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18
Juni
Positive Diskriminierung
Im Nationalsozialismus wurden bekanntlich homosexuelle Männer verfolgt, homosexuelle Frauen jedoch nicht. Trotzdem darf das Denkmal für die Verfolgung homosexueller Menschen im Nationalsozialismus nicht einfach so unparitätisch verfahren und die Qualen der gemeinerweise unverfolgten Lesben stillschweigend vergessen:

'Im Nationalsozialismus konzentrierte sich die Verfolgung aufgrund von Homosexualität auf Männer. Dafür steht das Startvideo eines küssenden Männerpaares. Der nunmehr beabsichtigte Videowechsel im Zwei-Jahres-Rhythmus gestattet es aber auch, Bilder von Frauen zu zeigen ... Dieser Vorschlag wird der jüngsten Kritik gerecht, dass die Lesben bei dem bisherigen Entwurf ausgegrenzt seien'. Tschaja - und was interessiert uns schon die wahre Geschichte?


Ihr Leiden sei unvergessen!

Diskriminierend verfährt aber auch die Werbewirtschaft. Jung von Matt - übernehmen Sie: 'Alle Welt ist schwul aber kaum jemand lesbisch'.

Bild: Stock.xchng 363795

 
 
Grauhaarige Männer stellen Systemfragen ...
... Journalisten antworten - das ist für mich die Quintessenz der großen Vereinigungsmesse von Linkspartei und WASG. Motto: 'Und schlägt die Revolution auch Falten, wir bleiben doch die Alten!'

 
 
Ganz wie die Hamas: ...
... Moscheegegner randalieren in Köln.

 
 
Stricher-Alarm!
Oh Gott - es ist zwar nicht gleich adical, sondern es ist nur der Duden - der aber füllt jetzt drüben in meinem Wörterblog eine eigene Rubrik. Wenn ich mir dafür man keine Prostitutionsvorwürfe alarmierter Sittenwächter in Blogville einfange!

Mal schnell nachschauen: Konrad Duden ist schon 1911 gestorben, lange vor Deutschlands kritischer Zeit also - puuh! *stirnwisch*


Das Plakat vorm Puff.

 
 
Sorgen überall!
Die Klimakatastrophe bedroht unsere heiligsten Güter:

'Wir werden uns damit begnügen, die Braugerste den Klimaverhältnissen anzupassen' (Niedersachsens Agrarminister Hans-Heinrich Ehlen [CDU]).



via: taz [print]
Screenshot:
Marketing Gesellschaft der Niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e.V.

 
 
Vorwärts in die 70er-Jahre ...
... genauer ins Jahr 1976, das ist die unerhört raffinierte FDP-Strategie des Riesenstaatsmannes Westerwelle: In jenem denkwürdigen Jahr prägte Franz-Josef Strauß den Slogan 'Freiheit statt Sozialismus', den die FDP jetzt ganz programmgemäß privatisiert hat. Unter solch elektrisierendem Motto führt uns Sir Guido in den Endkampf gegen die reitenden Leichen des Kommunismus: Auf zum Armageddon der Armani-Ritter ...


Neues FDP-Ehrenmitglied.
Bild: wikipedia.org

 
 
17
Juni
Vielleicht habe ja ich 'nen Knick in der Logik?
Bei manchen Meldungen geht's mir wie Alice im Wunderland: Als hätten sich die Gesetze der Argumentation unter der Hand verwandelt, als wäre weiß plötzlich schwarz, neun auf einmal dreizehn, und der Fuchs wäre eigentlich ein Kaffeegeschirr. Kurzum: Es hakt so sehr mit der Folgerichtigkeit, das ich mich frage: Ist der oder bin ich bekloppt?

Da macht ein Motorola-Manager also ein Werk in Flensburg platt, weil's ihn zu den Hungerlöhnen nach China zieht, und er entblödet sich dabei nicht, vor die Presse zu treten, um zugleich zu verkünden, dass er trotz dieser Absichten angeblich unverbrüchlich an deutschen Standorten festhalte, weil er ja immerhin nicht alle Standorte auf einmal vertickt. Vermutlich gibt's irgendwann dann noch diese Abwicklungszentrale in Doedelsdorf-Hinterhöfen mit ihren fünf Arbeitsplätzen, deren glückliche Inhaber sich darum streiten, wer das Licht ausmachen darf.

Später irgendwann jammert unser genialer Unternehmensführer über die schlechten Glaubwürdigkeitswerte seines Unternehmens und über die böse Pressemafia. Und er wundert sich, weshalb er in Deutschland so rein gar keine Handies mehr verkauft. Ja, warum wohl? Ich fordere Logikseminare und Sprachkurse für Manager, damit meine Intelligenz nicht ständig beleidigt wird:

Motorola-Chef Gerbershagen: Konzern hält an deutschen Standorten fest. Im Herbst wird die Handyproduktion von Flensburg nach China verlagert.

 
 
FDP - jetzt mit noch mehr Inhalt:
'Der FDP-Politiker Michael Theurer hat "Freiheit für Paris Hilton" gefordert.'

 
 
Sonst?
Oha - die Linkspartei, die kann heute vor Kraft kaum noch laufen: Und der oberste Klabautermann auf diesem Freibeuterschiff aller Likedeeler droht den anderen ganz doll mit furchtbaren politischen Konsequenzen:

' Politischer Streik muss erlaubt werden und die SPD mit der Agenda 2010 brechen - sonst ... '

Ja? Was 'sonst', Herr Gysi? Sagen Sie's uns:

'Sonst ist mit uns nichts zu machen.'

Ach was? - Ach so!

 
 
Quatsch mit Verelendung
In der taz schreibt Ulrike Herrmann über die Gründe der politischen Konjunktur für die neue Linkspartei. Wörtlich heißt es dort: 'Eigentlich dürfte eine Protestpartei jetzt keine Chancen haben, da es wirtschaftlich aufwärtsgeht.'


1848 in Berlin: Bombenstimmung an der Börse.

Die Annahme, die dahintersteht, ist historischer Bullshit. Nahezu alle Revolutionen und Protestbewegungen fanden in Zeiten beginnender konjunktureller Erholung statt, wenn sie nicht rein politische Ursachen hatten, also z. B. verlorenen Kriegen zu verdanken waren (Petersburg 1917 o. Kiel 1918): 1789 war die französische Wirtschaftskrise schon überstanden, 1848 lagen die 'große Kartoffelnot' und die Pauperismuskrise zwei Jahre zurück, die 'Machtergreifung' 1933 fand bei anspringender Konjunktur Jahre nach der Weltwirtschaftskrise statt, und auch 1968/69 folgten die Studentendemonstrationen mit Verzögerung auf die Krise von 1966. Insofern liegt der 'Linksruck' in der Bundesrepublik samt aller möglichen Erfolge der Linkspartei, über die unser Guido in vorauseilender Panik so portemonnaiezerreißend greint, eigentlich in der Logik des derzeitigen Konjunkturaufschwungs.
Bild: Zeitgen. Illustration / wikipedia.org

 
 
16
Juni
FDP mit neuem 5-Punkte-Programm:
1.

2.

3.

4.

5.


Ein fröhliches 'Helau!' gibt's fürs liberale 'Denken' (?) auch in diesem schönen Teil der Blogosphäre.

Bild: wikipedia.org

 
 
Ich hatte einen Alptraum ...
... die 'Tagesschau' war in die Hände der DPRG (Deutsche Public Relations Gesellschaft [nur echt mit Deppenleerstellen]) gefallen. Ein Nachrichten- sprecher, der mich entfernt an J. B. K. erinnerte, las eine Viertelstunde lang aktuelle Presseerklärungen vor, und zwar von vorn bis hinten im schönsten Märchenonkelton. Im Werbeband wurde derweil die Web-Adresse der INSM eingeblendet. Dann kam endlich das Wetter, "präsentiert von Vattenfall" - natürlich ganz ohne Klimakatastrophe ...

Puuh!

 
 
documenta - oder die Kunst des Unverständlichen ...

Na, denn mal 'Prost!': Im Salon Parnass

Die hohe Kunst der Präsentation moderner Kunst beschäftigt sich in diesem Jahr mit der Sprache der Kunst. Sie hat dabei den hehren Anspruch, die abgehobenen Musen zurück auf die Erde zu holen. Allen voran stapft die Uni Kassel mit jenen sprachlichen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen, durchs schriftgewordene Unterholz dieser großen Leistungsschau modernen Mäzenatentums:

'Nicht selten wird im Umfeld der sprachlichen Darstellung vor allem moderner Kunst Kritik laut, die den Autoren der Texte vorhält, sie würden eine Sprache sprechen und schreiben, die außerhalb eines kleinen Kreises von Experten nahezu unverständlich ist.'

So weit, so gut. Dann aber das:

'Auf der Grundlage dieser Überlegungen verfolgt das Projekt zunächst das Ziel einer Analyse der semantischen Felder (Konzepte) und Formen der Argumentation zentraler Texte des Kommunikationsraums documenta 12, um die expliziten und impliziten Aussagen, auch das nur Angedeutete und indirekt Mitgemeinte im documenta-Diskurs aufzuzeigen'.

Warum, meine Damen und Herren Dottores, schreibt ihr eigentlich nicht: 'Wer über moderne Kunst spricht, redet häufig unverständlich. Kritik an dieser Expertensprache bleibt da nicht aus'. Und: 'Wir analysieren deshalb die Bedeutungen und die Argumentationen zentraler documenta-Texte, sowohl das offen Gemeinte, wie auch das hintergründig Mitgemeinte'. Oder wäre das jetzt zu einfach?

Ach so - heute ist Eröffnung ...

 
 
Wenn ich ein Palästinenser wär' ...
..., dann wär' ich so schnell wie möglich keiner mehr.

 
 
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