letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


02
März
«Alleine!»
«Psychoanalyse und Linguistik legen die Vorstellung nahe, die Grossaufnahme führe uns ein Partialobjekt vor, das von einer Gesamtheit getrennt oder aus einer Gesamtheit, von der es einen Teil ausmachte, herausgerissen worden wäre. ... Sobald sich die Kritiker die Vorstellung des Partialobjekts zu eigen machen, sehen sie in der Grossaufnahme das Kennzeichen einer Zerstückelung oder eines Bruchs



Soso - und wenn mich jetzt noch einmal jemand fragt, weshalb den Geisteswissenschaften denn die verdiente Achtung unverdientermaßen versagt bleibe, dann weise ich ihn umgehend noch auf Folgendes hin:

«Der Affekt ist eine Entität, das heisst Potential oder Qualität. Er wird ausgedrückt: Der Affekt existiert nicht unabhängig von etwas, was ihn ausdrückt, auch wenn er sich völlig von ihm unterscheidet.»

Und ganz genau so ist das auch mit meinen Affekten!
Hinweis via: wortreich

 
 
26
Februar
Das Wort zum Montag:
«Ich liebe euch doch alle» (Erich Mielke).


Lieber rote als braune Streifen an der Büx.

Schönes Beispiel für Selbstwahrnehmung - Fremdwahrnehmung: Denn der Mann sagte das damals ja ohne einen Hauch von Ironie. Auch Stoiber denkt aus unerfindlichen Gründen immer noch, er wäre hochwichtig und die Partei liebe ihn, obwohl die ihn doch justamäng gerade abgesägt hat. Muss also die "wahr-"genommene Realität zuallererst unserem Ego schmeicheln, legen wir uns unsere Wirklichkeit pr-mäßig zurecht ...?

Bild: wikipedia.org

 
 
21
Februar
Prophetie für Anfänger Folge 1
Wenn dereinst, nach vielen, vielen Jahrhunderten, die Klimakatastrophe vorübergezogen sein wird, wenn die kleine Schar der letzten Deutschen die wilden Stürme, die reißenden Fluten, die überwältigende Hitze und den Verlust des Porsche Cayenne überlebt haben wird, wenn die viagra- und kokainfreie neue Zeit beginnt, dann wird - was hiermit ich, Chat-Adamus, euch für gewiss prophezeie - dann wird auch der große Dichter Andreas Gryphius endlich seine verdiente Wiedergeburt erleben!


"Ach und weh!
Mord! zetter! jammer! angst! creutz! marter! würme! plagen!
Pech! folter! hencker! flamm! stanck! geister! kälte! zagen! ..."


Was sind wir menschen doch! ein wohnhaus grimmer schmertzen,
Ein ball des falschen glücks, ein irrlicht dieser zeit,
Ein schauplatz herber angst, besetzt mit scharffem leid,
Ein bald verschmeltzter schnee und abgebrannte kertzen.
Diß leben fleucht davon wie ein geschwätz und schertzen.
Die vor uns abgelegt des schwachen leibes kleid
Und in das todten-buch der großen sterbligkeit
Längst eingeschrieben sind, sind uns aus sinn und hertzen.
Gleich wie ein eitel traum leicht aus der acht hinfällt
Und wie ein strom verscheußt, den keine macht auffhält,
So muss auch unser nahm, lob, ehr und ruhm verschwinden.
Was itzund athem holt, muss mit der lufft entfliehn,
Was nach uns kommen wird, wird uns ins grab nachziehn.
Was sag ich? wir vergehn, wie rauch von starcken winden.
Bild: wikipedia.org

 
 
12
Februar
Das Wort zum Montag
Diesmal zum Thema Bourgeoisie und Klimakatastrophe:

«Was da unten im Zwischendeck passierte, konnte unmöglich Passagieren erster Klasse ebenfalls vermeint sein. Auch aus Katastrophen müssen reiche und vornehme Leute einen Privatausgang haben. Oder es geht mit dem Teufel zu! Aber: wann merken den die verparfümierten Nasen?!» (Albert Paris Gütersloh: Sonne und Mond, 54).

Bild von Egon Schiele
"Ich möchte nicht an der Beschreibung einer Sache sterben,
die zu erleben mir erspart geblieben ist."
Bildnis A.P.G. v. Egon Schiele via wikipedia.org

 
 
05
Februar
Das Wort zum Montag
Heute von F. Scott Fitzgerald, dem früh verstorbenen Genie mit der beachtlichen Leberzirrhose zum ewigen Thema "Wo die Liebe hinfällt":

«Sie glaubte, ich wisse viel, weil ich andere Dinge wußte als sie ...»


«So fuhren wir durch das kühler werdende Zwielicht weiter auf den Tod zu.»
Bild: wikipedia.org

 
 
29
Januar
Das Wort zum Montag
Oops - fast hätte ich's verschwitzt: Dieses Zitat kommt von Benjamin Disraeli, dem genialen britischen Premier zu Zeiten von Königin Victoria. Ein Gnostiker, also jemand, der glaubte, dass die Wahrheit nicht offen zu Tage liege, sondern verborgen sei, dass sie nicht empirisch erforscht werden könne, und dass derjenige, der die Wahrheit ausspreche, sie zugleich zerstöre. Passend dazu dieser Satz fürs Poesiealbum unserer innig geliebten Verschwörungstheoretiker:

«Die Welt wird von ganz anderen Personen regiert als diejenigen es sich vorstellen, die nicht hinter den Kulissen stehen.»



Zu den Ironien der Geschichte gehört es, dass der jüdische Politiker Disraeli das Konzept von der Weltgeschichte als einem "Krieg der Rassen" entwickelte, so dass unsere heutigen neonazistischen Monosynapsen gewissermaßen einer jüdischen Theorie hinterherlaufen, wenn sie ähnliches glauben ...
Bild: wikipedia.org

 
 
22
Januar
Das Wort zum Montag
Bei diesem Stephen-King-Zitat muss ich immer an unsere Weißrandnasenbären von der PR-Front denken, zu hippelig und hirnflüchtig, um einen Text zu goutieren, der eine Seite übersteigt:

«Wenn sie Schriftsteller werden wollen, müssen sie vor allem zweierlei tun: viel lesen und viel schreiben. Um diese beiden Dinge kommen Sie nicht herum, nicht daß ich wüßte. Da gibt's keine Abkürzung.»


"Es gibt nichts Fauleres als intelligente Menschen."
Pressefoto Stephen-King-Homepage

 
 
15
Januar
Das Wort zum Montag
In seiner tiefsten Bemerkung über das Judentum nahm Ludwig Börne, selbst bekanntlich jüdischer Herkunft, im frühen 19. Jahrhundert Hannah Ahrendt und ihre "Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft" vorweg: Die Juden würden nicht deshalb verfolgt, weil sie mit ihrer Orientierung am Handelskapital sonderlich modern seien, die Juden stünden vielmehr für das Traditionale, für den Erhalt der Monarchie und der Feudalherrschaft. Spezifisch modern dagegen sei der Antisemitismus, eng mit dem Fortschreiten der Demokratie und mit den Ansichten im Volk verwachsen, also mit jenen bisher unterprivilegierten Stimmen, die mit dem Parlamentarismus plötzlich politikfähig wurden:

«Denn die Juden und der Adel, das heißt Geld und Vorherrschaft, das heißt dingliche und persönliche Aristokratie, bilden die zwei letzten Stützen des Feudalsystems. Sie halten fest zusammen. Denn die Juden, von dem Volke bedroht, suchen Schutz bei den vornehmen Herren, und diese, von der Gleichheit geschreckt, suchen Waffen und Mauern im Gelde.»


«Darin eben ist die Gefahr, daß das Wort hohl ist,
es kann so mannigfaltigen übeln Dingen ausgefüllt werden.»
Bild: wikipedia.org

 
 
25
Dezember
Das Wort zum Montag
Hier eine Art Weihnachtsgeschichte in feministischer Version: "Première Communion streckte das Kinn vor, ladylike. Dann zog sie es wieder ein und wickelte sich in die Falten einer Geschichte, (aus ihren Wünschen geboren und worin sie alle Ereignisse ihres ereignislosen Lebens verherrlichte) in der sie tot war und Prinzessin. Der Regen begünstigte ihre Flucht."
(Jean Genet: Notre-Dame-des-Fleurs, 15)


Die Erlebnisgesellschaft live: Auf der Flucht vor den Ereignissen.

 
 
18
Dezember
Das Wort zum Montag
Heute von Stephen King zum Thema: Wie werde ich Tanja-Anja und PR'ler?

"Ich habe schon oft gehört, dass jemand sagte: «Mann, das war so klasse (oder furchtbar / seltsam / lustig) ... das kann ich nicht beschreiben!". Wenn Sie erfolgreich sein wollen, dann müssen Sie es beschreiben können, und zwar so, dass es einen hohen Wiedererkennungswert besitzt. Wenn Sie das können, wird man Sie gut bezahlen, und Sie haben es verdient. Wenn nicht, werden Sie eine Menge Absagen bekommen und vielleicht eine Karriere in der faszinierenden Welt des Marketings angehen."


"Wir leben in einer Welt von Darwinscher Brutalität,
in der die Wilden dreiteilige Anzüge tragen."

 
 
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