es Sie nächste Woche gegeben haben".
Rödel, rappel, rabula ...

"Gewiss wird es Sie jetzt im Moment auch nächstes Jahr gegeben haben".
Dröhn, Gebaddel, Denktrara ...

"Doch irgendwann wird es keinen Menschen und keine Erde mehr geben. Wenn es keinen ewigen Gott gibt, wird es Sie, verehrter Leser, dann jetzt im Moment nicht gegeben haben".
Mutti, der Mann mit dem Bertelsmann Weltlexikon ist da, in dem alles geschrieben steht: Könnten Sie mir das bitte gaaaanz langsam nochmals erklären?

"Wenn es Sie aber nicht gegeben hat, dann gibt es Sie jetzt auch nicht. Schade eigentlich."
Der Dottore braucht - scheint's - selber einen ...

"Es gäbe keine Gerechtigkeit nach dem Tod für die ungezählten Geschundenen der Geschichte. Der Mörder triumphierte endgültig über sein Opfer".
Dann muss man eben im Diesseits für Gerechtigkeit sorgen - und nicht alles dem Höllenpfuhl im imaginierten Jenseits überlassen ... oh Mann, oh Mann.

via:Marheinecke

 
 
30
Januar
Fürchtet euch nicht: ...
Auf den Neoliberalismus folgt die Zivilisation.

 
 
16
Januar
Positive Thinking!
Der 'Held von Manhattan' macht den Hudson River zur Landebahn, am Dienstag kommt dann der Heiland der Obama. Und wir hier in Deutschland haben doch unseren Hotte Köhler auf seinem bundespräsidialen Steckenpferd. Was soll uns die Finanzkrise da noch anhaben?

 
 
26
Dezember
Muss ich an Gott glauben, um in der Kirche zu sein?
Dieser Bischof Huber, nachdem er den Strunz des Finanzwesens, diesen Jupp Ackermann, kreuzweise über den Schnabel nahm, der könnte mich sonst glatt dazu bringen, einen Wiederaufnahmeantrag für seinen Verein in Erwägung zu ziehen.

 
 
18
Dezember
Privat kann alles besser:
"Für die immer klamme Hochschule, deren Studiengebühren (die ursprünglich gar nicht vorgesehen waren) zwischen 10.000 und 45.000 Euro für ein Studium liegen, könnte der Wegfall der Landesmillionen das Ende bedeuten."

 
 
13
Dezember
Der Rasputin-Effekt:
Merkt euch, all ihr jungen und aufstrebenden Betrüger mit den Felix-Krull-Ambitionen, bei den Reichen und Mächtigen dieser Welt findet ihr umso mehr Glauben, je dämlicher, dreister, abgezockter und durchschaubarer euer Betrug ist. Wenn ihr also meint, ihr hättet schon zu dick aufgetragen, ihr verlangtet schon zu viel, jetzt müssten die doch endlich mal was merken, legt getrost nochmals eine Schippe drauf. Nur Ehrlichkeit und Bescheidenheit verliert bei denen, die Größe dagegen imponiert, auch im Falle spekulativer Windeier:

"Bernard Madoff, founder and president of a New York firm that invested funds for wealthy individuals, hedge funds and other institutions, was charged with operating what he told employees was a long-running $50 billion Ponzi scheme in what may be one of the largest frauds in history.

via: Rebellmarkt

 
 
03
Dezember
Endlich weiß ich's:
In der DDR gab es doch eine Opposition - nämlich die Ost-CDU, und die war vierzig Jahre lang unerhörten 'Repressalien' ausgesetzt. Ob's stimmt, weiß man also eher nicht, aber die CDU hat das jedenfalls nachträglich gerade so beschlossen - und der Hauptredner der dafür zuständigen Weißwäscher-Fraktion war ein Herr Niedergesäß, wobei ich mir nur mit Mühe ein naheliegendes Wortspiel verkneife, weil das doch nur auf 'Abwischen' enden würde. Jedenfalls ist das usurpierte Ost-Parteivermögen dann natürlich auch nur so eine Art 'Schmerzensgeld' für immerzu nahezu inhaftierte Partei-Christen in der DDR gewesen, die heute längst wieder mit den Rotsöckchen kommunal vereint Schmolles trinken. Auf den Hauptredner folgte übrigens eine lebhafte Debatte mit null Wortmeldungen ...

Ich halte das nur fest für den Fall, dass sich irgendjemand wundert, auf welche Art diese dreckigen Geschichtslügen immer wieder zusammensalbadert werden können ...

Wie sagt Liebermann: Man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte.

 
 
02
Dezember
Das Märchen von der großen Gier

Gelingt es mir, die Schadensfälle der Finanzkrise ursächlich auf eine Konstante abzuwälzen, die angeblich tief in der menschlichen Natur verankert sei, dann habe ich die Frage der individuellen Schuld glücklich umschippert: Der Finanzakrobat bei Lehmans oder der Junk-Bond-Friseur von der Citigroup, die wären dann zwar von ihrer Geldgier verführt worden, wenn aber diese Geldgier allen Menschen im dunklen Urgrund ihres Charakters gemein sei, dann ist auch an den Haifischen des Finanzsektors nichts besonders Schädliches mehr: Den Derivatelli träfe schon deshalb keinerlei Schuld, weil alle anderen Menschen in seiner Lage doch genauso gehandelt haben würden. Jedermann sei geldgierig, der Mensch sei nun mal des Menschen Wolf ... diese Melodie pfeifen derzeit fast alle Medien nach, als hätten wir nur ein Problem des 'inneren Schweinehunds':

Finanzkrise: Köhler kritisiert „hemmungslose Gier“ (Focus)

Interview zur Finanzmarktkrise: "Die Gier ist schuld" (Tagesschau)

Finanzkrise: "Man könnte es auch Gier nennen" (manager magazin)

Gegen die Finanzkrise hilft nur Gier (Financial Times Deutschland)

Finanzkrise: Abschied von der Gier (Süddeutsche Zeitung) usw. usf.

Und der Haifisch ist keine Hyäne ...

Kurzum: Deutschland ist derzeit mal wieder von besonders hohen Kanzeln umgeben. Der Tenor all dieser Moralpredigten ist klar: Ein allgemein-menschliches Defizit führte uns erst in Versuchung und nachfolgend in die ökonomische Katastrophe, die Systemfrage stelle sich deshalb gar nicht erst, vielmehr sei jetzt eine Läuterung der handelnden Akteure gefragt. Dumm nur, dass alle Experten, die sich abseits der Medienlandschaft mit der zukünftigen Abwehr solch 'blasenschlagender Kasino-Katastrophen' befassen, durchaus und sehr nachdrücklich die Systemfrage stellen.

Es wäre ja auch zu fragen, ob der Popanz der Geldgier überhaupt eine Konstante menschlicher Gesellschaften sei. Die Antwort hierauf lautet schlicht 'nein'. Das Problem aller Aufklärer im 18. Jahrhundert beispielsweise, die sich um die Aktivierung des Arbeitspotenzials der primitiven Landbevölkerung bemühten - im Projekt der sog. 'Volksaufklärung' - das bestand darin, dass diese träge Masse, statt zu arbeiten, lieber Parties feierte, auf die Kirchweih zog und den lieben Gott einen guten Mann sein ließ, sobald die 'Subsistenz', der schlichte Lebensunterhalt also, gesichert war. 'Gierig' waren diese Leute höchstens nach Braten, nach Musik und nach Branntwein. Deshalb galt es, mit dem Mittel der Aufklärung die damals fiskalisch höchst erwünschte Geldgier zu wecken. Diese Zeit steckte, wie die unsere, daher voller Medien, vor allem von Romanen, worin dem einfachen Bauersmann geschildert wird, wie segensreich und Gott wohlgefällig es sei, wenn man in treuer und habgieriger Pflichterfüllung ein großes 'Mehr' akkumuliere, weit über das hinaus, was man selbst zum Leben bedürfe, damit man dem Kaiser geben könne, was des Kaisers sei. Derartige Traktätlein blieben in der Regel damals noch wirkungslos.

Vergnügungslust besiegt Geldgier.

Die naturgemäße Verachtung jeder Kapital- und Geldgier im Volk reflektieren dagegen 'Sagen', gewissermaßen die echteren Volkserzählungen: Diese von den Forschern emsig gesammelten Sagen, die in der 'oral history' ländlicher Unterschichten zur Abwehr unerwünschten Verhaltens dienten, sind voll mit Geschichten von Bauern, die nachts 'umgehen', weil sie aus Geldgier die Grenzsteine an den Äckern verrücken, von gierigen Müllern, die am Mehl betrügen und denen dafür die Hand aus dem Grabe wächst und vielen anderen überlieferten 'Verbotstafeln' - von den Aufklärern meist 'Aberglaube' genannt - die jedes gierige 'Börsenverhalten' im dörflichen Raum ebenso wirksam wie konsequent bannten. Auch der Katholizismus, in vieler Hinsicht volksnäher als der früh aufgeklärte Protestantismus, zählte die Geldgier - verkörpert im Dämon 'Mammon' - lange zu den sieben Todsünden, für die jeder Christ in der Hölle zu schmoren verdiene.

Von einer solchen massiven Drohung fürs Seelenheil unserer gefallenen Banker sind wir heute weit entfernt: Das Sinnbild der Geldgier dient sogar - verkehrte Welt! - zur Exkulpation, dazu, die kreditlosen Banker von aller Schuld nachträglich weißzuwaschen. Wo Charles Dickens noch einen Ebenezer Scrooge, sozusagen den Börsenmann des Viktorianismus, im Weihnachtsmärchen glaubhaft zur läuternden Katharsis führen kann, da trauert sein heutiger Wiedergänger höchstens den entgangenen Boni und seinem gewohnten Lifestyle hinterher. Die Schicksale jener Häuschenbesitzer aber, deren Lebensträume seine leichthändige Hypothekenvergabe ruiniert hat, diese existenziellen Schicksale, die gehen ihm am Mors vorbei. Ein völlig anderes Bild als bei einem Ebenezer Scrooge zur Dickens-Zeit. So gesehen, ist unsere Zeit moralisch sicherlich auf den Hund gekommen.

Völlerei ist keine Gier - der dritte Geist

Auch den heutigen Börsenwesen aber dürfte das 'Allgemeinmenschliche' zunächst bekannt gewesen sein. Niemand kommt mit defekter Seele auf der Welt. Es bedurfte einer langen Anpassung in der 'Schule des Lebens', damit sie so werden konnten, wie sie wurden. Diese Anpassung wiederum ist in unserer Gesellschaft vor allem eine Sache der 'Peergroup' - Schnösel traf Schnösel - und der mit ihren Ansichten korrespondierenden Medien: Jahrzehntelang gab es das Trommelfeuer all der Lifestyle- und Wirtschaftsblättchen mit ihren grandiosen 'success stories' und 'wealth rankings', dazu das TV mit den Experten-Runden, die uns staunenden Zuschauern versicherten, dass an Milliarden-Boni nicht Schändliches sei, sofern nur der Arbeitgeber noch mehr verdiene, dass 7 oder 8 Prozent Rendite das Mindeste sei, was der kleinste Anleger heutzutage verlangen dürfe, selbst wenn dies aus unerfindlichen Gründen nur in Island der Fall sein könne. Da brabbelten also all diese professoralen Figuren an ihren selbstgestrickten Märlein herum, dass das Geld immer 'arbeite', auch dann, wenn man selbst nichts täte, außer es zur Bank zu tragen, dass 25%ige Jahresrenditen jener Lohn seien, den die Irrealwirtschaft dieser im Kern absolut soliden Finanzmärkte für wagemutige junge Menschen bereitzuhalten pflege, wenn sie nur ihren Job täten, und dass schließlich - sollte die Frage ruinierter 'Kunden' und des anderen allgemeinmenschlichen Ballasts doch einmal auftauchen - dass überall dort, wo gehobelt wird, auch Späne fallen. Das eben sei das Gesetz der neuen Wirtschaft, die sich aber irgendwie letztlich schon perspektivisch und gewisslich segensreich auswirken würde. Anders ausgedrückt: Die Journalisten sabbelten flächendeckend so herum, wie einst die seligen Volksaufklärer, vermittelt über die Medien wurde die neue Geldgier der Menschen 'gemacht', deren verschüttete Milch jetzt so krokodilstränenselig beklagt wird ...

Vielleicht wäre es an der Zeit, einmal an den Vater des Kapitalismus, an Adam Smith, zu erinnern, wonach das 'enlightened self-interest', das 'aufgeklärte Selbstinteresse' die Märkte regieren müsse. Dieses Selbstinteresse bestünde eben nicht im Erzielen kurzfristiger Traumrenditen auf realitätsenthobenen Phantasiemärkten, sondern im Erzeugen langfristiger Gewinnstrukturen in der Realwirtschaft, die das System niemals überfordern und zerstören können, anders, als wir es zur Zeit leider erleben dürfen. Für die destruktive, individuelle Geldgier wäre in diesem Kapitalismus dann kein Platz mehr ...

Bilder: wikimedia / Public Domain

 
 
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