letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


30
Mai
Übers werte Ich ...
schreibe ich - jawohl, ich! - dort drüben in der 'medienlese' ...

 
 
Solange es der Polemiker ...
... und Schaumsprüchler nur mit den 'Normalos' zu tun hat, gewinnt zumeist er. Wehe aber, er trifft auf ein ähnliches Kaliber, dann steht er dumm da ...

 
 
Ein Blog ohne Referrer ...
... ein ganz neues Online-Gefühl. Noch nicht einmal ich besuche mich mehr, ich bin sozusagen völlig selbstbefreit ...

Nu tut es wieder tun ...

 
 
Sissi und die Doppelmoral
Die Alma Mahler-Werfel galt unbestritten als die schönste Frau Wiens im Fin de Siècle. Vor allem aber war sie das, was man - gnädig gestimmt - heute ein 'dummes Ding' nennen würde. Statt 'Tokio Hotel' schwärmte sie wie ein Backfisch für das große Wagalaweia des hochverehrten Richard Wagner, ansonsten klimperte sie zur Unterstützung anderer auf dem Klavier herum, damit diese die Öffentlichkeit mit Gesangsdarbietungen belästigen konnten. Sie radelte gern und viel nach Ischl oder Marienbad, antisemitische Sprüche kloppte sie unbedarft und im Konsens mit ihrer Umgebung (obwohl die Dame später vor allem Herren mosaischen Glaubens geneigt sein sollte) und ständig war sie - in ihren eigenen Worten - 'duhn'. Woran aber immer nur die einschenkenden Kavaliere schuld gewesen sein sollen. Kurzum: Eine bourgeoise Köpfeverdreherin mit Hang zum Alkohol.



Glücklicherweise hat sie Tagebuch geführt. Denn derartige illiterate Figuren hinterlassen sonst nicht oft Schriftliches. Was eigentlich 'Klassendenken' sei, das nämlich erschließt sich bei solchen Naivlingen sehr viel leichter.

"Die Kaiserin ist todt!!", schreibt sie beispielsweise am 11. September 1898, nachdem ein schnauzbärtiger Anarchist namens Luigi Lucheni die arme 'Sissi' in Genf dahingemeuchelt hat. Mag das Entsetzen auch noch so groß sein ("so eine arme gebrochene Frau zu erstechen!"), anschließend wird erst einmal "bei Mama Moll im Schwefelbad diniert", bevor man sich über den Pöbel aufregen kann, der - dies wiederum ist sozialgeschichtlich höchst interessant, um endlich mal all die tränenselige Ganghofer-Bauernlyrik von Grund auf zu widerlegen - keinerlei monarchische Anhänglichkeit zeigt, sondern seinen Alltag fortführt, als wäre nichts geschehen: "Im Dorfe ist Jahrmarkt, und die Bauern sind vergnügt und lustig. - Eine Gemüthsroheit sondergleichen!". Ja - und das was man beim rohen Populus soeben noch kritisierte, das gestattet man sich selbst an diesem 'Trauertag' in vollen Zügen: "Wir nahmen Frida mit zu uns ins Schwefelbad und vollführten den größten Blödsinn. Am Abend kamen die Geiringers noch, und die Kohlberg sang die Arie aus dem Propheten wirklich wunderschön". Tscha - so trauerte in Wahrheit 'ganz Österreich' um seine verblichene Kaiserin ...

Woran mich das erinnert? Nun - zum Beispiel an die Leute, die ständig über die hohen Steuern jammern, aber von den Armen unbeirrt mehr 'Eigenbeteiligung' fordern. Was faktisch heißt, die 'Steuern' in ein anderes Wort zu wickeln. Aber so lange es 'die Anderen' trifft: Quod licet Westerwelle, non licet Krawuttke ...

 
 
29
Mai
Da lacht der Journalist:
"Axel Springer steigerte den Konzernumsatz im Berichtszeitraum um 8,5 Prozent auf EUR 641,7 Mio. (Vj.: 591,2 Mio.)."

Und kurz darauf weint er:

"Der Umsatz des Segments Zeitungen National belief sich auf EUR 296,7 Mio. (Vj.: 314,3 Mio.)."

Dabei ist er doch bloß nicht mehr so wichtig für die Rendite ...

 
 
Journalismus heute ...
... ist also genauso, wie ich mir das vorstelle. Das Resultat lässt sich leserseitig ja auch nur mit solchen Produktionsbedingungen erklären.
Bloß - wenn ich das sage, gibt's immer was auf die Glocke ...

"Eigene Recherche oder auch nur der Rückgriff auf vorhandenes Expertenwissen spielen im Alltag deutscher Online-Redaktionen kaum eine Rolle. Dort sitzen überwiegend Menschen, die nicht mehr tun, als am Fließband die unaufhörlich eintrudelnden Meldungen von Nachrichtenagenturen in Form zu bringen (besten- oder schlechtestenfalls ergänzt um blind aus „Bild” übernommene Meldungen). Auf der Suche nach Orientierung tun sie das, was auch die meisten Leser machen: Sie schauen auf „Spiegel Online” nach."

 
 
Dafür braucht die UNESCO ...
... gleich 'ne ganze Kommission? Oder: Der Berg kreißte und gebar ein Mäuslein:

Eine politische Initiative, die eine schnelle und breite Anwendung von Web-2.0-Techniken und deren Weiterentwicklung in Deutschland voranbringt, sollte laut der Expertenkommission folgende Ziele verfolgen:

• dem Markt für innovative wissensintensive Produkte und Dienstleistungen einen starken Impuls geben,
• die durch die Informations- und Kommunikationstechniken und insbesondere durch Web-2.0 induzierten Strukturveränderungen beschleunigen,
• neue Formen von Arbeits- und Qualifizierungsprozessen fördern,
• ein Klima für Innovationen in dem Wachstumsmarkt der Informations- und Wissensverarbeitung und für die Weiterentwicklung des Internets schaffen,
• die digitale Spaltung mildern.

Die Arbeitsgruppe gibt drei Handlungsempfehlungen. Um Potenziale der Internet-Technologie für Deutschland auszuschöpfen, muss eine Vielzahl von neuen Web-2.0-basierten Anwendungen für die Wissensgesellschaft geschaffen werden. Erfolgsfaktoren für den Einsatz von
Web- 2.0-Anwendungen müssen identifiziert und gestärkt werden. Dadurch können dann Nutzer zu effizienten und effektiven Interaktions- und Kooperationsformen angeregt werden.


Die sollen lieber mir das Geld geben, dann geht's schneller: Einen solchen Text sauge ich mir in einer Stunde aus den Fingern. Wenn ich allerdings versuche die Begriffe 'politische Initiative' und 'Angela Merkel' zusammenzudenken, riecht es bei mir immer nach angebrannten Synapsen ...

 
 
28
Mai
Gegen 'Neues aus der Anstalt' ...
... ist der 'Scheibenwischer' nur noch ein zahnloses Rumgeseire kabarettistischer Frührentner.

 
 
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