"92 Prozent der deutschen Führungsspitze aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung [sind] mit der Arbeit der Bundesregierung unzufrieden."

Alle außer Ulf Poschardt natürlich (s.u.).

"Eine DIW-Studie zeigt, dass jeder fünfte Deutsche wohlhabend ist."

Genau - und achtzig Prozent sind das folglich nicht oder nicht mehr. Mit den "falschen Freunden der Armen", die diese DIW-Studie ganz falsch interpretieren, meint der Kreuz- und Querdenker Ulf Poschardt wohl die Kollegen beim 'Spiegel' und anderswo, aber auch die Verfasser der Studie selbst. Dort lauten die entsprechenden Berichte über dieselbe Studie ziemlich gleichförmig:

"Immer mehr teilt sich die Gesellschaft auf in unten und oben. Und dazwischen wird es dünner. Das DIW spricht von "Abwärtsmobilität" und meint: Abstieg."

Von Abstieg aber will bei Springer niemand reden. Schließlich ist Fußballweltmeisterschaft, Angela Merkel regiert uns ganz hervorragend, auch Ulf Poschardt ist bestimmt nicht schon wieder auf dem falschen Dampfer und jeder Fünfte ist immerhin noch wohlhabend. Da ist also noch Luft, daran etwas zu ändern. Basta!

... im Hause Schwatzgelb: Alle 'Wildsäue' wollen jetzt öfter mal lächeln, sobald das Rotlicht auf der Kamera erscheint. Dero Schweinereien lassen sich so besser verkaufen ...

Außerdem hat unsere Angie doch ein Machtwörtchen gelispelt und dazu mit den Fingerchen ganz doll auf die Tischplatte geklopft ...

... unserer famosen Ministerriege auf dem Bildschirm erscheint, muss ich neuerdings immer an einen Angriff der Verbal-Vuvuzelas denken. Weiß auch nicht, wieso ...

Lassen sich eigentlich mit einer Volksabstimmung Neuwahlen erzwingen?

... tun sich alle Koalitionen schwer.

Ach ja - und der Lindner hat's an den Ohren: "Ich höre kein Knirschen".

"Die schwarz-gelbe Koalition gibt ein labiles Bild ab." Ich würde es sogar ein 'labilostrophales Bild' nennen ...

Apropos - Limburg-Who? "Der Kreisverband Limburg-Weilburg kündigte an, er werde beim Landesparteitag am nächsten Samstag einen außerordentlichen Bundesparteitag fordern. "Die Lage der FDP ist dramatisch", heißt es in der Begründung. "Die Führung der Partei auf Bundesebene hat es mit einer beispiellosen Anhäufung von Fehlern in konzeptioneller, strategischer, taktischer und handwerklicher Hinsicht fertig gebracht, die Partei von einem grandiosen Wahlsieg in eine existenzielle Krise zu führen." Das klingt dann doch ein wenig anders als im glattgefönt Journalesischen ...

... der Guttenberg macht uns den Rösler: "Gegen den heftigen Widerstand führender Unionspolitiker forciert der CSU-Politiker die Abschaffung der Wehrpflicht - und verbindet sogar sein politisches Schicksal mit dem Reformprojekt." Zum besseren Verständnis habe ich mir mal den 'Prinzen von Homburg' wieder aus dem Regal gezogen ...

'Der geschäftsführende Ministerpräsident Rüttgers pocht auf seinen Führungsanspruch.' Ob ihm das was hilft - so ganz ohne Truppen?

... da können die Kinderchen sich nicht plötzlich 'ne andere aussuchen, nur weil sie ihren Brei nicht mehr essen mögen.

Slightly rivised version:

"Ein Knecht, hast für die Knechte du's getrieben;
Ein Samojede für die Samojeden.
Du möchtest gern Vernunft und Freiheit reden,
Doch ist dein eigner Geist leibeigen blieben.

Aus Meckpomm fort, in Städten umgetrieben.
Quousque tandem wirst du dich entblöden?
In Kneipen, Clubbs, Merkuren,
deine schnöden Unwürd'gen Merkelwürdigkeiten üben?

Dir ist es Freiheit, frei und frech zu matschen;
Dir Politik, sie alle auszumerkeln;
Genie, in Guidos Genius dich zu betten.

Kamst du nur darum von den fernen Letten,
Im Dreck der Menschheit überall zu patschen:
Rückkehr' Rostock, um da zu ferkeln!

Journale, fürchtet Merkeln!
Merklich zeigt sie verkleinernde Natur;
Schon ward der Staat durch sie Statur."

... 'haushaltsbezogene Abgabe' heißt, das hängt sicherlich damit zusammen, dass die FDP in der Regierung ist.

... indem er sich hinter Mandela versteckt: «Mandelas Leitbild war eine politische Führung, bei der der Hirte die Herde von hinten führt und aufpasst, dass ihm kein Schaf verloren geht, aber trotzdem die Richtung bestimmt», sagte er dem «Focus».

Ah ja - wir sind also Schäfchen und werden 'von ganz hinten' zur Schur geführt ... eigentlich hatte ich mir das schon gedacht.

Alles Schöne erkennt man doch unmittelbar am Preis: Autos, Mädchen, die soziale Achtung ...

Würde jeder nach seinem Verdienst behandelt, bekäme auch jeder hageldicht Schläge. Einer der Gründe übrigens, weshalb der Himmel menschenleer ist ...