letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


07
September
Die Meinungsmacher und ihr Publikum
Wer Bücher liest, ist doof. So lautet die kurzgefasste Essenz eines journalistischen Denkversuches aus der taz:

"Anders als die verschnarchte Krone richtet sich Österreich nicht an Rentner und Halbgebildete, sondern an die Jungen, Modernen, Erfolgreichen. Was gleichbedeutend ist mit Menschen, die nicht gewohnt sind, größere Textmengen aufzunehmen."


Presseausweis jetzt auch in neuem Design

 
 
Gesundheitsreform: April entspannt das Wasser
Dass die Bundesregierung ihre Gesundheitsreform ausgerechnet auf den
1. April verschoben hat, das gefiel mir an dieser Nachricht besonders gut.


Ullalala fiderallala, und hoppsassa und trallala...

 
 
Kein Grund zum Pessimismus
Man muss das nicht gleich so apokalyptisch sehen, wie der Don dort drüben, der die Dark Ages für die schreibende Zunft gekommen sieht. Es wird immer einen SklavenNischenmarkt für ausgebildete Qualitätsjournalisten geben - nicht nur für Eva Hermann. Auch der «Decline and Fall of the Media Empire» braucht Protokollanten. Hier ein Beweis unter zahllosen anderen für das wachsende Heer der Hofschranzen, das brav alle erreichbaren publizistischen Spucknäpfe sauber schleckt und sich so die Zeit bis zum Doomsday vertreibt:

"Die 1998 gegründete sino AG hat sich auf die Abwicklung von Wertpapiergeschäften für die aktivsten und anspruchsvollsten Privatkunden in Deutschland spezialisiert und entwickelte sich in kurzer Zeit zum Synonym für High End Brokerage. Die aktuell 25 Mitarbeiter betreuen derzeit 550 Depots mit einem durchschnittlichen Volumen von über 400.000 EUR. Aktionäre der sino AG sind unter anderem die Gesellschaft für industrielle Beteiligungen und Finanzierungen mbH, eine 100%ige Tochter der HSBC Trinkaus & Burkhardt KGaA, die DAH GmbH sowie die beiden Vorstände."


"Tipps" für mehr Qualitätsjournalismus

"Mit einem durchschnittlichen Volumen von über" ... Nicht wahr? Dieser Text hat Saft, jeder Satz strotzt vor stilistischer Kraft! Da spürt man gleich die hohe publizistische Schule, da schlottern die wundgerittenen Hilfsverben und winseln um Erbarmen ...

 
 
06
September
Friede Springer verdient nicht genug ...
... schließlich soll sich auch für sie Leistung wieder lohnen. Deshalb will die Springer Verlagsgruppe fast jede vierte Stelle in zentralen Bereichen abbauen.


... und den Redakteuren ein Wohlgefallen

Hei - es ist eine Freude zu sehen. wie in Deutschland zwischen Berliner Zeitung und Frankfurter Rundschau der Qualitätsjournalismus allerorten wächst und gedeiht!

 
 
Was soll die Queen in Dörverden?
Nazi-Anwalt Riegers Tietjen-Stiftung ist ganz still und sanft entschlafen, das Geld für den angeblichen Hotelkauf in Delmenhorst kommt damit jedenfalls nicht mehr von ihr. Was nun mit dem Vermögen der Firma geschieht, ist unklar. Nach britischem Recht fällt es der Krone zu, die damit auch plötzlich Eigentümer des Neonazi-Zentrums “Heisenhof” in Dörverden werden würde. Plant Elisabeth II. dort etwa ihren Altersruhesitz?


Dörverden: Gekrönte Häupter statt brauner Unterbüxen?

 
 
NPD bei Kinderschändern daheim
Der Spitzenkandidat der NPD für die Landtagswahlen in Mecklenburg Vorpommern, Udo Pastörs, besuchte gern und häufig die Colonia Dignidad in Chile, eine der Hochburgen der rechten Päderasten-Szene. Für das Kinder-Sexsklavendorf, wo er durch seine tiefbraun gefärbte Brille nur «stolze und frohe Menschen» gesehen haben will, findet er des Rühmens kein Ende. In Mecklenburg plant er jetzt eine ähnliche Einrichtung.


Colonia Dignidad: So schön soll Deutschland wieder werden.

 
 
Brennen, bis die Platte qualmt?
Gut recherchierter Artikel dort heute in der taz über das Kopieren von Musik und Filmen übers Internet, zugleich über das bevorstehende Ende der Musik- und Movieindustrie "as we know it": Die wichtigsten Anonymisierungsdienste, die besten Rechtsschutzdienstleister von DGRI bis GRUR, dazu Hinweise auf freenet und Relakks, auf TOR und AN.ON, wie man sich gegen die gorillahaften Drohgebärden tantiemensüchtiger Rechtsanwälte wehrt, über "Kopier-Schutzversicherungen" und vieles mehr.


The People's Republic of China awaits your command

Bei so viel Service aus einer gänzlich anderen Perspektive musste ich diesen Artikel einfach verlinken.

 
 
05
September
Die Deutschen sind ins Netz gegangen:
Knapp zwei Drittel der Deutschen treiben sich bereits regelmäßig im Netz herum, mit besonders rasantem Anstieg bei den Vorruheständlern und bei den so genannten "Silver Surfern" über 60.


Typischer Net-Addict

Kein Wunder, dass die ARD, Auftraggeberin der Studie, um die Quoten ihrer Volksmusik-Sendungen barmt.


Von wegen "jugendliches Medium"!

 
 
So nicht - liebe taz!
Bei der taz, deren geheiligte Redaktionsräume noch nie ein "ausgebildeter Journalist" betrat, empört man sich über die BILD-Leserreporterausweise. Wer aber brauche so etwas, fragt die taz ihre Leserschaft - und dann kommt dies:

"Hohlköpfige Blogger, die es ja aus dem Internet gewohnt sind, auf dicken Max zu machen, aber von dem Ausbildungsberuf Journalist nicht den Hauch einer Ahnung haben?"




Man bloß gut, dass diese Satire auf der Wahrheit-Seite steht.

 
 
Ach so - so geht also Qualitätsjournalismus!
Beim Bremer "Weser-Kurier" ist der Teufel los - und kaum jemand erfährt es, weil der Weser-Kurier, der mit anderer Titel-Banderole auch als "Bremer Nachrichten" erscheint, faktisch bei Print-Medien ein regionales Monopol hat. Und da gilt halt das Motto: De mortuis nihil nisi bene.

Wer als Redakteur erst einmal beim WK gelandet war, der wollte dort auch kaum wieder weg, weil nach wenigen Jahren schon sein sozialer Zustand dem Beamten-Himmel ziemlich nahe kam. So war es einst ...


Die Wirtschaftsredaktion bei der Arbeit

Daraus resultieren heute Konflikte - manche Redakteure schreiben einfach zu verbeamtet und bieder; nach Ansicht des Vorstands sind sie nicht marketing-biegsam genug; ihnen fehlt der inserentenorientierte Dienstleistungscharakter. Aber rausschmeißen kann man sie auch nicht, also werden sie in die Provinz zu den Hühnerzüchtern und Schützenkönigen versetzt. Während genehmere Figuren plötzlich ungeahnte Aufstiege als Qualitätsjournalist erleben: So wird der Mann von der Pütt-und-Pann-Rubrik, der den Lesern bisher Huhn in Curry-Sauce servierte, plötzlich leitender Wirtschaftsredakteur - mit 'nem richtigen Presseausweis und nicht nur so 'nem Leserreporter-Flappen. Beim WK steigt die Qualität dank der höheren Weisheit des Managements jetzt in ungeahnte Höhen: Aber lest doch selbst.

 
 
blogoscoop