letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


20
Juli
Jetzt zeigen sie's uns aber!
Am Sonntag, um 19.10 Uhr - das sah ich eben erwartungsfroh am Rande der Tour-Berichterstattung - wird ein echter Profi-Journalist namens Peter Frey [Anklicken auf eigene Gefahr!] den Lyssas und all den anderen vloggenden Amateuren dieser Blogosphäre mal zeigen, wie ein Meister der Berichterstattung vollkritisch und weitab von jeder Homestory ein wirklich professionelles Interview mit der Bundeskanzlerin führt: harte Fragen, kein Ausweichen, auch unangenehme Themen exakt auf den Punkt gebracht. Bestimmt wird der deutsche Qualitätsjournalismus ein wahres Feuerwerk abbrennen und alle seine Vorzüge entfalten. Und wir haben endlich den erwünschten Vergleich!

Beim zweiten Blick: Journalismus hat der Mann, streng genommen, aber auch nicht studiert ...

Aufdatierung: Angesichts dieses praktizierten Byzantinismus' war Lyssa klar besser. Was nicht heißt, dass sie gut war.

 
 
Schokoladenseite
Grafisch durchaus eine Schokoladenseite, richtig agenturmäßig aufgebrezelt. Textlich allerdings weniger. Der Satz mit diesem Loch im Strumpf steht seit fünf Tagen schon ohne "seinen" Schuhe da.

Mich irritiert das, deswegen gucke ich immer wieder vorbei, um zu gucken, ob ich noch irritiert sein muss.


 
 
Galoppierender Qualitätsjournalismus
Auch bei uns im Norden fahren die deutschen Verleger mit ihrer Offensive für mehr Qualitätsjournalismus unbeirrt fort. Der Weser-Kurier, Bremens lokaler Pressemonopolist, setzt in der benachbarten Lokalredaktion von Delmenhorst künftig eine Leiharbeitsfirma ein statt ausgebildeter Journalisten, die dem Verleger aber, wie er versichert, weiterhin (zu) teuer bleiben. Die Konkurrenz von der Oldenburger Nordwest Zeitung lässt sich auch nicht lumpen - und schickt 30 Redakteure und Volontäre an die Front der Berichterstattung, die künftig in einer Leiharbeitsredaktion kaum Kosten verursachen, dafür aber viel Arbeit bewältigen werden. Derweil analysiert der DJV brav die neuen Berufsstrukturen, wo ein fleißiger Schreiber, wenn er rastlos am Ball bleibt, auf satte 13.570 Euro im Jahr kommen kann. Brutto wie netto. Wenn er sich sonst rein gar nichts gönnt, schon gar nicht Reise, Ruhe oder Familie, hat er so nach drei oder vier Jahren das Geld für einen höchst gebrauchten Mittelklassewagen zusammen. Kurzum - Journalismus ist und bleibt ein Beruf mit einer weit offenen Zukunft.

Wir Leser aber freuen uns, dass unter diesen Umständen der deutsche Journalismus immer "gehaltsärmer", dafür aber qualitativ von Tag zu Tag immer outgesourcter wird. Erste Offshore-Lösungen dürften nicht mehr lange auf sich warten lassen. Das sind nur einige von vielen Gründen, weshalb wir bloggen - statt zu abonnieren.


 
 
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