letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


28
Oktober
In den Dönerbuden der Public Relations Folge 2
Heute mal das Thema «Stützstrümpfe im Red-Bull-Fieber»: "Darüber hinaus gibt es jetzt eine attraktive Auswahl an schmucken Haftbändern bei Schenkelstrümpfen. Trendfarben mediven® elegance und mediven® plus: Mit zehn aufregenden Blickfängern in den Herbst starten".


Dichtung mit Krampfadern: «schmuck», «aufregende Blickfänger», «starten».

 
 
27
Oktober
Der große Parlando ...
... inszeniert einen zukunftsfrohen Blick in die moderne Weltwirtschaft:
Auf der Rückseite des Trucks vor uns steht: „Blow horn. Use dipper at night.“ O.k., gehupt wird hier ohne Unterlass, nach welchen Regeln auch immer, eigentlich will ich nur heil hier durch kommen. Alles scheint in Lärm und Gestank zu versinken. Das darwinistische Recht des Schnelleren und des Stärkeren feiert hier Urstände. An jeder roten Ampel kämpfen bettelnde Kinder ums Überleben. (...) Wie so oft in Asien existiert hier eine Wirklichkeit hinter dem Augenschein. Ist der Straßenverkehr vielleicht ein erster Hinweis auf das Erfolgsrezept der indischen Wirtschaft?

 
 
25
Oktober
Starke Worte:
«Ich gebe meinen guten Namen für diese Scheiß-Branche. Das muss reichen.»

Der Herr mit der laschen Berufsauffassung ist Graf Georg Volkmar Zedtwitz-Arnim, zu dem Zeitpunkt Ehrenpräsident der CERP, des europäischen PR-Verbandes also, Vorstandsmitglied der Deutschen Public Relations Gesellschaft, im Gesamtvorstand des Deutschen Journalistenverbandes, Träger des Bundesverdienstkreuzes, Leiter der Informationsabteilung der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke, Empfänger des Großen Europäischen PR-Preises ...


Das Herz auf dem rechten Fleck

Ach so - Zitat zu finden bei Hans Leyendecker (S. 4).

 
 
22
Oktober
Zoff bei den Fuzzies unterm Sofa
Das hier ist sozusagen das Antidot zu den Pillen, welche die Schlafwagenschaffner ihrem Publikum auf den Medientagen verabreichen (s.u.). In den Public Relations selbst fallen inzwischen deutlichere, geradezu wachrüttelnde Worte: «Schlafwagen-PR», «Kommunikations- Praxis-Fremdlinge», «Meinungsprogrammierer».

Ich dachte schon, ich wäre vielleicht im falschen Film, aber dort drüben bei media coffee zieht tatsächlich der Chef des PR Journals derart unverblümt gegen seine Buddies vom Leder:

"Weblogs und andere Web 2.0-Multimedia-Aktivitäten als Hype zu bezeichnen (wie leider auch die von mir geschätzen Ansgar Zerfass und Lars Cords) ist elitär und kurzsichtig.

Nur weil DGPuK und andere Kommunikations-Praxis-Fremdlinge Mess-, Zuordungs- und Interpretationsprobleme haben? Bürgerjournalismus ist vielleicht noch nicht die richtige Bezeichnung (und die Bild-1414-Fotoreporter ein übles Nebenprodukt) - die weltweite Entwicklung zeigt aber: hier ist eine Kommunikationsbewegung, die sich weiter entwickelt (mit oder gerade ohne PR).

Wenn sich die alte Schlafwagen-PR nicht umstellt, wird sie von einer neuen PR (nicht nur online) ersetzt - wie noch einige(s) andere. Edelman's Blog-GAU ist hier nur ein Symptom - unverständlich, aber selbst schuld. Ich finde es erfrischend, wenn künftig nicht mehr wenige Spin-Doktoren und andere Meinungsprogrammierer den Lauf der Dinge bestimmen, sondern Menschen, die glaubwürdig informieren wollen (Fehlentwicklungen eingeschlossen).
"

Bei dem hier erwähnten Lars Cords fällt mir aus irgendeinem Grund immer das Foto ein.

 
 
21
Oktober
Edelman ...
... hat jetzt braune Streifen in der Unnerbüx. Vermutlich Dünnpfiff.

 
 
Wow!
Und würgt mich die Sprache, dann würg' ich zurück: "Die Re-Fokusierung erfolgt vor dem Hintergrund gesteigerter Aktivitäten der PR-Branche".

Wovor auch sonst? Ich hätte nichts anderes zu vermuten gewagt ...

 
 
19
Oktober
Finis Edelman: "Les aristocrats à la lanterne!"
In diesem Beitrag beim nerdcore steht's wie's ist - vorbei nämlich: "Eure Kunden stehen mitten in Euren Großraumbüros und erzählen Euch in ungewohntem Un-Corporate-Sprech, wie scheiße (oder wie gut!) Eure Produkte sind. Dafür braucht ihr keine Public Relations, denn die besorgen wir mittlerweile selbst."

Nachtrag: Ich lerne es wohl nie - es heißt, solche PR-Kapriolen würden im Gegenteil mit immer neuen Aufträgen belohnt.

 
 
Hausse und Baisse in einem Satz
Mir ist bekanntlich schon länger klar, dass es melodisch an- und absteigende Satzperioden gibt, dass es aber auch an- und absteigende Satzinhalte gibt, wo sich der Vordersatz konjunkturell erholt zeigt, während der Nachsatz die regionale Wirtschaftskrise auslöst, das war mir dann doch neu: "Im Rahmen des konzernweiten Programms zur Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Produktion...." TÄTÄTÄ! "...legt Stora Enso das Werk Reisholz in Düsseldorf zum Jahresende 2007 still." Erwartung aufbauen, Erwartung abbauen - so geht's zu in der Sprache wie in der Wirtschaft.


Just a bunch of business-monkeys ...
Bild: PhotoCase.com / chival

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Ich danke dem Herrscher im Wortreich
Manche nennen es Stil - ich nenne es Bullshit. Und ich frage mich, ob unsere Bourgeoisie wirklich so bescheuert ist, dass eine solche Sprachlichkeit ihr die Brustwarzen härten könnte? Und woher ich ohne weiteres wissen will, dass dieser Text für Frauen bestimmt sein soll? Weshalb ich ferner glaube, dass hier einer alternden erfahreneren Pressetante die Gäule durchgegangen sind? Fragen über Fragen ...

"Der Zauber des Besonderen, unvergängliche Schönheit, Eindrücke, Ausblicke, Darstellungen aus verschiedenen Perspektiven und Blickwinkeln, sollen im Mittelpunkt von PRESTIGE stehen. Denn manche Schönheit blüht im Verborgenen, um sich vor den Blicken der Öffentlichkeit zu schützen.

PRESTIGE richtet sich an Menschen, für die «Lebensstil» nicht bloss eine Metapher ist und schon gar nicht das Äquivalent für den neudeutschen Allerleibegriff «Lifestyle». Für PRESTIGE-Leser sind die schönen Dinge des Lebens Ausdruck menschlicher und kultureller Werte, die nicht durch kurzlebige oder oberflächliche Modeerscheinungen, sondern durch deren Nachhaltigkeit und Zeitlosigkeit geprägt sind."


Zauber, Werte, Äquivalente, und das verborgene Dornröschen «bloß» eine Metapher - nach diesen «Allerleibegriffen» geben Sie sich bitte selbst eine Backpfeife, damit der gespitzte Mund wieder verschwindet. Und dann ziehen Sie sich zu Tarnzwecken solche Stiefel an, damit Sie weiterhin «im Verborgenen blühen» können ...
via Wortreich

Dann lieber Courths-Mahler: In Leopardenstiefeln zum Markterfolg

 
 
18
Oktober
Erst mal ein Apéritif für Edelman:
"Die Gedanken mittels der Sprache zu verbergen ist nicht schwer;
nur muß man sie auch haben."


Der ist natürlich nicht von mir, sondern von dem krausen Karl ...


Edelman - inzwischen der wohl längste PR-Thread der Welt:
Alles für den kleinen Zitronenhandel.
Bild: PhotoCase.com / dafi

 
 
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