letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


05
März
Dann hätten wir aber den Salat!
Und wer wischt die Schweinerei wieder weg, wenn ein Verlag nach dem nächsten trotz all der hehren Beteuerungen dann eine qualitative Bruchlandung hinlegt, weil längst die Betriebswirtschaft das Kommando übernommen hat?

Die Medien, so führte er aus, sollten ihre Qualitätsmassstäbe selbst verbindlich festlegen – und sich dann daran messen lassen.

 
 
Der Bernd Graff schon wieder:
'Sind Blogger gefährlich?' mit dieser rhetorischen Frage erfreut uns der große Internet-Experte der Süddeutschen Zeitung an diesem Mittwoch - und die Antwort ist angesichts seiner Vorurteilsstruktur auch von vornherein klar, selbst wenn Bernd Graff zum Beleg seiner steilen These, dass ein Werber durch Blogs in den Tod getrieben worden sei, nur ein On-Dit aus der Klatschküche von Old Media anzuführen weiß: "Tilley, Führungsmitglied der Werbe-Agentur DDB in Chicago, die unter anderem für die McDonalds-Kampagne "Ich liebe es" verantwortlich zeichnet, hatte sich im Februar aus einem Hotelfenster gestürzt. Das sei nicht von ungefähr geschehen, mutmaßt die Times und überlegt, ob ihn die offenen Beleidigungen aus anonymen, offensiv gegen Tilley gerichteten Blogs in den Tod getrieben haben könnten." Jaja, schon klar, nix Genaues weiß man nicht - auch wenn bei der seriösen Times solch Klatsch und Tratsch natürlich unter Bezeichnungen wie 'Überlegung' oder 'Mutmaßung' segelt. Wir sind ja schließlich unter Bildungsbürgern und gewieften Printjournalisten!

Lichtenberg
"Ein Buch [Das Netz] ist ein Spiegel, wenn ein Affe hineinguckt, so kann freilich kein Apostel heraus sehen". (G. Chr. Lichtenberg)

Ähnlich ziseliert und feinsinnig sehen übrigens auch die anderen 'Überlegungen' des Bernd Graff aus. Manchmal weiß ich vor lauter Nebensätzen und konditionalen Einschüben schon gar nicht mehr, was er eigentlich meint, Vermutlich ja nix, wie bei dieser Auslassung über die brandgefährliche Trennung des wikipedia-Gründers von seiner Freundin, ein Ereignis, das er aus mir unbekannten Gründen mit dem Selbstmord grammatisch zu verhäkeln weiß: "Ungeachtet der inzwischen ebenfalls in Blogs geäußerten Vermutung, dass die Schlammschlacht in digitalem Cinemascope auch nur ein weiteres PR-Manöver von selbstverliebten Bewohnern des Silicon Valley sei, weil "sie es eben so mögen", ungeachtet also dieser Vermutung hat Arringtons Frage nach dem Selbstmord, in den die ungefilterte Hetze der anonymen Blog-Postings einen Verzweifelten treiben könne, zu Wochenbeginn an Verve gewonnen. Soso - 'ungeachtet' also, da also trägt der Frosch die Klöten! Vielleicht ist hier das dunkle Geheimnis Graff'scher Web-2.0-Invektiven zu suchen ...

Halten wir also fest: ein Rosenkrieg unter Start-up-Betreibern und ein Werber-Selbstmord, von dessen Ursache niemand nichts weiß - fertig ist die kleine Internet-Story über den Horror aus Bloghausen für die große 'Süddeutsche' und ihren Qualitätsjournalismus, alles frisch verschnitten aus amerikanischen Druckvorgaben. Wollte man auf diese Art dem Holzjournalismus mal 'seine Toten' vorrechnen, dann wären die Killing Fields ein Klacks dagegen. Das macht im Web aber niemand - da will sich nämlich niemand zum Affen machen ...

Bild: Public Domain

 
 
04
März
Zufällige Karrieren im Journalismus:
Zunächst einmal ist jener Zeitgenosse, der beim Perlentaucher einst die euro|topics mitbetreute, rein zufällig ein gewisser Olaf Sundermeyer.



Jener Zeitgenosse dann, der im Juni einen reichlich hanebüchenen FAZ-Artikel gegen die Kooperation von Perlentaucher und eurotopics schrieb, der hieß zufälligerweise auch Olaf Sundermeyer.

Und jener Zeitgenosse, der bei dem Journalisten-Netzwerk n-ost arbeitet, das jetzt die Neuausschreibung der eurotopics gewann, heißt wiederum - tätä! - Olaf Sundermeyer. Mit derzeit stattlichen 33 Artikeln dort im Suchmaschinen-Portefeuille.

Und dann wäre da noch bei n-ost ein FAZ-Herausgeber im Spiel, nämlich der n-ost Beirat und Laudator Werner D´Inka. Das aber ist jetzt ganz bestimmt ein absoluter Riesenzufall, wie er selbst in der Evolution nur alle Milliarde Jahre mal vorkommt.

Trotzdem Leute - Zufälle gibt's! Da thront doch jetzt rein zufällig ein beirätiger FAZ-Herausgeber auf jenem Millionenetat der Bundesregierung, den die FAZ'ler beim Perlentaucher noch kritik- und kaditauglich befanden. Und es gibt zufälligerweise Schreiber, die geben sich her - und manchmal auch hin. Da ich keinesfalls ausfallend werden möchte, verweise ich nur auf Max Liebermann: „Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ..."

Ob die Zusammenhänge all dieser Zufälle aber dem Herrn "Thorsten Schilling von der Bundeszentrale für politische Bildung [so klar sind], der wie Thierry Chervel zu den Berlinern gehört, die sich in Schwarz kleiden? [Naja,] Schilling hat wohl das, was man einen Traumjob nennt. Und er muss dabei nicht so auf das Geld achten."

Und Safran macht den Kuchen gel: Also kommt das als Nachtrag auch noch mit in die Backform.

 
 
Die Trotzkisten ...
... das waren die Hexen und Zauberer der kommunistischen Kirche. Es handelte sich keineswegs um reale Gestalten, sondern um Sakralgegenstände der konsomolzischen Liturgie und des tschekistischen Inquisitionswesens. Man sollte den Trotzkismus daher unter 'Aberglaube' einordnen ...

 
 
Oha, Vilém Flusser über unsere Lifestylisten:
"Sie nahmen daher ihr sinnloses Treiben im Wind der verschiedenen Konjunkturen und Krisen als den 'normalen' menschlichen Zustand überhaupt hin und wußten nicht, daß sie in der Hölle lebten" (Vilém Flusser: Bodenlos, 44)

 
 
03
März
Logiker unter sich:
Matthias Döpfner: "Das angloamerikanische Modell hat sich nachweislich als überlegen erwiesen."

Financial Times: "Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA liegt nach Experteneinschätzung mittlerweile über 50 Prozent."

 
 
Ist Ihr Nachbar etwa 'Steuersünder'?
Um das herauszufinden, dürfen Sie dank Web 2.0 bis auf die Weihnachtsinsel reisen:

"Wieder geheime Steuerdaten auf Wikileaks."

Tscha, wer heute noch ein intimes Bankgeheimnis hat, der kann es ja auch gleich der BILD ins Ohr flüstern. Oder Steuern zahlen. Wäre ja auch mal was Neues ...


Ein Gefühl wie Weihnachten ...
Bild: wikimedia commons

 
 
Pressekampagnen ...
... sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Da bölkt es nach einem angeblichen 'Linksruck' der SPD aus allen Headlines 'Beck muss weg!' - und dann das:

"Nur an diesem Wahlsonntag heute, da ist alles anders. Heute sind Kommunalwahlen, und Maget ist der Chef der Münchner SPD. Seine Partei fährt an diesem 2. März einen überragenden Sieg ein. Maget mag sich ein bisschen so wie sonst die CSU fühlen: schier übermächtig.

Fazit: Auch Alphajournalisten werden gnadenlos überschätzt ...

 
 
Wat'n Gequassel!
100 Milliarden Nervenzellen reden im Gehirn miteinander.

Sollten Sie manchmal Stimmen hören, dann muss das noch lange nicht Schizophrenie sein. Fragen Sie Frau Zoomer ...

 
 
Englisch sprechen wie Heini Lübke:
"One big advantage is that you can have both packet data and high-quality voice connections on the same network and look forward to superb quality of service and excellent messaging capabilities in a secure radio environment.".

These are laugh numbers that are hard to copy and that you can find only in the international speaking essays of our highly uneducated marketing scene when they sit in their speak easys.

 
 
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