letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof | |
... neuere Stories
25
Juni
Können Tastaturen kernschmelzen? ...
... Oder Mäuse einem Hitzschlag erliegen?
Hier steht vielleicht ein Hecht! Die Gedanken rinnen so zäh wie geschmolzener Gummiteddy.
22
Juni
Finsternishändler - on the road
Mitten im schönsten Schreib-Flow klingelte es: "Du heilige Scheiße! Zwei Seelentröster. Labersack-Alarm."
Die rasierwasserduftenden Schlipsträger - beide sahen so uncool aus wie die Abteilungsleiter bei "Rohre, Flansche, Fittings" - behaupteten unverfroren, sie kämen im göttlichen Auftrag von der Kirche der Heiligen letzten Tage - oder so ähnlich. Ob ich denn auch brav an Gott glaube? Ich verkündete ihnen daraufhin in meinem allerschönsten Prophetenton, dass ich sie lehren würde, an MICH zu glauben, wenn sie noch länger ehrliche Menschen von der Arbeit abhalten. Vermutlich betrachten die mich jetzt als ein ganz räudiges Schaf ...
21
Juni
opiPod
Wie ist das? Fahren, seitdem es warm wurde, auch anderswo so viele Rentner durch die Gegend, die ein plärrendes Plastik-Transistorradio am Lenker ihres Fahrrads befestigt haben, vorzugsweise mit festeingestelltem Volksmuzak-Sender?
Hier jedenfalls können die Drosseln schon "Griechischer Wein" pfeifen ... dank des innovativen iPods für kurzbehoste Kleingärtner mit Nick-Knatterton-Mützen.
18
Juni
Eben am Fleet
Beim Spaziergang mit Emil kam mir just ein etwas "angefasstes"
Radlerpärchen entgegen. Sie: "Oh, Manno! Ich red' jetzt gar nicht mehr mit dir." Um dann mit typisch weiblicher Unlogik fortzufahren: "Bei dir kriegt man immer nur halbe Sätze raus!" Daraufhin er, sich heroisch jeder Satzlogik verweigernd: "Do-och!" Schade - ich hätte gern noch länger zugehört.
17
Juni
Toll, es regnet!
Alles ist windstill. Draußen fällt ein staubfeiner, warmer Landregen, wie es ihn nur in Norddeutschland so gibt. Ich muss also nicht die leicht lecke Grundwasserpumpe angießen, um den Schlauch mit dem Rasensprenger über den gelblichen Dörr-Rasen zu schleifen - das alles regelt jetzt der graue Himmel für mich. Heute Mittag ziehe ich meinen australischen Buschkleppermantel aus gewachster Baumwolle an, ich lade den Emil
in den Wagen und fahre raus an die Wümme, um in der verschleierten Wasserlandschaft einen ausgedehnten Spaziergang zu machen. Ich liebe Norddeutschland.
08
Juni
Provinzposse
Wer sich mit Politik befasst, sollte Pawlows Reiz-Reflex-Schema kennen. Ein Beispiel: Hier in Bremen haben wir ein Ortsamtsgesetz. Unsere kleine Stadt ist dadurch in "Dörfer" aufgeteilt. Jedes Dorf hat einen Häuptling, den Ortsamtsleiter, der von den direkt gewählten Beiräten ausgeguckt wird. Der Innensenator muss ihn als "Beamter auf Zeit" für 12 Jahre bestätigen. Das steht vor allem deshalb im Ortsamtsgesetz, damit der hochweise Senat eine zweite Räterepublik notfalls verhindern kann - ist aber ansonsten nur eine Pro-forma-Regelung. Der Ortsamtsleiter ist "den Interessen des Stadtteils" verpflichtet, und er muss die Empfehlungen des Beirats in die Behörden, in den Senat und in die Bürgerschaft hineintragen. So weit, so gut. CDU-Innensenator Röwekamp hat jetzt die Ortsamtsleiterwahl als Versorgungsinstitut entdeckt. In einer klammen Stadt wie Bremen gibt es nichts mehr zu verteilen, da werden für Parteifreunde auch die minderen Posten interessant. Im Norden der Stadt möchte er einen seiner Buddies durchdrücken, der aber ganz und gar nicht das Wohlwollen des Beirats findet, auch nicht das der CDU-Fraktion. Wie ein beleidigtes Kind blockiert er daraufhin alle anderen Entscheidungen, bevor nicht der Beirat seinen Teddy wählt, den der aber gar nicht wählen will. Und weil ja jemand Schuld sein muss, der nicht Röwekamp heißt, greift der gute alte CDU-Beißreflex: Natürlich haben die Grünen schuld. Obwohl die weder in dem einen noch in dem anderen Beirat eine irgendwie entscheidungsrelevante Stärke haben. Politischer Lerneffekt: An dieser Provinzposse kann man sehen, wie und weshalb in einer großen Koalition alle Konflikte über Bande gespielt werden müssen.
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