Es ist die NRW-Wahl im Herbst, die schon wieder verhindert, dass Schwatzgeld endlich mal durchregieren kann. Ständig werden diese entscheidungssüchtigen Unpopulisten vom Volk ausgebremst ... gemein ist das!

Kurt Beck plauderte es gestern bei Maybrit Illner aus: Der Preis für die Zustimmung der FDP zu Wulffs Präsidentschaftsambitionen wäre die Grundsatzentscheidung zur Einführung der Kopfpauschale gewesen - obwohl die ab Juli dann 'individueller Zusatzbeitrag' heißen wird. Das letzte verbliebene FDP-Projekt soll nun also doch kommen, obwohl es bekanntlich weder Sinn noch Verstand macht - außer für private Versicherungen natürlich. Die Sendung ist hier zu finden [Becks Bemerkung ab 61:00].

Mit anderen Worten: Das Volk würde demnach in die marktradikale Grütze geritten, nur damit jemand in Berlin etwas werden darf und die FDP mit einem Erfölgchen winken kann. Unter mieseren und zugleich bezeichnenderen Vorzeichen für den Koofmich-Zustand dieses Landes wäre - sollte dies On-dit denn zutreffen - wohl noch niemand je Bundespräsident geworden. Diese Regierung ist keineswegs 'handlungsfähig', obwohl die schnellstmögliche Kandidatenkür aller Zeiten wohl genau diesen Eindruck erwecken sollte, sie wäre dann nur 'handelsfähig' ...

Schauen wir mal, welches Gezeter Industrie, Gewerkschaften und Bevölkerung anstimmen, wenn der FDP-Hoffnungsträger uns demnächst die frohe Botschaft des freien Gesundheitsmarktes verkünden darf.

... bei der freiwilligen Wahl von Doppelnamen sollte die Bevölkerung endlich mehr Sprachgefühl entwickeln. Mal ganz abgesehen von anderen Qualifikationen ...

... hat uns diese absolut vertrauenswürdige FDP versprochen. Von denjenigen Steuern, die in Deutschland unter dem Titel 'Abgaben' laufen, hat sie uns allerdings nichts erzählt.

Der Herr Rösler, der bekanntlich mit den Vorschlägen aus den Reihen der Pharmaindustrie die Pharmaindustrie zu bändigen trachtet, der will also jetzt eine zusätzliche Kopfpauschale von voraussichtlich 29 Euro im Monat einführen. Das macht bei einer vierköpfigen Familie satte 116 Euro im Monat ... oder eine Steuererhöhung von 1392 Euro im Jahr, unabhängig vom Familieneinkommen und zusätzlich zu den Beiträgen, die jeder eh schon für die Krankenversicherung berappt. Und weil es sich um eine Kopf-Pauschale handeln soll, müssen unsere Politiker mangels selbigen wieder mal nichts dazu bezahlen ...

Aber Wahlen gewinnen wollen!

Und wie sehen das diejenigen Zahnwälte, die sich lieber nicht bei der CSU, sondern in Guy d'Eaus 'Salon Liberallala' indoktrinieren lassen möchten? Und wie verrechnet ein Minister überhaupt solche Nebeneinkünfte? Blüht uns demnächst ein Siggi Pop im Greenpeace-T-Shirt?



Mit Dank an IR

Ein Art Director hatte einen anderen 'CMA-Werber' genannt.

Was schlecht ist für die Pharmaindustrie, ist gut für junge Frauen:

Nun hat ein Beitrag in einer englischen Fachzeitschrift, in dem die Wirksamkeit der Impfung und die der Empfehlung zugrunde liegenden Studien angezweifelt werden, die Kritiker erneut auf den Plan gerufen. In einer öffentlichen Erklärung fordern sie die Neubewertung der HPV-Impfung und "ein Ende der irreführenden Information".

... dann wäre der Neoliberalismus schön längst im Eimer.