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23
Oktober
Es gibt keine Kriegsverbrechen ...
... es gibt nur das Verbrechen des Krieges. Denn jeder Krieg hat Kriegsverbrechen zur Folge - auf beiden Seiten. Und wer da meint, einen Krieg ohne Kriegsverbrechen führen zu können, der hat so schöne blaue Augen. Zur Lektüre empfehle ich immer wieder gern Victor Hugos '1793', wo beide Seiten hochmoralisch motiviert sind, und doch die unmoralischsten Scheußlichkeiten begehen (müssen).

Gerechtfertigt ist ein Krieg daher allenfalls nur dann, wenn seine zwangsläufig resultierenden Kriegsverbrechen geringer einzuschätzen sind, als das Verbrechen, in diesem oder jenem moralisch-politischen Grenzfall eben keinen Krieg zu führen und das resultierende Elend passiv in Kauf zu nehmen. So etwas könnte unter Umständen gelten in Fällen von Völkermord (z.B. Ruanda), Überfall von außen auf das eigene Land (z. B. Polen 1939), gerechtfertigtem Bürgerkrieg (Nicaragua, Spanien 1937) usw.

 
 
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