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05
September
Ach so - so geht also Qualitätsjournalismus!
Beim Bremer "Weser-Kurier" ist der Teufel los - und kaum jemand erfährt es, weil der Weser-Kurier, der mit anderer Titel-Banderole auch als "Bremer Nachrichten" erscheint, faktisch bei Print-Medien ein regionales Monopol hat. Und da gilt halt das Motto: De mortuis nihil nisi bene.

Wer als Redakteur erst einmal beim WK gelandet war, der wollte dort auch kaum wieder weg, weil nach wenigen Jahren schon sein sozialer Zustand dem Beamten-Himmel ziemlich nahe kam. So war es einst ...


Die Wirtschaftsredaktion bei der Arbeit

Daraus resultieren heute Konflikte - manche Redakteure schreiben einfach zu verbeamtet und bieder; nach Ansicht des Vorstands sind sie nicht marketing-biegsam genug; ihnen fehlt der inserentenorientierte Dienstleistungscharakter. Aber rausschmeißen kann man sie auch nicht, also werden sie in die Provinz zu den Hühnerzüchtern und Schützenkönigen versetzt. Während genehmere Figuren plötzlich ungeahnte Aufstiege als Qualitätsjournalist erleben: So wird der Mann von der Pütt-und-Pann-Rubrik, der den Lesern bisher Huhn in Curry-Sauce servierte, plötzlich leitender Wirtschaftsredakteur - mit 'nem richtigen Presseausweis und nicht nur so 'nem Leserreporter-Flappen. Beim WK steigt die Qualität dank der höheren Weisheit des Managements jetzt in ungeahnte Höhen: Aber lest doch selbst.

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Ach so ...
... und so stellt sich die Zeitung die Zukunft des Qualitätsjournalismus vor: 2.000 brutto im Monat für einen ausgebildeten "Qualitätsjournalisten", der natürlich nur als "hired gun" einen Söldnervertrag innehat, kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld. Kurzum: Spitzengehälter für Spitzenqualität. Näheres hier:

http://www.djv-bremen.de/nordspitze/DJV_Nr-3.pdf#search=%22Weser%20Kurier%20DJV%22
 
Das Presse-Geisterhaus
Also doch Leben in der Bude, richtige echte Menschen mit Problemen und so. Aber sie dürfen nicht drüber schreiben.
Können ja nicht, kam ja noch nicht als dpa oder sonstige Meldung hereingefüttert. Vielleicht ja bald, dann kann man es zurechtfiletieren wie die ganzen anderen Meldungen von Seite 1 bis Aus aller Welt, die schon gefühlte 1,5 Tage zuvor im Netz zu lesen waren.

Ok, die Kommentare sind möglicherweise nicht vom Ghostwriter. Der arme Pütt-und-Pann-Mann, hat er das verdient? Wirtschaftsmeldungen Layoutkonform schnibbeln, beim Zwiebelschneiden kamen ihm sicher weniger Tränen.

Überhaupt sind es doch eher die Lokalen Themen die so eine Zeitung noch rechtfertigen. Wenn natürlich alle schlottern müssen, ins Versetzungskarussell gesetzt werden oder plötzlich als Leiharbeiter knechten dürfen wird dass sicher unglaublich Anspornen.
 
Sollen sie doch bloggen, wie's ihnen ums Herz ist. Dafür gab der Herr ihnen die Tippfinger ...
blogoscoop