'Ganz ernsthaft und ohne die Spur eines Zweifels setzen sich respektable Journalisten mit der "Tatsache" auseinander, dass "Zigeuner Kinder stehlen" - und schaffen so das Klima für die Pogrome.'

Und es sind keineswegs nur die 'rechten Medien':

'Auch die seriösen Medien des Landes, darunter La Repubblica, verbreiten ganz selbstverständlich die Mär von den "Zigeunern, die Kinder stehlen". Harten Widerstand gegen Berlusconis "Sicherheits"-Maßnahmen, radikale Distanzierung vom aufgehetzten Mob - das können wir in den nächsten Monaten weder von der Linksopposition noch von den Medien erwarten.'

Das könnte hierzulande nicht passieren? Na - ich weiß ja nicht ...

Was ebenso absurde wie diskriminierende Horrormärchen über Zigeunern angeht, wohl nicht. Was an der journalistischen Praxis, Minderheiten in die Pfanne zu hauen, wenig ändern dürfte.

Ob das hierzulande auch passieren könnte? Also wenn du aus Deutschland oder Österreich kommst, dann liegen die Assoziationen zur jüngeren Geschichte ja auf der Hand. Gerade das "... sie vergreifen sich an unseren Kinder"-Thema ist ein echter "Klassiker", wenn es um geschürten Rassenhass geht.

Was mir aufällt: Man findet diese Nachricht nur in ziemlich wenigen deutschen Nachrichtenmagazinen, und nur die taz bingt das Thema wiederholt und ausführlich. Offenbar sind spiegel, zeit, sueddeutsche, tagesschau, heute usw. mit dem hunderundersten Bericht über Flut oder Erdbeben so beschäftigt, dass sie Neapel einfach übersehen.

Medienknete