letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


26
Februar
Kein Klar-Text
Bei Marx und Mao - das klingt vielleicht grottenmäßig grässlich :

«spezielle Sache»
«dürfte sein»
«gerade abstürzenden»
«Gesellschaftsbereiche»
«entrissen werden»
«Niederlage der Pläne»
«andere Zukunft»

Dem Christian Klar sind wohl im Knast die Notbestände sprachlicher Anschaulichkeit komplett vertrocknet. Stattdessen hat er nur noch restrevolutionäre Hasenkötel mit abgelaufenem Verfallsdatum im Hirn. Ein Text so ledern und platt wie ein Aktendeckel. Ich denke, diesem gerade Abstürzenden sollte die Niederlage seiner Pläne entrissen werden durch schleunige Entlassung in die Bedeutungslosigkeit einer anderen Zukunft, von der ihm hinter Mauern nichts schwante ... und jemand anders kann dann das, was vielleicht not täte, besser formulieren als ausgerechnet dieses bürgerschröckliche Jahrmarktsgespenst mit dem Sprachfehler.


So sehen richtige RAF-Riders aus!

 
 
Public Relations und Sprache ...
... verhalten sich zueinander wie Kitsch und Kunst. Oder wie Rotz und Wasser. Zum Beispiel ist hier nichts so richtig falsch, zudem dafür aber auch nichts Falsches richtig, sondern alles nur total krank, ob nun direkt oder indirekt:

«Zudem gehören das Erstellen und Nachverfolgen des Business Plans zu seinem Aufgabengebiet sowie der direkte und indirekte Vertrieb der Aprimo Standard-Software und kundenspezifischer Lösungen.»

 
 
Neu-Ossieland ...
... ist durchgebrannt. Und zwar alle Sicherungen auf einmal:

«Dynamo-Stürmer Marco Vorbeck reagierte im MDR FERNSEHEN geschockt: ‘Das hab ich noch nie erlebt. Hier muss man ja Angst um sein Leben und die Familie haben. Da muss man sich überlegen, ob man hier nicht aufhört.’»

 
 
Das Wort zum Montag:
«Ich liebe euch doch alle» (Erich Mielke).


Lieber rote als braune Streifen an der Büx.

Schönes Beispiel für Selbstwahrnehmung - Fremdwahrnehmung: Denn der Mann sagte das damals ja ohne einen Hauch von Ironie. Auch Stoiber denkt aus unerfindlichen Gründen immer noch, er wäre hochwichtig und die Partei liebe ihn, obwohl die ihn doch justamäng gerade abgesägt hat. Muss also die "wahr-"genommene Realität zuallererst unserem Ego schmeicheln, legen wir uns unsere Wirklichkeit pr-mäßig zurecht ...?

Bild: wikipedia.org

 
 
Hauptsache bunt und flashig!
Die neue Homepage von RTL erfüllt alle Kriterien der Zielgruppenrelevanz. Dass allerdings diese Zielgruppe so klein ist, hätte ich nicht gedacht:

«Die Seiten sind offenkundig optimiert für Leute, die auch auf virus.exe-Anhänge doppelklicken und auf Spam-Mails mit ihren Kontodaten antworten.»


Im Netz des Unterschichtenfernsehens.

 
 
25
Februar
Der diplomierte Labersack ...
...und die zertifizierte Tanja-Anja - na fein! Bloß Journalist sein, das reichte für das diffizile Berufsfeld der Public Relations ja auch einfach nicht mehr aus: Oder betoniert hier etwa jemand seinen Weiterbildungs-Acker?

 
 
Ich habe heute wenig Zeit ...
... ich habe nachmittags in Second Life einen Fettabsaugtermin. Und vorher kommt noch der Klempner, nachdem ich ihm drei Tage hinterhertelefoniert habe: Die Toilette im Loft ist verstopft - ich sage euch, das riecht dort vielleicht! Und wo kriegt man in Second Life schon einen Klempner her ...?

 
 
24
Februar
Wer sich als Journalist ...
... im Vertrauen auf einen neuen Arbeitgeber noch eine Wohnung sucht und einrichtet, der ist schlicht doof: «Nach nur vier Monaten stellt die Axel Springer AG das Hamburger Abendblatt Sonntags wieder ein.»


"Kein ausreichendes Marktpotenzial", sagt dieser dynamische Grinsemann.
HINTERHER habe er - oops! - das allerdings erst gemerkt.
Verlegerisches Fazit: Qualifiziert für höhere Aufgaben, der Mann.

 
 
Die Wissenschaft in Zeiten ihrer Bordellisierung:
«Alle drei randomisierten kontrollierten Studien ... sind möglicherweise gar nicht durchgeführt worden.»

Also - ich finde das verständlich. Die Dottores wussten doch schließlich vorher schon, was hinten rausgekommen wäre. In der heutigen Zeit muss man eben auch im akademischen Bereich ökonomisch denken - und der Kunde ist schließlich König ...


Wissenschaftsinfizierte können sich hier kostenlos impfen lassen.

 
 
«Alles eine Grütze!» - Politmagazine sagen leise Servus.
Der «moderne Qualitätsjournalismus» findet auch bei seinen Ausflügen auf den Boulevard des verwirrten Zeitgeistes keine willigen Zuschauer mehr. Eher kontinuierlich weniger. Der Anspruch auf «gesellschaftliche Relevanz» ist sowieso längst Geschichte. Und jetzt können die Gatekeeper vor den Toren mit ihren nüddelichen Eisbärstories noch so sehr kobern, die Leute schlendern einfach vorbei:

„Fakt“ u. Co. verlieren langsam, aber stetig Zuschauer. Der Versuch, auf Boulevardthemen anstatt auf investigativen Journalismus zu setzen, ist gescheitert.

Das illustriert mal wieder das Chat-Atkins'sche Gesetz kommunizierender Hohlgefäße: «Je größer der Einfluss der Medienforschung, desto geringer die Medienrelevanz.»


«Fakt, Report, Panorama, der Herr? Oder vielleicht Monitor?
Wir hätten auch schweinische Bilder!»

 
 
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