"Der Verfassungsschutz habe die rechtsextreme Szene in Thüringen aufgebaut, bei der Gründung des Thüringer Heimatschutzes (THS), dem Sammelbecken verschiedener Kameradschaften, "maßgeblich mitgewirkt", regelrecht "eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme betrieben", sagt Mundlos senior."

Gar nicht mal so mundlos, der Mann. Vielleicht sollten wir den Verfassungsschutz künftig beim Sozialministerium andocken ...

Hm. Was soll uns das jetzt sagen? Dass Geheimdienstmitarbeiter sehr tief in die NSU-Geschichte (u.v.a in deren Vorgeschichte)verstrickt sind, dabei immer noch von vorgesetzten Behörden (etwa der Staatsanwaltschaft beim NSU-Prozess) gedeckt werden, das weiß jeder interessierte Zeitungleser. Dass andererseits (wie der Spiegel-Artikel nahelegt) Vater Mundlos in seinem Versuch das Unfassbare zu verstehen, vielleicht etwas vollmundig, vielleicht sogar vereinfachend formuliert, auch das leuchtet unmittelbar ein. Aber es ist von sehr geringem Aussagewert, eigentlich nicht mehr als eine unterhaltsame Boulevard-Geschichte.
Müsste nicht ein investigatives Magazin wie der Spiegel versuchen, die Verdächtigungen von Siegfried Mundlos zu prüfen - oder zumindest kurz nachrecherchieren, zu welchen davon schon Erkenntnisse öffentlich bekannt sind? Einfach jemanden zum Untersuchungsausschuss schicken, der dann einen Stimmungsbericht schreibt, das finde ich ein bisschen wenig. Lohnt sich nicht zu verlinken.