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11
April
'Der Neger will gar kein WC'.
[Helmut Schmidt zeigte] sich überzeugt, dass die "von uns so gepriesene Demokratie" in den Augen der Intellektuellen "nicht so wichtig ist wie das materielle Wohlergehen von Dreizehnhundertmillionen Chinesen". Schmidt fügte hinzu: Das sei "allgemeine Meinung" in China. Chinesische Intellektuelle setzten eher auf eine "Renaissance der konfuzianischen Tradition". Am liebsten sei ihnen "eine Ehe zwischen Konfuzianismus und Demokratie".

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Helmut Schmidt ist ein alter Mann. Natürlich sind die Chinesen zur Zeit an einem ganz anderen Punkt ihrer Entwicklung als wir. Allerdings unterscheidet sich das aktuelle China doch sehr von dem China das Schmidt noch kennengelernt hat.

Wer über die Jahre immer mal wieder von Hongkong mit der Bahn nach China eingereist ist, der kann von dem besseren Bimmelbähnchen berichten das es gab. Heute liegt Schienstrang neben Schienenstrang.

China verändert sich durch die wirtschaftliche Entwicklung sehr viel schneller als wir uns das vorstellen können. Es gibt aber nicht nur die wirtschaftliche Seite sondern auch immer die Frage der Einstellung zur Demokratie.

Je mehr Unterschiede zwischen den Menschen legal auftreten dürfen, desto mehr stellt sich die Machtfrage. Sie stellt sich heute in China an Ethnien, zwischen Land- und Stadtbevölkerung, aber auch zwischen arm und reich oder Funktionsträger und nicht Funktionsträger.

Der aktuelle Manchesterkapitalismus lässt sich auch dort nicht durchhalten. Die nehmen notfalls alle Schriften des Konfuzius und hauen sie den Machthabern solange um die Ohren bis die kapieren.

Die Truppen die am Platz des himmlischen Friedens noch so bereitwillig mordeten hat China heute nicht mehr. Die Freiheit dringt bis in die tiefsten und engsten Schluchten, auf die Berge und die verwinkelten Altstädte. Da kann man auf Dauer keinen Deckel drauf halten.

Wie alle alten Männer möchte Helmut Schmidt an seinen Bildern festhalten, weil er sich in dieser Weltordnung auskennt, aber bei aller Achtung für Schmidt als Person, die Welt ist längst an ihm vorbeigeschritten.
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