letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


02
Juni
Mannomann, Rheinische Post ...
... da haste dir kommentarmäßig aber einen abgebrochen: Erst klagst du mehr Handeln ein, dann heißt du als medialer Grüßaugust wiederum das Nichthandeln willkommen. Also mal raus mit der Sprache: Was konkret soll 'gehandelt' werden? Nazitreffpunkte abfackeln? Oder Mahnwache abhalten? Oder man bloß ein bisschen wichtig tun und mit der Sprache klappern, wie du es machst?

Wer extremistische Kräfte wirkungsvoll bekämpfen will, kann dies nur mit Handeln ... erreichen. ... Dass die Debatte um ein NPD-Verbot offenbar endlich verstummt, ist gut. Denn die vermeintliche Kraftgeste war nie mehr als ein Manifest der Hilflosigkeit.

[Anmerkung: Ich persönlich halte auch nichts von einem NPD-Verbot. Aber diese chefreporterhafte Cicero-Pose, die vor geschwätziger Hohlheit dröhnt, wo Gesten Manifeste sind und Manifeste Gesten, die geht mir auf den Sack.]

 
 
Zeige mir deine Metaphern ...
... und ich sage dir, wer du bist: Der Ralph Giordano jedenfalls ist wegen des Moscheebaus in Köln bildlich und buchstäblich außer Rand und Band geraten. In schönster Altersparanoia gibt er in einem 'Manifest zur Verteidigung der Meinungsfreiheit' seine Bewerbung als Gastautor für 'Politically Incorrect' ab.

Der Hintergrund: Wegen erster deftiger Verbal-Durchfälle hatte Giordano Morddrohungen erhalten, sogar 'auf türkisch', was seine Ausdruckskraft jetzt in eine wildgepfefferte Weltverschwörungsrhetorik tunkt. Er greift dabei zu Biologismen und tierischen Feindbildern, wie sie Antisemitismus und Imperialismuskritik kaum schöner zu Papier brachten.

Vor allem das ärmste Meerschwein von allen, der gute alte Tintenfisch, der muss mal wieder dran glauben: Er wehre sich „gegen ein Erpresserpotenzial, das uns unter islamischer Beobachtung halten will und seine Tentakel von Zentral- und Vorderasien bis in die Mitte Europas ausgeworfen hat“, sagt dieser rasende Rächer aller Ratlosen. 'Mutti, guck ma! - Was denn? - Dieses Tintenfischpotenzial dort, das wirft auf mich mit Tentakel' ...

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Kraka-GAU im Hause Giordano.

Bekanntlich versucht der Bauträger der Kölner Moschee, der Verein Ditib, nach Kräften abzuwiegeln, denn er ist das Sprachrohr eines 'laizistischen Staatsislam', weshalb ja auch weit und breit kein neuer Karikaturenstreit in Sicht ist, so sehr der Herr Giordano ihn sich auch erschreiben möchte. Fast schon wie ein Wahlredner der Republikaner faselt er über eine in Duldungsstarre verfallene christliche Mehrheitsgesellschaft: "Wo sind wir denn, dass wir in die Knie gehen vor jenen offenbar jederzeit von irgendwelchen hiesigen Imamen abrufbaren islamischen Zorn- und Empörungskollektiven?" Jaja, 'vor jenen offenbar jederzeit von irgendwelchen hiesigen' - mal abgesehen von solchen stillosen attributiven Maulsperren, nehmen wir doch einfach mal diese islamistischen Kohorten in Ihrem Fall, Herr Giordano: 'Wo sind sie denn? Wo laufen sie denn hin? ...'

Als geborener Realist denke ich ja auch, dass dieser Voltaire für Arme mit seiner 'Manifest' getauften Altmännerkraftmeierei sich schon ein paar neue Drohbriefe eingefangen haben dürfte. Idioten gibt's schließlich überall, dort, wo Religion ins Spiel kommt, sogar besonders viele. Wer aber hat jetzt schuld? In einem Heavy-Metal-Konzert auf der Bühne herumzugröhlen: 'Alle Headbanger sind Schweine' zeugt nicht gerade von Intelligenz ...

Vermutlich mit Blick auf orthodoxe Islamistinnen, die er als Kavalier alter Schule seit längerem nur noch 'Pinguine' nennt, konstatiert unser völlig losgelöster Senior dann noch: „Ich erwarte von dieser Seite nichts als Verschleierung“. Mag ja sein, ich aber erwarte von seiner Seite nichts - zumindest nichts Sinnvolles oder Literarisches mehr.

Bild: Stock.xchng 374481

 
 
01
Juni
Für Lektoren und Korrektoren ...
... gibt es bei der 'Zukunft der deutschen Literatur' neuerdings erstklassige Arbeitschancen:

'Samstagmittag bei Mustafa an in der Casinostraße. So winzig ist sein Kiosk, dass der bullige kleine Türke steht meist auf dem Trottoir steht und wartet auf Kundschaft wartet, die er dann ??schnäuzelnd?? zur Tür hereinbittet. Das ist ein bißsschen wie in Paris oder in St. Pauli, wo Passanten animiert werden, sich eine Sex-Show anzugucken. Nur dass Mustafa süß-saure Schnüre feilbietet, und Tabakwaren feilbietet.'

Zum Gebrauch schwacher Verben wie 'angucken', zu den vergurkten Passivkonstruktionen und zu echten Antiken wie 'feilbieten' sag ich dabei noch nicht mal was ...

 
 
Die Farben 'Schwarzweißrot' ...
... führen viele im Wappen, keineswegs nur diese Elektronikfachmärkte der durchweg lauteren Sorte. Die Folgen können bezeichnend sein ...



via:lanu

 
 
Killer-Journalisten!
Wer Interviews in der 'Roten Flora' führt oder in anderen Lasterhöhlen Fotos knipst, dem könnte doch allzuleicht von einem dortig ansässigen Polit-Ayatollah so ein Sprengstoffgürtel zugesteckt werden, mit dem sich dieser Medienschaffende dann ganz oben auf dem Gipfel des G8, direkt neben dem Schorsch Dabbeljuh, in die Luft sprengt. Und wie stünden wir dann da? Insofern ist es nur gut und richtig, dass BKA und Verfassungsschutz diese 20 angeblichen Märtyrer des Mediensystems aus dem Verkehr gezogen haben. Jawollja!

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Wir müssen die Böcke von den Schafen sondern ...
Bild: Stock.xchng 630761

 
 
Ein Jahr Sargnagelschmiede ...
... immerhin. Hätte ich mir zu Beginn gar nicht zugetraut, damals wollte ich 'nur ein Gefühl für das Medium entwickeln'. Nun ist daraus Liebe geworden - c'est la vie.


Als die Threads das Laufen lernten ...

 
 
31
Mai
Gute Frage ...
... da beim Rainer:

Wo ist Auris?

Phatteste Werbekampagne der Geschichte - und ein Echo bei den Konsumenten, das im Straßenbild gar nicht weiter auffällt ...

 
 
Journalist oder Gebrauchtwagenhändler?
Wenn man soziologisch die Berufe mit dem geringsten sozialen Ansehen in eine halbwegs korrekte Reihenfolge bringen müsste, welche wäre das dann? Die folgende Liste ist nur eine Liste von einigen aussichtsreichen Kandidaturen, noch keine Wertung:

Pharmavertreter
Medienberater (= Anzeigenvertreter)
Immobilienmakler
Banker
Journalist
PR-Consultant
Anlageberater
Zahnarzt
Kanalarbeiter
Berufspolitiker
Gebrauchtwagenhändler
Telekom-Kundendienstler
CEO
1-Euro-Jobber
Abmahnanwalt
Restaurantkritiker
Unternehmensberater
Fleischgroßhändler
Schlammringkämpferin
...
*to be continued*

 
 
Leute, holt die Wäsche rein ...
... die Health & Happiness-Show zieht durchs Dorf:

'Dass Kinder jedoch eine wahre Bereicherung für jede Beziehung sein können, zeigt jetzt eine aktuelle Umfrage des Apothekenmagazins "Baby und Familie".'

Tscha, wer hätte das nun wieder gedacht: Selling the obvious!

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Le Grand Cirque Banal ...
Bild: Stock.xchng 291330

 
 
Diese Systemtheoretiker ...
... die fühlten sich mal so avantgardistisch, auch und gerade die Medienkundler unter ihnen, nicht zuletzt deshalb, weil 'ihr Watzlawick' sich verkaufte wie geschnitten Brot.

Und was ist jetzt? Einer der Häuptlinge, der Siegfried Weischenberg, kapiert die Welt nicht mehr und muss sich in Blogs auch noch öffentlich abwatschen lassen.

Siegfried, Kopf hoch, tröste dich: Die Medienlandschaft ist kein System, es sind Systeme. Mindestens zwei, vermutlich mehr. Siehst du, schon funzt das wieder mit der theoretischen Modellbildung. Denk nicht an Bahnhöfe, sondern an Autoscooter ...


Titel: Copyleft by Watzlawick ...

 
 
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