letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


08
Februar
Oijoijoijoi!
... und Ogottogottogott geschrien. Da geht es ja flächendeckend und dazu noch in allen Altersgruppen mit den Printmedien rapide bergab. Nicht bei mir, sondern bei einer viel seriöseren Quelle, beim Bund Deutscher Zeitungsverleger: Und immer noch denken unsere Medientycönchen sie lägen mit ihrem "Qualitätsjournalismus" (der faktisch alles andere ist) völlig im Soll:

"Reichweitenentwicklung der Tageszeitungen in Deutschland 1996-2006 in Prozent nach Altersgruppen"


Blühende Medienlandschaft in Deutschland
Bild: stock.xchng 408848

 
 
Journalismus 1.0 - im Stadium seiner Verwesung
Das da sage jetzt nicht ich, obwohl's so klingt, das sagt ein alter Fahrensmann namens Ulf J. Froitzheim:

"Nach den Einsparungen der vordergründigen Qualitätssicherer wie Lektoren, traf es bald auch Schlüsselpositionen wie Rechercheure und Schlussredaktion – und schießlich die gesamte Redaktion. Mit minimalen Stäben versuchen renommierte Printtitel und Sender eine Qualität aufrecht zu erhalten, die sie sich eigentlich nicht mehr leisten wollen. Noch mehr wie der Budgetmangel in den Redaktionen wütet der Zeitmangel. Anstatt in dem wegfallenden Redaktionsschluss – denn die Onlineredaktion hat ja immer offen – einen Vorteil zu sehen und eine Story gut zu recherchieren, setzen sich Journalisten heute doppelt unter Druck und opfern der Schnelligkeit jegliche Genauigkeit. Frei nach dem Motto „Lieber eine Ente um 16.00 Uhr veröffentlicht, als eine saubere Recherche um 20.00 Uhr“.

 
 
06
Februar
Die Babbels ...
... kramen heute besonders tief in der Schachtel mit angelaufenen sprachlichen Pretiosen, um ihre neue Werbefläche singulär zu tünchen:

«VANITY FAIR, die neue wöchentliche Zeitschrift aus Berlin verbindet die visuelle Opulenz und die intellektuelle Tiefe einer anspruchsvollen Monatszeitschrift mit dem aktualitätsbezogenen Qualitätsjournalismus eines wöchentlichen Nachrichtenmagazins und bietet eine einzigartige Themenmischung aus Kultur, Politik, Wirtschaft, Stil und Gesellschaft. Es ist der wichtigste Launch einer Zeitschrift seit 15 Jahren in Deutschland.»

 
 
04
Februar
Panikreaktionen ...
... sind das also. Ganz wie vermutet: «Besonders wichtig sei diese Entwicklung, da die Blätter ihren Nachwuchs in der Leserschaft im Netz gewinnen würde. "Wer hier nicht ist, ist womöglich in ein paar Jahrzehnten gar nicht mehr", so Jakobs, der kürzlich die redaktionelle Leitung des Internet-Portals übernahm». Jaja, wie weit man es bisher auch ohne grammatische Kenntnisse bringen konnte ...

Mit Qualität wird nach wie vor der Print gepäppelt, der Schrott aber, den keiner will, der wird im Netz entsorgt: «Die Befragten Chefredakteure sind sich weitgehend einig, dass "online first" nicht die allseligmachende Devise sein kann. Das sei zu einfach gedacht, sagt Frank Thomsen, Chefredakteur von „stern.de“. „Beim „Stern“ werden wir intelligent steuern zwischen Meldungen und Artikeln, die 'Online first' erscheinen, und den gewohnt starken Geschichten, die auch weiterhin 'Print first' zu lesen sein werden“». Es soll ja auch Restaurantgäste geben, die einfach gehen, wenn's aus der Küche stinkt.


Der deutsche Verleger hat das Netz im Griff.

Das Gute aber - mit Hilfe der Online-Märchen lassen sich alle Arbeitszeitregelungen schleifen: «Durch den Verbreitungskanal Internet mit potentiell hoher Reichweite ändern sich auch die Arbeitsweisen der Redaktionen. "Im Modell der fließenden Aktualität sind Redaktionsschlusstermnie alter Art letztlich von marginaler Bedeutung", sagt Jakobs». Man freut sich schon auf die zahllosen Recherchefehler, die diese Hetze mit sich bringt, und auf die endlosen Diskussionen in Bloggville, die sich in gewohnter Schadenfreude daran anschließen werden.

Ach ja - und das Fernsehen kriegt nach 9 Live schon wieder eine neue Billigkonkurrenz: «Als größten Trend machen die Befragten den Einzug der bewegten Bilder im Netz aus. So will "Spiegel Online" gemeinsam mit "Spiegel TV" einen Millionenbetrag in dieses Segment investieren». Anders ausgedrückt: Spiegel-TV bringt jetzt ... ja, was eigentlich, was wir nicht längst schon hätten?

Nur von den Ausflügen in die Blogosphäre haben alle die Nase voll. Hier zieht wieder der gewohnte Gatekeeper-Journalismus ein: «Während nahezu alle Befragten dem User Generated Content zwar Raum geben, wird ihm allenthalten aus journalistischer Sicht keine allzu große Bedeutung beigemessen. "Den Hype darum habe ich nie so ganz verstanden", sagt Robert Amlung, Leiter der Hauptredaktion Neue Medien beim ZDF». War das eigentlich der Lafontaine mit dem Fuchs und den Trauben - oder ist die Fabel schon älter?

Jedenfalls ischa nu alles wieder in Ordnung. Wir haben hier wieder unsere Ruhe - und die Altmedien machen bizziniss äs juschäl ... Wie sie aber dadurch neue Leser im und aus dem Netz gewinnen wollen, das habe ich noch immer nicht verstanden. Aber ich bin ja auch blöd ... das geben sie mir jetzt amtlich.
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01
Februar
NDR, WDR, SWR, FFN - zuhören!
Es ist vorbei mit der chartgestützten Everybody's-Darlin'-Mucke für den weichgespülten Gehirnschwamm:

Net Music Makers ("NMM") gab heute die Ergänzung des NMM Radio Network um drei (3) neue Internet-Radiosender bekannt. Die neuen Sender heissen Viva (Latin), Jazz Club (Jazz) und Hallelujah (Gospel). Im Januar 2007 startete NMM zehn (10) Internet-Radiosender, die Musik von Komponisten und Musikern spielen. Zu den Sendern gehören Alternatives (New Alternative Rock), Amped (21st Century Rock & Roll), Direct Current (Club, Electronica und Industrial), Distortion (Hardcore Metal), Flava (Hip-Hop & Rap), Groove (R&B), Matrix (Online Music Collaborations), Nashville Rock (Country), Pop (New Sounds of Pop) und Three Chords (Acoustic). Der Zugang zu allen Programmen ist über NMM Radio möglich.

 
 
Wenn der Absatz einbricht ...
... muss schnell 'ne Story mit viel jumän intrisst her. Die ZEIT druckt das dann schon:

"Krimi-Autorin Elizabeth George wird von Albtraum geplagt."

 
 
31
Januar
Dummschwatz der Woche
"Schöne Oberflächen müssen nicht hohl sein, sondern können Substanz und Tiefe haben", röhrt Ulf Poschardt ins gazettale Unterholz der Republik.

Da wissen wir doch gleich, auf welch «hohle Oberflächen» wir uns unter der Ägide des kongenialen Metaphern-Beaus und neuen Vanity-Fair-Chefredakteurs spitzen dürfen.


Low Carb, Low Fat, Low Cal.

 
 
30
Januar
Viel Spaß mit dem iPhone!
Der langjährige Gebrauch von Mobiltelefonen fördert womöglich das Wachstum von bösartigen Hirntumoren. Neue Untersuchungen zeigen einen Anstieg des Risikos bei Menschen, die seit mindestens zehn Jahren regelmäßig oder besonders intensiv ein Handy benutzen.

 
 
29
Januar
GEZ wird Kokett
Das altgewohnte Schmuddelimage der GEZ schillert plötzlich stark rotlichtig:

«Mitarbeiter der Versicherer stünden ebenso wie Angestellte der GEZ im Verdacht, Geschenke von der EDV-Firma angenommen und dieser im Gegenzug überteuerte Aufträge zugeschanzt zu haben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Wuppertal». Höchst gesellig und "Kokett" soll es übrigens im Etablissement dieser adretten Damen zugegangen sein: "Danach sollen GEZ-Mitarbeiter im Februar 2003 und 2005 im Kölner Rotlichtclub «Kokett» zu Vergnügungen in größerer Runde eingeladen worden sein, bis zu 13 Namen stünden auf den Belegen."

 
 
Liebes Prekariat ...
... wäre das nicht etwas für dich?

Ich habe «aus Daffke» dort einfach mal angerufen. Der Geschäftsführer von Cup-Reisen stellt sich vor, dass der künftige Buchstabendompteur an einem Tag in der Woche dort mit seiner geballten Kreativität vor Ort sitzt, ohne groß auf die Uhr zu schauen, um dann das, was in der Woche zuvor an Textbedarf anfiel, ruckzuck abzuarbeiten: Prospekte, Mailings, Anzeigen usw.

Das macht nach Adam Riese bei eher konventionell geschätzten 50 Monatsstunden saaagenhafte 8 Euro in der Stunde für so'n bisschen Werbetext. Also ran an den Speck, ihr Sprachakrobaten!


Die Tanjas werden williger,
die Texter werden billiger,
es stinkt aus den Aborten,
kurz: Frühling allerorten.
Dies war wieder eine kostenlose Werbeaktion Ihrer Sargnagelschmiede.

 
 
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