letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


25
September
Ein Paradox, das fast jeder kennt ...
... das ist das Paradoxon des Epimenides. Es lautet: «Alle Kreter lügen», und es kann deshalb nicht wahr sein, weil Epimenides selbst ein Kreter war. Deshalb muss auch seine Aussage, dass alle Kreter lügen, gelogen sein. Nur ein lustiges Beispiel aus der Schulzeit, gut fürs Gehirnjogging - ansonsten aber doch wohl für die Lebenspraxis völlig uninteressant.

Ach, wirklich?

Der größte Teil der europäischen Bevölkerung ist inzwischen doch felsenfest davon überzeugt, dass «alle Politiker lügen». So felsenfest sogar, dass jedes Mitglied aus dem Volk, wenn es sein passives Wahlrecht wahrnähme, im Falle seiner Wahl umstandslos zum Lügner mutieren müsste. Allein schon, um der Wahrheit zu dienen. So weit diese unumstößliche Volkszeitungsweisheit - gestützt von der Autorität der BILD.

Plötzlich aber kommt in Ungarn ein Politiker daher und spricht die Wahrheit. Diese aber lautet: «Wir Politiker haben morgens, mittags und auch in der Nacht euch, das Volk, angelogen».

Trotzdem - der ungarische Regierungschef bleibt dabei ja selbst ein Politiker. Also kann er nicht außerhalb seiner eigenen Kategorien stehen - auch diese Aussage muss also gelogen sein, eben weil er ein Politiker ist. Er kann andererseits unter Umständen aber auch nicht gelogen haben, weil seine Aussage ja unwiderleglich wahr ist, was ja jeder Tresenstratege in seinem dumpfen Unmut weiß. - Soweit noch alles klar?


Noch so'ne Lüge: Kreta liegt NICHT in Ungarn."

Interessant ist jetzt die Auswirkung solcher Sätze auf die Laborrealität in Ungarns Straßen: Das restlos verwirrte Volk macht Rabatz wegen eines Wahrheitsapostels, der eine Lüge zugegeben hat, von der wir aber qua Massenmedien wissen, dass auch diese Wahrheit gelogen sein muss. Mit anderen Worten: Das Volk lügt sich in jedem Fall selbst in die Tasche.

Hilflos in den Fallstricken des Epimenides verfangen, weiß der Souverän weder ein noch aus und verlangt Neuwahlen. Um was zu tun? Ganz klar:

Um wieder Lügner zu wählen!

 
 
Gibt es eigentlich einen Tag im Jahr ...
... den ideenverlegene Marketing-Figuren noch nicht mit irgendwelchen Koofmich-Events dichtgeschmaddert hätten? Schließlich hat das Jahr nur 365 Slots fürs Product Placement ...

"In ganz Deutschland feiern am 29. September 2006 rund 5000 Bäckereien unter dem diesjährigen Motto »Geschmack neu erleben« den Ehrentag des Butterbrotes. Der Tag des Deutschen Butterbrots wurde vor acht Jahren von der CMA Centralen Marketing-Gesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft ins Leben gerufen."

Für dieses «Geschmack neu erleben» müsste das Deutsche Institut der Marktschreier und Phrasendrescher (MAPHRASE e.V.) eigentlich den großen Plagiatoren-Preis am Bande verleihen.


Freu dich - es ist Butterbrot-Tag!
29. Februar: Tag der deutschen Versuchsratte

 
 
Das Wort zum Montag ...
... ist heute ganz kurz und kommt von Ludwig Thoma, dem gnadenlosen Simplicissimus-Leitartikler, der bis 1918 das Kaiserreich samt seinem Willem Zwo fast im Alleingang entzauberte:

"Politik verdirbt nicht bloß den Charakter."


Urbild des Grantlers

 
 
Hermann Josef Abs ...
... kennt den eigentlich noch jemand? Der Mann war Chef der Deutschen Bank, lange bevor von Heuschrecken und ähnlichem Viehzeug die Rede war. Über die Selbstkontrollgremien der Wirtschaft hat dieser Hermann Josef Abs gesagt: "Aufsichtsräte sind in guten Zeiten überflüssig - und in schlechten Zeiten können sie auch nichts machen." Also - ran den Speck, liebe deutsche Wirtschaft: Sparmöglichkeiten ohne Ende!


Die Welt ist voller Hartz-IV-Kandidaten.

 
 
24
September
Studiert schon mal die Wahlprogramme ...
... oder auch nicht. Dass es um die ginge, denken schließlich nur die Doofen: Trotzdem dürfen wir schon bald wieder wählen. Denn Koch, Wulff und Müller haben unbändigen Appetit auf Mecklenburger Saumagen. Damit es kein Vertun gibt: die Machtprobe innerhalb der Union und die nachfolgende Katastrophe für die beiden Volksparteien geht von den swatten Ministerpräsidenten aus. Die SPD hat damit ausnahmsweise mal gar nichts zu tun.


Zustände sind das in der CDU!

 
 
Die deutsche Wirtschaft hat nichts mehr zu verlieren
Die Siemens-Vorstände erhöhen sich ihre Bezüge mal eben um um 30 Prozent.

Wieso, weshalb, warum?, fragt das erstaunte Publikum. Etwa, weil diese Strategen die Entwicklung auf dem Mobilfon-Markt komplett verpennt haben und deshalb die Sparte unter Riesenverlusten an die Taiwanesen verkaufen mussten? Weil mal eben ein paar Tausend Leute entlassen werden? Weil die Rendite des Unternehmens an der Grenze zum Nichtnachweisbaren herumdümpelt?

Leistungen jedenfalls spielen bei unseren Leistungsträgern mit der vernachlässigenswerten Last keine Rolle mehr. Gerade wegen dieses fehlenden Gegengewichts sind die längst völlig abgehoben. Das dürfte auch diesmal der Grund für die erneute Erkrankung an Esser'schem Größenwahn sein.

Selbst dem Ethikverband der Deutschen Wirtschaft e.V ist das alles nur noch peinlich: Die Siemens-Entscheidung schade dem Ruf der deutschen Wirtschaft. Aber, aber, liebe Hobby-Philosophen aus dem Ökonomie-Bereich - die Logik sagt uns doch, dass etwas erst einmal vorhanden sein muss, bevor man ihm schaden kann ...


Leistungsträger - wie sie sich am liebsten sähen.

 
 
23
September
Der Islam bleibt einerseits orientalisch ...
... andererseits, betrachtet man die Währung der gezahlten Gelder, könnte man durchaus schon von einem «Euro-Islam» sprechen:
"Der Vorstand soll Religionslehrer gezwungen haben, 20 Prozent der an sie überwiesenen Gehälter an den Vorstand der IFB zu zahlen – in bar."


Bazar und Bakschisch: Jerusalem 1925 oder Berlin 2006?

 
 
Was Schulbildung doch ausmacht!
Acht Jahre lang keinen einzigen Tag in der Schule gewesen - und dann das:
"Als sie ihr erstes Fernsehinterview gab, saß eine erstaunlich starke, erstaunlich gebildete und mit der Komplexität der deutschen Sprache erstaunlich vertraute junge Frau vor den Kameras. Von einem »Pakt mit dem späteren Ich« sprach sie und vom Hunger und seinen Folgen: »Jeder Gedanke quält sich aus einem heraus.« In einem anderen Interview verwendete sie Wörter wie »Teleportation« – kurzum: Die Frau, die da vor den Mikrofonen ausgewählter Medien saß, besaß den Wortschatz eines Duden-Redakteurs und ein Verständnis der Zeitläufte, das den meisten ihrer Altersgenossen mit viel geradlinigerem Lebenslauf fehlt."


Teacher - leave us kids alone ...

 
 
Arsch auf Grundeis? ...
... Nicht bei Fritz Pleitgen:

"Die ARD hat eine Mehrheitsentscheidung getroffen. Wir sind gänzlich anderer Ansicht, aber wir akzeptieren das Ergebnis."

Warum sind es eigentlich immer nur die «elder statesmen» bei den Öffentlich-Rechtlichen, die noch cojones in der Hose haben?

 
 
Endlich - Urlaubszeit vorbei!
Unglücklich sind bekanntlich nur jene Menschen, die Zeit und und Langeweile haben, sich darüber Gedanken zu machen, ob sie glücklich oder unglücklich sind. Wer beschäftigt ist, ist dagegen weder glücklich noch unglücklich, sondern einfach nur aktiv: "Urlaub - eine brauchbare Definition der Hölle", sagte schon George Bernard Shaw. Was die Wahrheit einer anderen Geschichte beweist, die hier über die Hölle zu finden war.


Strandleben auf Mallorca

 
 
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