Bei den Tigerenten fragt doch schon längst keiner mehr nach physikalischen oder ökonomischen Gesetzen:

"Den Reaktor ... nachzurüsten, sei "mit den Naturgesetzen unvereinbar" und daher "unmöglich".

"Man kann in Biblis A nicht von einer Fehlorganisation sprechen, sondern man kann das nur als Chaos bezeichnen."

Der Mann muss das wissen, der arbeitet da an verantwortlicher Stelle.

"Jetzt stellt sich heraus: Auch aus Deutschland gelangten Tausende Tonnen radioaktiven Materials nach Sibirien. Und damit nicht genug, inzwischen wird Alt-Atommaterial auf gleiche Weise in Gronau in Westfalen gelagert."

Und was sagen die ehrenwerten Betreiber? Das sei - ätschbätsch! - ja gar kein Atommüll, der dort im schönen Gronau unter freiem Himmel lagert, sondern das sei ein ganz wertvoller Wertstoff, der irgendwann irgendwie irgendwo mal wieder zu noch viel doller strahlendem Atomscheiß 'wiederaufbereitet' werden soll. Fehlen bloß noch die Wiederaufbereitungsanlagen, so wie einst im Mai in Wackersdorf.

"Was die Reporter von Liberation da unter freiem Himmel auf einer Art Parkplatz entdeckten, verschlug ihnen die Sprache: Etwa 13 Prozent der Abfälle aus französischen Atomkraftwerken lag dort, zwar verschlossen und verblombt, aber ungeschützt vor Wind und Wetter, ganz dem sibirischen Himmel ausgesetzt - und im Winter knackiger Kälte, die es bis zu 60 Grad Minus bringen kann."

Ich weiß gar nicht, was all die Nörgelpötte und Kritikusse wollen: Die sibirische Kälte wirkt doch der gewaltigen Hitze entgegen, die eine solche Atomkloake entwickelt. So etwas ist echte Ingenieurskunst mit einfachsten Mitteln ...

„Daher wird die Laufzeitbefristung der deutschen Kernkraftwerke auf 32 Jahre aufgehoben.“

Irgendwann lädt die Verstrahlungsindustrie dann zu ihrer 'Großen Oldtimer Show' - und ihre verbündete Verlautbarungsindustrie zu Schnittchen und Schnaps ...

"Atom-Aktionäre jubeln."

"Arbeitgeber wollen Kündigungsschutz aufweichen."

"Messlatte Agenda 2020."

Einen gewissen Unterhaltungswert besitzt für mich allenfalls die Vorstellung, wie ein homophober Emirats-Scheich jetzt dem bekennenden Schwulen und neuem Außenminister Guido Westerwelle notgedrungen die Wange zum Bruderkuss darbieten muss ...

Chronologie kann so gemein sein: Das nebelwerferisch langatmig betitelte Programm "Entwicklung von Rechenmethoden zur Sicherheitsbewertung fortgeschrittener Reaktorenkonzepte", das dort im Bundeswirtschaftsministerium nassforsch auf dubioser Gesetzesgrundlage entwickelt wird, das sei ja noch ein veritables "rotgrünes Projekt", das versuchte mir der Herr Wirtschaftsminister Karl Theobald von und zu Guttenberg - oder von so ähnlich - gestern via TV weiszumachen. Ein mindestens vier Jahre alter Langweiler also sei das - "mit so 'nem Bart" ...

Naja, honi soit ...: Sein Auftrag, zu dem er keinen Auftrag hat, für ein dreijähriges Sozialprogramm "Neue Reaktoren braucht das Land!", das in einem ersten Schritt nur abgehalfterte Öchsperten alimentieren wird, beginnt ja überhaupt erst am 1. Oktober 2009, also vier Tage nach der Bundestagswahl. Schätzt der stets seifenflutschig gegelte Herr Dauerleugner die Wahl-, Erfolgs- und Atomchancen seiner Partei, der CDU/CSU, wirklich so pessimistisch ein, dass er uns eine rotgrüne Regierung prognostizieren will, all seinem eingefrästem Optimismus und seiner PR-Bonhommie zum Trotz? Oder eiert er jetzt bloß rum, um sich mit einem Cheese-Lächeln über den 27. September zu hangeln?

Apropos - hat eigentlich jemand die freie deutsche Presse gesehen?

"Die kalabresische Mafia 'Ndrangheta soll nuklearen Müll auf mehr als 30 Frachtern im Meer entsorgt haben. Ermittler haben jetzt das erste Wrack gefunden."

Und die darbenden Reedereien werden ihre alten Seelenverkäufer auch noch los!

... denn dass Politiker deren Expertise zu manipulieren oder umzuinterpretieren trachten, ist ja nichts Neues. Dass sich aber Wissenschaftler zur politischen Liebedienerei in Sachen 'Gorleben' hergeben, wo es immerhin Lebensfragen der Bevölkerung betrifft - und dass sie doch Wissenschaftler bleiben dürfen vom Selbstverständnis und vom Pensionsanspruch her, dort liegt der Hund begraben.