letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


01
Juli
'Dennoch nicht' ...
... warum schmeißen sich alle Logiker immer weg, wenn sie die grammatische Formel 'dennoch nicht' hören'? Ganz klar, weil es logisch gesehen dem Psalmensingen gleichkommt ...

'Doch die Wahrnehmung der Risiken im Markt ändere sich jetzt, sagt Zwick. Marktexperten rechnen dennoch nicht mit einem Zusammenbruch der Finanzierungsmärkte.'

 
 
25
Juni
Twix wird Raider ...
... und aus dem 'EU-Außenminister' wird der 'Hohe Repräsentant'.

Aus der bekannten Naturserie: 'Synonyme in freier Wildbahn' ...


 
 
23
Juni
Metaphern-Depp des Tages:
Früher wurde jemand ausgelacht, wenn er die Sprache mit einem Auto-Scooter auf dem Rummel verwechselte. Heute bauen Nichtdenker ihre politischen Karrieren darauf auf. Volker Kauder (CDU):

"Wer die Themen der Linken spielt, macht sie fett."


Wie müssen wir uns diese Verfettung denken: So vielleicht?
Oder noch mehr 'Anschlag'?
Bild: Stock.xchng 786058

 
 
Heute Rechtsanwaltstermin ...
... daher Ruhe in der Blog-Hütte.

Was mir allerdings auffällt: Je fadenscheiniger die Argumente an einem Punkt werden, desto höher steigt das Aufkommen an Starkdeutsch, das ersatzweise den Text der Herren Advocatii begleitet: 'ohne jeden Zweifel', 'unbestreitbar', 'keiner Diskussion würdig', 'fraglos' ... - Blendwerker!

 
 
16
Juni
documenta - oder die Kunst des Unverständlichen ...

Na, denn mal 'Prost!': Im Salon Parnass

Die hohe Kunst der Präsentation moderner Kunst beschäftigt sich in diesem Jahr mit der Sprache der Kunst. Sie hat dabei den hehren Anspruch, die abgehobenen Musen zurück auf die Erde zu holen. Allen voran stapft die Uni Kassel mit jenen sprachlichen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen, durchs schriftgewordene Unterholz dieser großen Leistungsschau modernen Mäzenatentums:

'Nicht selten wird im Umfeld der sprachlichen Darstellung vor allem moderner Kunst Kritik laut, die den Autoren der Texte vorhält, sie würden eine Sprache sprechen und schreiben, die außerhalb eines kleinen Kreises von Experten nahezu unverständlich ist.'

So weit, so gut. Dann aber das:

'Auf der Grundlage dieser Überlegungen verfolgt das Projekt zunächst das Ziel einer Analyse der semantischen Felder (Konzepte) und Formen der Argumentation zentraler Texte des Kommunikationsraums documenta 12, um die expliziten und impliziten Aussagen, auch das nur Angedeutete und indirekt Mitgemeinte im documenta-Diskurs aufzuzeigen'.

Warum, meine Damen und Herren Dottores, schreibt ihr eigentlich nicht: 'Wer über moderne Kunst spricht, redet häufig unverständlich. Kritik an dieser Expertensprache bleibt da nicht aus'. Und: 'Wir analysieren deshalb die Bedeutungen und die Argumentationen zentraler documenta-Texte, sowohl das offen Gemeinte, wie auch das hintergründig Mitgemeinte'. Oder wäre das jetzt zu einfach?

Ach so - heute ist Eröffnung ...

 
 
10
Juni
Stilblüten sind robuste Gewächse: ...
... Sie blühen besonders üppig dort, wo die Nebelbomben dicht an dicht einschlagen. Wie im Falle dieses Interviews um die Nominierung für den Grimme Online Award. Hier eine waschechte Redundanz als Pseudo-Kontradictio, im Gelenk klappernd verbunden durch ein 'aber', das besonders erheiternd wirkt, schneidet man - wie hier geschehen - das Blabla-Gestrüpp drumherum ein wenig zurück:

"Die Jury ist ein autonomes Gremium, ... aber sie entscheidet ganz autonom."

Jaja - und so 'ne Jury ist schon so 'ne Jury!

 
 
02
Juni
Zeige mir deine Metaphern ...
... und ich sage dir, wer du bist: Der Ralph Giordano jedenfalls ist wegen des Moscheebaus in Köln bildlich und buchstäblich außer Rand und Band geraten. In schönster Altersparanoia gibt er in einem 'Manifest zur Verteidigung der Meinungsfreiheit' seine Bewerbung als Gastautor für 'Politically Incorrect' ab.

Der Hintergrund: Wegen erster deftiger Verbal-Durchfälle hatte Giordano Morddrohungen erhalten, sogar 'auf türkisch', was seine Ausdruckskraft jetzt in eine wildgepfefferte Weltverschwörungsrhetorik tunkt. Er greift dabei zu Biologismen und tierischen Feindbildern, wie sie Antisemitismus und Imperialismuskritik kaum schöner zu Papier brachten.

Vor allem das ärmste Meerschwein von allen, der gute alte Tintenfisch, der muss mal wieder dran glauben: Er wehre sich „gegen ein Erpresserpotenzial, das uns unter islamischer Beobachtung halten will und seine Tentakel von Zentral- und Vorderasien bis in die Mitte Europas ausgeworfen hat“, sagt dieser rasende Rächer aller Ratlosen. 'Mutti, guck ma! - Was denn? - Dieses Tintenfischpotenzial dort, das wirft auf mich mit Tentakel' ...

Stock.xchng 374481
Kraka-GAU im Hause Giordano.

Bekanntlich versucht der Bauträger der Kölner Moschee, der Verein Ditib, nach Kräften abzuwiegeln, denn er ist das Sprachrohr eines 'laizistischen Staatsislam', weshalb ja auch weit und breit kein neuer Karikaturenstreit in Sicht ist, so sehr der Herr Giordano ihn sich auch erschreiben möchte. Fast schon wie ein Wahlredner der Republikaner faselt er über eine in Duldungsstarre verfallene christliche Mehrheitsgesellschaft: "Wo sind wir denn, dass wir in die Knie gehen vor jenen offenbar jederzeit von irgendwelchen hiesigen Imamen abrufbaren islamischen Zorn- und Empörungskollektiven?" Jaja, 'vor jenen offenbar jederzeit von irgendwelchen hiesigen' - mal abgesehen von solchen stillosen attributiven Maulsperren, nehmen wir doch einfach mal diese islamistischen Kohorten in Ihrem Fall, Herr Giordano: 'Wo sind sie denn? Wo laufen sie denn hin? ...'

Als geborener Realist denke ich ja auch, dass dieser Voltaire für Arme mit seiner 'Manifest' getauften Altmännerkraftmeierei sich schon ein paar neue Drohbriefe eingefangen haben dürfte. Idioten gibt's schließlich überall, dort, wo Religion ins Spiel kommt, sogar besonders viele. Wer aber hat jetzt schuld? In einem Heavy-Metal-Konzert auf der Bühne herumzugröhlen: 'Alle Headbanger sind Schweine' zeugt nicht gerade von Intelligenz ...

Vermutlich mit Blick auf orthodoxe Islamistinnen, die er als Kavalier alter Schule seit längerem nur noch 'Pinguine' nennt, konstatiert unser völlig losgelöster Senior dann noch: „Ich erwarte von dieser Seite nichts als Verschleierung“. Mag ja sein, ich aber erwarte von seiner Seite nichts - zumindest nichts Sinnvolles oder Literarisches mehr.

Bild: Stock.xchng 374481

 
 
01
Juni
Für Lektoren und Korrektoren ...
... gibt es bei der 'Zukunft der deutschen Literatur' neuerdings erstklassige Arbeitschancen:

'Samstagmittag bei Mustafa an in der Casinostraße. So winzig ist sein Kiosk, dass der bullige kleine Türke steht meist auf dem Trottoir steht und wartet auf Kundschaft wartet, die er dann ??schnäuzelnd?? zur Tür hereinbittet. Das ist ein bißsschen wie in Paris oder in St. Pauli, wo Passanten animiert werden, sich eine Sex-Show anzugucken. Nur dass Mustafa süß-saure Schnüre feilbietet, und Tabakwaren feilbietet.'

Zum Gebrauch schwacher Verben wie 'angucken', zu den vergurkten Passivkonstruktionen und zu echten Antiken wie 'feilbieten' sag ich dabei noch nicht mal was ...

 
 
25
Mai
Dieser Frank Patalong wieder ...
... jetzt schwärmt er - wer weiß in wessen Auftrag - in SpOn über Google-Translate. Vertreterhaft abgehoben faselt er von einem 'spektakulären Web-Übersetzungsdienst'. Sein Resumée: 'So hat Google mit Translate einen Dienst aus der Taufe gehoben, der den meisten Nutzern etwas bringt'.

Offenbar hat er niemals den Dieter E. Zimmer gelesen, der mit den schönsten wissenschaftlich-linguistischen Argumenten eindeutig den Nachweis führte, dass eine Übersetzungsmaschine dann und nur dann funktionieren kann, wenn sie selbst dichten lernt.

Egal - ich bin ja einen fiesen Möpp und ich habe einen Teil des Patalong'schen Gesamtkunstwerkes zweimal durch dieses Google'sche Übersetzungswunder gejagt - vom Deutschen ins Englische und zurück. Und siehe da - der Text hat tatsächlich erheblich gewonnen:

'Sogar bevor die meisten vertrauten Details, welche die übersetzung nicht zurück erschrak: „Der Präsident war innen allein, und sie unterzeichnete sie auch, um zu kommen inch. Sie erklärte ihm, daß sie hatte ein Zerstampfung auf ihm.“ Das klang, nur sobald erschreckend, jedoch abgehalten niemandem. Das gerade diagonalness der übersetzungen, im Falle deren eins, das mit Glück vermutet wurde, für das es wirklich ging, schnell der Kult wurde. Besonders da Babelfish gut genug war, zu bilden tendentiell freien Raum mindestens für, welches es ging: „Bei dem Flirtings mit ihm, Hauptüberschrift zeigten es ihre Jacke in der Rückseite an und es, die den Brücken ihrer Hahnunterwäsche rüber sie die erweiterte Hose.“ Welches auch erweitert, die Popularität solcher übersetzungsdienste war. Für eine lange Zeit auch unterschiedliches Dienstleister leistet sich wie Google solche übersetzung Schablonen. Bis jetzt jedoch, das alles ziemlich toilsome war: Ein hatte die Daumen der fremdsprachigen Text, zum, in einen übersetzung Fenstereinsatz, in einen Ausgang und in eine Zielsprache herauszuschneiden, die auserwählt sind und könnte nur zu dann Druck.'

 
 
24
Mai
Wer 'stylisch' schreibt ...
... hat keinen.

 
 
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