letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


26
Juni
Satz des Tages:
'Qualitaet verdirbt ... das Geschaeft.'

Joho, so is dat wohl. Da der Durchschnitts-Jung-Ängtreprennör aufs Geschäft aber nun mal nicht verzichten mag ...

 
 
Pronominaler Overkill:
Es könne gar nicht zu viele 'hinweisende Fürwörter' in einem Satz geben? Doch, doch:

"Da hab' ich gedacht, da tu ich ihn ihm rein in ihn ihm sein Tor."
Ex-HSV-Profi und 'Über-Determinator' Horst Hrubesch

 
 
Erst dämmert dem Döpfner was:
"Sprache ist das Pfund, mit dem Zeitungsjournalismus, anders als Radio, Fernsehen, Internet, wuchern kann und wuchern muß. Das, was zwischen den Zeilen steht, die genaue Beobachtung, das ironisch verfremdete Detail, die ungewöhnlich treffende Formulierung und vielleicht sogar das Lachen des Lesers - das ist der Kitt zwischen dem Leser und seinem Blatt."

Jetzt kommt auch der Joffe dahinter und erinnert an die 'gute, alte Zeit' und an 'ewige Werte':

"Sondern weil [der Journalist] etwas zu sagen hatte, was interessant und wichtig war."

Schön, wenn auch die Verlagspolitik dem endlich mal entspräche ...

 
 
25
Juni
Eine Rasse ...
... die gibt es, so wie's aussieht, wirklich - das ist die 'völkische Rasse'. Die Mitglieder sehen für mich jedenfalls alle aus, wie dem gleichen Genpool entsprungen. Klar ist aber auch: Auf Herrenrasse deutet da optisch nix hin, das sind wohl eher verborgene Werte ...


Bild: Christian Horvat, wikimedia, GNU FDL

 
 
That's Leif ...
... und damit - mitgefangen, mitgehangen! - auch das 'Netzwerk Recherche':

1. Der Film „Quoten, Klicks und Kohle” verletzt in weiten Teilen anerkannte journalistische Grundsätze, insbesondere aufgrund der fehlenden Objektivität, Sachlichkeit und Ausgewogenheit sowie der fehlenden Trennung von Information und Meinung und verstößt damit gegen ARD-Grundsätze, den SWR-Staatsvertrag und den Rundfunkstaatsvertrag.

2. Insbesondere weist die Versammlung der LMK mit Empörung die Ehr abschneidenden Unterstellungen zurück, nach der es bei Lizenzvergaben zu Fällen von „weicher Korruption” gekommen sei.

3. Die Versammlung der LMK fordert den Rundfunkrat des SWR auf, auf der Grundlage einer umfassenden Analyse von Inhalt und Form des Beitrags dafür Sorge zu tragen, dass in Zukunft die Programmgrundsätze nach §10 Rundfunkstaatsvertrag eingehalten werden.

4. Die Versammlung der LMK fordert die Beachtung der einheitlichen Grundsätze bei der Aufsicht über den privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunk, um eine Gleichbehandlung der Veranstalter zu gewährleisten.

 
 
Konstruktiver Aktualitätsjournalismus ...
... das ist eine Bezeichnung, die ich Deutschlands Verlegern statt ihres abgelutschten 'modernen Qualitätsjournalismus' mal ans geängstigte Herz legen möchte. Dieser neue Begriff ist einerseits vorwärtsdrängend und euphemistisch genug, andererseits bezeichnet er das übliche Verfahren aller medialen Pauspapiere höchst exakt, vor allem das 'Konstruierte' ihrer 'shared stories', die auf einer literarischen Schwundstufe seit einigen Jahren schon den Grauwert der Printspalten dominieren (s. dazu auch konstruktive Medienereignisse wie 'Die SPD ist putt' oder 'Pu-Bär darf nicht Kanzler werden'):

"Der "Sachsensumpf" war nie mehr als ein halbtrockener Tümpel mit ein paar quakenden Fröschen."

via: medienlese

 
 
24
Juni
Herumasseln in Asse

Schrecklich - plötzlich fällt da Licht in den Schacht! Bild: wikimedia / GNU

'Allen Interessenten' - das steht tatsächlich auf der Homepage dieser Münchner Klitsche, die gelegentlich strahlendes Cäsium auch mal ein paar Stockwerke tiefer pumpt, statt es öffentlich zu entsorgen: 'Allen Interessenten', sagen sie, stünden ihre Tore weit offen. Tscha, so ist das eben unter Tage - alles dunkel dort unten, auf der Sohle, aus dem Sinn, und nachts sind alle Katzen vielleicht gar keine:

"Als Dienstleistungseinrichtung des Helmholtz Zentrums München steht die Schachtanlage allen Interessenten zur Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für die sichere Endlagerung radioaktiver und chemisch-toxischer Abfälle unter realistischen Bedingungen zur Verfügung."

Tscha - und wenn dieses TV-gerecht vor sich hin tropfende Monstrum namens Atommüllendlager Asse tatsächlich diese 'realistischen Bedingungen' für die sichere Einsargung bietet, dann dürfen wir uns auch über jene strahlenden Befunde nicht länger wundern, denn Endlagerung ist 'realistisch' immer unsicher, egal, was die Ingenieure brabbeln. Diese zu leichtfertig befundenen Befunde, die kommen jetzt scheibchenweise an einem zutiefst überraschten FDP-Umweltminister vorbei ganz sutje piano ans Licht des Tages gekrabbelt. Wo man sie doch tief im Salz sicher entsorgt glaubte:

"Das Atommüllendlager Asse II bei Wolfenbüttel sorgt weiter für Schlagzeilen. Nachdem bereits das Vorkommen von Cäsium in der im Bergwerk befindlichen Lauge bestätigt wurde, räumte das Helmholtz-Zentrum München jetzt den Fund von Strontium, Radium und Plutonium ein."

Überhaupt - wie kam da überhaupt diese Lauge ins wachsame Auge? Jedenfalls, viel mehr Strahlegifte gibt's ja auch kaum - die finden mit anderen Worten dort allmählich so ziemlich alles. Außerdem muss irgendwer wohl seit Ewigkeiten auf der Leitung gestanden haben, weil vieles, wie man hört, wohl schon seit 1973 so 'abläuft'. Kein Grund jedenfalls für irgendjemanden, sich endlich mal informiert zu fühlen:

"Das Ministerium weiß nach eigenen Angaben erst seit September 2007 von den radioaktiven Verunreinigungen, die im Landesbergamt schon seit langem bekannt waren."


Wie praktisch, ein Institut fürs künftig zu renaturierende Grundwasser haben die auch schon ...

Ob sie's überhaupt vorher wissen wollten, bleibt offen. Die Münchner Geistesriesen aber haben für uns die Lösung schon parat: Es wird wirklich Zeit, dass der ganze radioaktive Gammel von geschätzten 89.000 Tonnen Atommüll - genaueres weiß da wohl niemand nicht - dass der wie geplant geflutet wird, bevor am Ende politisch noch was anbrennt. Oder gar andere, nämlich kritische Experten mal in die kritischen Schächte einführen - ogottogott! Später dann darf sich die Bevölkerung die entgangenen Befunde tröpfchenweise über die Wasserhähne wieder reinziehen. Und wir freuen uns derweil wie aufs Christkind, so auf Bayern-Michls neue AKWs, die dann den Rohstoff für ganz viel neues Ge-Assel erzeugen werden. Diesmal sogar 'hochradioaktiv'. Da lacht die Pumpe ...

Zu den vielen Seltsamkeiten für mich gehört es trotzdem, dass angeblich ein Gabelstaplerfahrer ein einziges Fässchen von 128.000 weiteren ein ganz klein wenig angepiekst haben soll. Seither müssen die Betreiber ganz, ganz viel Cäsium tief hinein in die tieferen Tiefenschichten des Grundwassers pumpen, dorthin, wo keiner mehr weiß, wohin die unterirdischen Flüsse eigentlich fließen, ob nach Berlin oder ins Ruhrgebiet. Ich meine jedenfalls: Donnerwetter, das muss aber ein mächtig großes Fass gewesen sein!

"Ursache könnte laut Betreiber ein Unfall im Jahr 1973 während der Einlagerung der Fässer gewesen sein. Möglicherweise wurde ein Fass mit flüssigem Atommüll beim Verladen von einem Gabelstapler beschädigt.

Aha - seit 1973 geht das offenbar dort schon zu, wie beim Autoscooter auf dem Rummel. Wenn ich den TV-Bildern trauen darf, dann liegen die Fässer dort in den Kavernen herum, wie die Schnapsleichen nach einem Schützenfest. Aber die zuständigen Minister beschäftigen sich derweil untereinander und spielen 'Reise nach Jerusalem':

"Am Nachmittag wollen Gabriel und die zuständige Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) mit dem niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) zu einem Krisentreffen zusammenkommen."

Merke jedenfalls: In der FDP und gleichzeitig Umweltminister sein, das geht nun wirklich nicht zusammen ...

Nachtrag Auch das ist eine dolle Nummer: "Dann gab es aber eine Zeit, die wilden Jahre, wie sie heute nachträglich genannt werden, wo man über Rampen die Fässer in alte Abbaukammern hat reinrollen lassen und anschließend mit Salz-Grus bedeckt hat. Dabei sind anscheinend einige Fässer kaputt gegangen. Genau weiß man das nicht, aber man fürchtet es."

 
 
Man fragt sich ja ...
... weshalb die Medien sich so sehr an der Provinzialität von Kurt Beck stören? Aber gut - sie sind vermutlich zu sehr an den weltmännischen Gestus urbaner Trendsetter wie Helmut Kohl, Ede Stoiber oder Angela Merkel gewöhnt gewesen.

Worum's geht? Um dieses lustige Argumenteklempnern in der SZ ...

 
 
Mehr Betriebssport!
Denn nur in einem gesunden Körper steckt auch eine gesunde Gewinnerwartung:

"Aktionsbündnis pro Gesundheit gründet sich in Berlin: Mehr Produktivität und deutliche Einsparungen durch Betriebliche Gesundheitsförderung möglich."


Die Betriebssportgruppe rückt zwecks Kostenersparnis ins Firmengelände aus.
Bild: wikimedia / Public Domain

 
 
Was zeichnet den Qualitätsjournalismus aus?
Wissenschaftler sagen es uns jetzt endlich:

Man schreibt ... sprichwörtlich voneinander ab.

Das kann so nicht weitergehen, das sind ja Zustände wie in der Werbung ...

 
 
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