... dass Ruhe einkehrt, jetzt, wo der Massenmörder den Abgang gemacht hat.

Ich sehe ungefähr das:
Seit ungefähr dem Fall des eisernen Vorhangs, mit beschleunigender Tendenz, fallen wir zurück in ein Zeitalter der Barbarei.

Ceausescu war eines der ersten Opfer des Aufstands der Unterdrückten. Das hat man noch irgendwie geschluckt, weil die Rumänen das unter sich ausgemacht haben.

Danach: Milosevic, Karadzic, Mladic vor dem internationalen Gerichtshof.

Heute: The american way: Saddam, bin Laden, diverse Dhrone killings, Gaddafi.

Rückblickend kann man sagen, dass die Nürnberger Prozesse wohl die Spitze des Bemühens der Menschheit war, Gerechtigkeit auf globalem level herzustellen.

Wenn Gemeinwesen korrumpiert und zerstört sind, ist 'Gerechtigkeit' nicht zu erwarten.

Dann passiert eben sowas wie gerade mit Gaddafi.

Wirklich weiter bringt 'uns' das als 'Menschheit' nicht.

Wenn Du nicht weisst, was ich meine, schau Dir zB die Überlegungen von Glenn Greenwald zu targeted killings, die immmer mehr in mode kommen, an:
http://www.salon.com/2011/10/06/execution_by_secret_wh_committee/singleton/

Oder Justin Raimondo
Moammar Gadhafi, R.I.P.
http://original.antiwar.com/justin/2011/10/20/moammar-gadhafi-r-i-p/
(ich bin zwar nicht mit allem einverstanden, was Raimondo als Paläolibertärer so im Grossen und Ganzen denkt, aber sein Kompass ist weitgehend intakt)

Oder John Pilger:
...
For more than a decade the US has tried to establish a command on the continent of Africa, AFRICOM, but has been rebuffed by governments, fearful of the regional tensions this would cause. Libya, and now Uganda, South Sudan and Congo, provide the main chance. As WikiLeaks cables and the US National Strategy for Counter-terrorism reveal, American plans for Africa are part of a global design in which 60,000 special forces, including death squads, already operate in 75 countries, soon to be 120. As Dick Cheney pointed out in his 1990s "defence strategy" plan, America simply wishes to rule the world.
That this is now the gift of Barack Obama, the "Son of Africa", is supremely ironic. Or is it? As Frantz Fanon explained in Black Skin, White Masks, what matters is not so much the colour of your skin as the power you serve and the millions you betray.
...
http://www.globalresearch.ca/PrintArticle.php?articleId=27181

Dann ahnst Du, dass das eine Auseinandersetzung unter Krokodilen war, und es möglicherweise um etwas ganz anders geht:
Ein neues Theater für US-Interventionen in Zentralafrika aufzumachen, d.i. eine deferred confrontation mit China.
Schau dir die Landkarte an!
+: 30000 Chinesen wurden aus Libyen evakuiert.
Das waren ein paar zuviel.

Gaddafi hat einfach zu gut mit den Chinesen kooperiert.
DAS, und der strategische Keil nach Zentralafrika ist es, worum es mE geht!

Und wenn Du dem nichts abgewinnen kannst, vielleicht der Collage in der Titanic:
http://www.titanic-magazin.de/uploads/pics/Trauer-um-Gaddafi.jpg

Denke wie ein Krokodil und die Welt schaut ziemlich anders aus.

Dann werde wieder Mensch.

Mein Lieblingsszenario:
Man räume eine entfernte Insel leer, soetwas wie die Falklands, also klimatisch etwas rauher, und deportiere all die Krokodile dieser Welt dahin, inklusive diverser Herrschaften hierzulande, plus die Breiviks dieser Welt, dann schaun wir mal, wie die Evolution wirkt, die sie so sehr verehren.

Ich finde, das wäre eine krokodilangemessene Lösung.

einem klugen Kommentator ist das aufgefallen:

Zivilisation/Kultur lässt sich nur in Zeiten der Ruhe weiterentwickeln, wie N.E. im 'Prozess der Zivilisation' ausgeführt hat.

Da sollten WIR, die wir in Phasen relativer Ruhe sind,
eigentlich helfen.
Was 'wir' nicht tun. ('ich' distanziere mich von diesem 'wir'.)

Ich distanziere mich NACHDRÜCKLICH von den miesen Aktivitäten unserer Hauskrokodile dort in Libyen.
Die sehen nur die $s, das ist ihr Naturell.
Der 'Andere' als Ressource, Einfallstor, whatever.

Elias hat das sicher nicht in allen Details überblickt.
Konnte er vielleicht auch nicht.

Letzten Endes läuft die Frage, will man nicht wider besseres Wissen annehmen, dass die anfängliche Veranstaltung auf dem Märtyrerplatz iin Benghazi eine CIA-Party war, doch darauf hinaus: Darf ein Volk eine Diktatur abschütteln - ja oder nein? Das gilt auch für deinen langen Sermon hier. Es geht um das Recht der Massen, eine Diktatur zu beseitigen - selbst dann, wenn diese für sie nur 'das Beste' will. Alles andere ist Klugscheißerei und Bullshit ... ob der Diktator dabei draufgeht, ja Herrgott, hätte er stattdessen Klempner werden sollen!

Da wird die gleiche Ruhe einkehren wie im Irak.