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04
April
Urban Legends
Heute: Die Rechten können besser mit Geld umgehen ...

"So fatal ist die Finanzlage der Partei, dass sie jetzt nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen ihren Mitarbeitern in der Berliner Parteizentrale kündigen musste."

 
 
Haben die etwa Unrecht?
"Der Generalverdacht der öffentlichen Meinung richtet sich gegen die Kaste der hohen Beamten, Politiker und Firmenlenker, oft Absolventen derselben Spitzenuniversitäten, in der eine gehobene Oberschicht aus akademischen Kadern immer wieder für die inzestuöse Reproduktion ihrer Herrschaft sorgt."

Gut - versehentlich mag in dieser Kaste der Korruptokraten auch der eine oder andere Ehrliche mit unterlaufen. Wer aber sagt, dass dies bloß Ausnahmen seien, und die Diebe die Regel, der kommt der Wahrheit vermutlich näher als die empörten Tartuffes des alten Systems. Kriminalität in Finanzdingen ist ein Habitus geworden, vermutlich auch hierzulande, da hat die 'öffentliche Meinung' völlig recht - und kein Bourgeois will sich doch von seinesgleichen 'imbécile' nennen lassen. Also 'optimiert' er mit und lässt Berater und Anwälte machen.

Es geht um eine völlig verbrauchte, desavouierte und mit gesellschaftlicher Amoral gegelte Kaste, wo der Unterschied zwischen Sarkozy und Hollande längst auch keinen Unterschied mehr macht. Frankreich könnte jetzt froh sein, hätten sie wenigstens einen Beppe Grillo aufzubieten. Haben sie aber nicht. So folgt auf den absehbaren Erdrutsch leider nur eine Le Pen ... und dort sind sie auch korrupt, dazu noch besonders hungrig. Der FPÖ-Effekt sozusagen ...

Nachtrag zum Unterschied zwischen Frankreich und Deutschland: Die Franzosen sozialisieren ihre Führungsschicht in den 'grands écoles', wir haben nur die 'Burschenschaften'.

 
 
Der neuen Rechten ...
... ins Stammbuch: "Es gibt im Journalismus nichts peinlicheres als Papiertigerjäger. Die Leute, die dieses Spiel systematisch betreiben, sind etwa die Kämpfer gegen die politische Korrektheit. Sie veröffentlichen meist gezielt Verletzendes, und beim ersten Ärger schreien sie: Zensur. Und gibt es keinen Ärger, machen sie weiter, bis es welchen gibt. Dann klagen sie über Moralkeulen, Denkverbote oder Zeitgeist. Und preisen den Ärger als Beweis des eigenen Muts." Man könnte auch von Schattenjägern sprechen: Sie stellen sich vors Licht der Wirklichkeit, so dass ihr Schatten furchterregend an die Wand fällt, dann rufen sie 'Buh!' und 'Na warte!', bevor sie ihren Schatten erschlagen. Anschließend gratulieren sie sich wechselseitig. ... Hmmm, warum fallen mir jetzt der Köppel und der Fleischhauer ein?

 
 
Das 'seriöse Bankwesen' ...
... nun wieder: 'Dahinter stecke "eine gutbezahlte Industrie aus Strohmännern, Buchhaltern, Notaren und Banken", schreibt das ICIJ. Verwickelt seien "viele der größten Geldkonzerne der Welt", namentlich die Deutsche Bank, UBS und die Credit-Suisse-Tochter Clariden ...' Bei manchen Delikten überschleicht mich hinterrücks der Gedanke an die Todesstrafe, denn ich natürlich gleich wieder erschlage.

Die Siegespalme im re-iterativen Qualitätsjournalismus hat übrigens diesmal die 'Welt' errungen, die voller Beschützerinstinkt als erste darauf hinwies, dass diese schmuddeligen Daten ihrer Klientel aus einer "anonymen Quelle" stammten - und 'damit aber sowas von ähbäh' seien ...

 
 
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