letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


17
Mai
Nur der Name 'Reform' ist geblieben.
Ansonsten werden ganz stiekum alle Scherben der Rechtschreibreform wieder aufgefegt:

'Neu empfiehlt die SOK [= Schweizer Orthographische Konferenz], auch in vorerst vier Teilbereichen der neuen Gross- und Kleinschreibung nicht zu folgen. Sie geht dabei vom Grundsatz aus, dass Gleiches möglichst gleich behandelt werden soll, und folgt der modernen Rechtschreibung, die im Unterschied zum 19. Jahrhundert den kleinen Buchstaben vorzieht. Die SOK empfiehlt daher ohne weiteres, des weiteren (nicht: ohne Weiteres, des Weiteren) und der eine, der erstere (nicht: der Eine, der Erstere). Sie empfiehlt, das längst übliche Wort jedesmal (nicht: jedes Mal) zu verwenden und auch in Fügungen wie Modus vivendi den grossen Buchstaben sparsam zu setzen (nicht: Modus Vivendi).'

Yo - dann fange ich als echter Aktualitätsjunkie ohne weiteres jedesmal gleich damit an, sonst ist mein Modus vivendi mit dieser chimärischsten Reform aller Zeiten ja nicht mehr ersterem entsprechend - meiner obigen Selbstbeschreibung nämlich ...

 
 
15
Mai
Ausdrücke sind das!
' ... auf selbstreflexiv gedimmter Akademikerrassismus ...'

 
 
14
Mai
'Er hat einen engagierten Wahlkampf geführt' ...
... ein Politiker, der diesen Satz von den 'Parteifreunden' hört, wie gestern der CDU-Landesfürst Thomas Röwekamp gleich dreimal, der weiß, dass er sich um seine Zukunft rasch Gedanken machen sollte. Dieser Satz ist das politische Äquivalent zur bekannten Arbeitszeugnisformel: 'Er hat sich stets bemüht, den gestellten Ansprüchen gerecht zu werden'.

 
 
09
Mai
Das Showbiz-Top-Thema des Tages / Kurzversion:
'Unglaublich! So etwas hat es im deutschen Musikbusiness noch nicht gegeben. ... Eine Kleiderstange und ein Bügel kommen zum Einsatz. ... Die Zitate aus dieser Meldung sind nur bei Nennung der Quelle "BRAVO" zur Veröffentlichung frei.'

 
 
08
Mai
Früher war alles anders:
Da hätte eine sozialistische Tageszeitung 'revolutionäre Straßenkämpfer in direkter Aktion' nicht mit diesen Worten aus Springers 'Welt' tituliert: 'Zumeist jugendliche Gewalttäter...'

Ein sozialpädagogisch angehauchter Begriff - zum Beispiel 'benachteiligte Jugendliche mit Migrationshintergrund' - läge doch auch heute wohl noch drin. Lenorhafte Töne sollte sich die mediale Vorhut einer gerechteren Welt zumindest abringen können, auch wenn sie um ihre Datscha fürchtet.

Das findet jedenfalls euer Chat, den manchmal merkwürdige Nostalgieanfälle zu plagen beginnen.

 
 
07
Mai
Neue Regel?

 
 
04
Mai
Beim WDR gibt's wenigstens noch Stilisten:
“Die IG Metall veranstaltete einen Autocorso, der aber im Bochumer Berufsverkehr nicht weiter auffiel”.

via Tom's Diner

Wirklich schöne Alliterationen: Jeweils ein einleitendes D zu Beginn der beiden Sätze, dann ein 'Au'-'Au' an ihrem Ende, genau das, was ich mir bei der Lektüre auch dachte. Dazu noch dieses bardotmäßige Doppel-B im 'Bochumer Berufsverkehr' ;-)

 
 
01
Mai
Nur Worte: Zum 1. Mai
Mein Gott, was dröhnten die Parolen zum 1. Mai, als ich jünger war: Vom 'unüberbrückbaren Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit' war die Rede, vom 'Kampf der werktätigen Massen gegen jede Lohndrückerei', sogar vom 'Klassenkampf', den selbstverständlich 'nicht wir' (also nicht der Prolet) veranstalte, sondern immer nur die anderen, die mit dem Grosz'schen Homburg auf dem Kopf und der dicken Zigarre im Maul. Ja, sogar von 'einer besseren Welt' war die Rede. Die 'Kapitalistenklasse' zeterte derweil über diese 'marxistische Heerschau'.


Darauf einen Dujardin!

Zeitliche Differenzen sind immer interessant: Was also hören wir heute? Wo einstmals unverblümt von einer 'Kapitalistenklasse' die Rede war, sollen die 'Beschäftigten' sich heute über die 'Kapitalseite' empören, wo früher der 'Klassenkampf' an die Wand gemalt wurde, da stellt der derzeitige weichgespülte Konsensbandwurm 'die Arbeits- und Sozialbedingungen der Beschäftigten und die Forderung nach mehr sozialer Gerechtigkeit' heraus.

Schon bei den Slogans ist der modernistische Kukident-Charakter gewerkschaftlichen Nichthandelns überdeutlich: 'Deine Würde ist unser Maß' hieß es 2006, als Bescheidenheit noch eine Zier war, weshalb man das 'Maßhalten' in den Reden und das 'Maß halten' danach im Bierzelt förmlich mitschwingen zu spüren meint. Und in diesem Jahr heißt es 'Du hast mehr verdient' - wobei noch nicht einmal eine Prozentzahl fällt.

Kurzum - die Sprache spricht es aus: Der DGB ist eine 'Dame ohne Unterleib', auch in dieser Organisation haben die Spin Doktoren längst alles ausgeklügelt und abgeklopft, was zu einem 'Kommunikations-GAU' führen könnte, solange, bis vor lauter Unbedenklichkeit Motivation und Kampfbereitschaft schwinden mussten. Mir kann es zwar egal sein, aber die Ursachen für den Mitgliederschwund sind eben auch in diesem kuscheligen DGB-Klassengeklampfe zu suchen. Man kann es auch so sehen: Früher sprachen dort Arbeiterführer, heute Funktionäre ...


Der Text ist die Kopie eines Beitrages in meinem Wörterblog, damit ich das Rad nicht zweimal erfinden muss.

 
 
26
April
Überdeterminiert
Zu viele Worte soll man nicht machen. In der Bürgerschaft hieß es gestern bei der Abgabe des Abschlussberichts zum Bremer Klinikskandal, das Gesundheitsressort sei "auf Managertypen mit großer Klappe" reingefallen. Der Ausdruck 'Managertypen' allein hätte genügt ...

 
 
23
April
Für die literarische Zukunft Deutschlands ...
... sehe ich schwarz:



'Ich hab ja ... Das hat wahrscheinlich ... Ich habe da ... Nun hatte ich aber ... deswegen hat bei mir ... Furchtbar.'

Yoho - du sagst es!

Hinweis via fixmbr

 
 
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