... in seiner neuen Ausgabe Franz-Josef Wagner lobhudelt, passt irgendwie ins 'Bild'.

... wenn's mit dem Volk nicht mehr klappt, sollen die Manager also mit den Medien reden: Nur noch eine Minderheit von 48 Prozent der Deutschen meint, die Soziale Marktwirtschaft habe sich bewährt, so eine Umfrage des Bundesverbandes deutscher Banken. ... Was Deutschland braucht, sind ... keine Ex-cathedra-Verlautbarungen von Wirtschaftsführern, sondern echter Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und Medien, um die gegenseitige Verächtlichmachung zu stoppen. Da hat doch ein Journalist mal wieder feucht von alter Machtfülle geträumt. Wie wär's denn mal mit mehr Volksnähe, statt mit mehr Mediennähe ...?

Vermutlich ist das ja ein Kindheitsfoto - oder aber das übliche Zugunglück auf der qualitätsjournalistischen Text-Bild-Schiene:

... habe ich auch schon länger: “Wir brauchen Edelmetall, den Schrott gibt es am Kiosk”, so der Schweizer Verleger Michael Ringier in seiner Rede. Was es aber einem Kunden bringen soll, diesen Schrott dann auch noch zu abonnieren, das bleibt mir unerfindlich, schließlich hängt am Kiosk nichts anderes, als was dann im Briefkasten steckt ...

... und morgen die ganze Schweiz. Die Großen machen es selber, dass ihnen die Auflagen dahinschmelzen wie Butter in der Sonne. Man beachte hierzu die 500 Kommentare ... und den - wohl vergeblichen - Aufstand dort in der Redaktion. Ein Volk von rassereinen Schweizern sollen sie sein, ein einig Berlusconi-Land ...

... die vermutlich längste Gegendarstellung der Welt. Tatzenlutschen lohnt sich nicht, my darling ...

"Bundespräsident Wulff ist für die Atomkraftgegner die letzte Hoffnung. Nur er kann das Gesetz über die AKW-Laufzeitverlängerung noch verhindern."

Wieder mal falscher Alarmismus, bester Herr Qualitätsjournalismus: Nach dem Bundes-Krischan käme ja noch das bereits allseits angekündigte Bundesverfassungsgericht. Aber schon klar, in dem schnellen Geschäft muss man ja nicht alles wissen wollen, sonst verrutschen einem am Ende die argumentativen Pointen ...

Fröhlich kräht's uns mal wieder aus dem 'Cicero' entgegen: "Doch kaum jemand weiß, was sich hinter dem K21 eigentlich verbirgt." Nö - schon klar, Herr Qualitätsjournalist, die dicke Broschüre zum Stuttgarter Kopfbahnhof K 21 erscheint ja auch erst in der 4. Auflage - und als pdf kann sie sich jedermann kostenfrei herunterladen. Aber als recherchebefreiter Journalist muss man ja nicht alles wissen ...

"Heute hat das Internet schon eine Meinung, wenn die Edelfedern in den Zeitungen und Magazinen noch nicht einmal ihre Bleistifte gespitzt haben, um den Kommentar für den nächsten Tag zu schreiben."

So ist das mit den Late-Comern ...