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08
Juli
Na na na!
"Der Unterschied zwischen Aktiv und Passiv ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen Leben und Tod", schreibt William Zinsser, der amerikanische Schreibe-Papst.
Dass die Jungs immer gleich übertreiben müssen! Wer von beiden ist denn wohl töter - hä? Der hier: Er ist tot. Oder der: Er wird für tot gehalten. Das Passiv kann oft ganz surreale Qualitäten entwickeln. Langweilig: Er stirbt. Gruselig: Er wird gestorben. Leichenfundstellen
Affenartige Geschwindigkeit
An manchem Substantiv klebt symbiotisch ein Adjektiv - auch am Wort "Geschwindigkeit". Selbstverständlich habe auch ich schon mal "affenartige Geschwindigkeit" in die Tastatur geklimpert. Wie es aber zu dieser Kombination kam - dat weet de Düwel!
Gestern abend las ich so vor mich hin: "Ludwig Pietsch: Roman meines Lebens", eines der besten Quellenwerke zur preußischen Restaurationszeit zwischen 1848 und 1870. Der Berliner Zeitungsmann erzählt darin von österreichischen PR-Fuzzis am Kaiserhof, die sich in ihren Bulletins stereotyp über die "affenartige Geschwindigkeit" der Preußen lustig gemacht hätten, weil die - ratzfatz! - Kurhessen, Holstein und Hannover besetzten. Bekanntlich gerieten die Österreicher mit ihrem schwerfälligen Train kurz darauf zwischen gleich drei preußische Heersäulen, die sich in "affenartiger Geschwindigkeit" bei Königgrätz vereinten. Da war's dann Schluss mit lustig in Wien. Der Moltke auf seinen heranrasenden Lokomotiven hatte der österreichischen Gemütlichkeit den Garaus gemacht. Das Komische an meinem Lektüreerlebnis: Seit ich mir die Metapher von der "affenartigen Geschwindigkeit" nur noch in preußischer Ulanenuniform vorstellen kann, benutze ich sie bestimmt nie mehr. Otto Burkhardt: Ulanen
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