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17
Juni
Quatsch mit Verelendung
In der taz schreibt Ulrike Herrmann über die Gründe der politischen Konjunktur für die neue Linkspartei. Wörtlich heißt es dort: 'Eigentlich dürfte eine Protestpartei jetzt keine Chancen haben, da es wirtschaftlich aufwärtsgeht.'


1848 in Berlin: Bombenstimmung an der Börse.

Die Annahme, die dahintersteht, ist historischer Bullshit. Nahezu alle Revolutionen und Protestbewegungen fanden in Zeiten beginnender konjunktureller Erholung statt, wenn sie nicht rein politische Ursachen hatten, also z. B. verlorenen Kriegen zu verdanken waren (Petersburg 1917 o. Kiel 1918): 1789 war die französische Wirtschaftskrise schon überstanden, 1848 lagen die 'große Kartoffelnot' und die Pauperismuskrise zwei Jahre zurück, die 'Machtergreifung' 1933 fand bei anspringender Konjunktur Jahre nach der Weltwirtschaftskrise statt, und auch 1968/69 folgten die Studentendemonstrationen mit Verzögerung auf die Krise von 1966. Insofern liegt der 'Linksruck' in der Bundesrepublik samt aller möglichen Erfolge der Linkspartei, über die unser Guido in vorauseilender Panik so portemonnaiezerreißend greint, eigentlich in der Logik des derzeitigen Konjunkturaufschwungs.
Bild: Zeitgen. Illustration / wikipedia.org

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