... auf 'Kriegsparteien' schimpfen, aber die Piratenpartei wählen.

... wie sieht dann erst eine 'Vernunftehe' aus?

Wenn die Hartz-IV-Sätze gemäß FDP-Weisheit gesenkt werden, wie viel mehr Geld hat dann die arme Kellnerin im Portemonnaie, die zuvor - lt. Guy d'Eau - "106 Euro weniger verdiente als ein Hartz-IV-Empfänger"?

In nahezu allen Kommentaren stellt das Volk derweil ganz realistische Forderungen: Wie lange will sich denn die CDU/CSU dieses Theater von der FDP gefallen lassen? ... Eine Koalition kann man auch beenden.

... man stellt einfach mal ein kleines Schild in den Garten:



Prompt versammelt sich das ganze Dorf an diesem Ort und verwandelt das Haus in eine völlig überfüllte Volksversammlung.

Heute Aua!

"193,4 Milliarden Franken aus Deutschland, 185,2 Milliarden Franken aus Italien und 91,7 Milliarden Franken aus Frankreich sollen demnach versteckt bei Schweizer Banken liegen."

Da muss man mit den Schweizern nur mal über gewisse 'soziale Transfer-Leistungen' reden ...

... werden eben von gierigen BWL'ern im Handumdrehen zugrunde gerichtet, weil sie nur noch ihre Quartals-Benchmarks im Auge haben, und deshalb nicht mehr sehen, wie blind sie dadurch geworden sind. Ich verkaufe doch nicht meine ausrangierten CDs und Bücher über einen Online-Vermarkter mit finanziellem Saugreflex, nur damit der nahezu allein noch daran verdient. So kommt's eben, wie's kommen musste - trotz etwa 2.000 Best-Bewertungen habe ich mich schon vor Monaten bei Ebay abgemeldet - fare thee well:

"Ebay streicht den Großteil seiner Stellen in Deutschland."

Es gibt übrigens Alternativen zu dieser Deppen-Ökonomie ...

"Wenn man in Deutschland schon dafür angegriffen wird, wenn man sagt, dass derjenige, der arbeitet, mehr haben muss als derjenige, der nicht arbeitet, dann ist das geistiger Sozialismus", erklärte [Westerwelle].

Und er hält immerhin den Sozialismus für 'geistig' - vermutlich im Gegensatz zum geistlosen Neoliberalismus. Faktisch ist es so: ""Die Liberalen wirken wie aus der Zeit gefallen" ... dem ist nichts hinzuzufügen. Man könnte auch sagen: Sie haben ihre Zeit gehabt, Has-Beens halt ...

... hier ein wenig Historie für dich: Es gab gar keine "spätrömische Dekadenz", sondern allenfalls eine 'hochrömische', also ungefähr zu Augustus' und zu Neros Zeiten, wenn dir diese Namen wenigstens etwas sagen sollten. Später ging's am römischen Kaiserhof recht erbärmlich zu. Das Sagen hatten Soldatenführer und globalisierte Hilfstruppen aus aller Herren Länder, die den formalen politischen Souverän durch die Gegend schubsten, damit das Return on Investment stimmte, ähnlich wie die Banker und Spekulanten unsere Politik heutzutage. Auch die Sozialpolitik war weitgehend abgeschafft, Kopfprämien gab's auch haufenweise.

Aber klar, man muss nicht alles wissen. Rumpupen funktioniert auch ohne Fakten ...

... damals war die FDP noch knallhart 'sozialistisch'.

Die Bundesverfassungsrichter haben im Grunde nur dahingehend geurteilt, dass jeder Bürger faktisch das bekommen muss, was zum Leben notwendig ist - und zwar nicht in Zwingerhaltung, sondern für ein Leben in Würde, so wie es das Grundgesetz auch garantiert. Was ist daran schlimm? Das ist eine blanke Selbstverständlichkeit, eine Frage des gesunden Menschenverstands und der Verfassungstreue.

Bisher nahmen irgendwelche Statistikonkels die unteren 20 Prozent aller Einkommen in Deutschland - darunter BaFöG-Studenten, Minijobber usw. - und zogen von deren gemittelten Einkommen, wegen des ominösen 'Lohnabstandsgebots', nochmals zehn oder manchmal auch zwanzig Prozent ab. Da man schon von einem Minijob nicht leben kann - woher kämen denn sonst die 'Aufstocker'? - kann man sich leicht ausrechnen, wie gut Hartz IV zum Leben bisher gereicht hat. Das muss jetzt bis zum Ende des Jahres geändert werden, um der Verfassung Genüge zu tun. So what? Weitere Senkungen sind also sicherlich nicht drin, da mögen die Hartherzigen in Union und FDP noch so laut pupen und tuten. Vor allem auch deshalb, weil jede Erhöhung der Regelsätze gar nicht die Städte und Länder belasten würde, sondern ausschließlich den Bund.

Wenn's also jetzt für Steuersenkungen nicht mehr reicht - ja, das tut mir aber leid! Und das läge auch nur zum kleineren Teil an Hartz IV: "EU stellt Griechen Kredite in Aussicht" ...

Viel Geld zu haben oder einzustreichen, ist noch keine Leistung.

... wird hier alles schwarzgrün.

"Die Diskussion nach der Karlsruher Hartz-IV-Entscheidung hat sozialistische Züge. ... „Staatliche Leistungen“ nennt man diese Zahlungen. Dabei sind es Leistungen des Steuerzahlers, die der Staat verteilt."

Alle staatlichen Leistungen sind immer Steuergeld - manchmal auch Abgaben genannt. Sogar die 500 Milliarden Euro, die unbedingt zur Bankenrettung ausgegeben werden mussten. Und auch die vielen Taler, die du demnächst nach Griechenland schaufeln wirst, damit die Spekulationsgewinne deiner Klientel sich nicht in Konfetti verwandeln. Und ein Bundesverfassungsgerichtsurteil, das auf die Würde des Menschen abhebt, gleich 'sozialistisch' zu nennen, das hat schon skurrile Züge ...

Kurzum: Sechs, setzen! Hol lieber deine Felle an Land, die dir gesellschaftlich längst davonschwimmen ...

So allerdings geht es natürlich auch nicht, dort unten, wo Volkes Stimme immer vernehmlicher im Keller ralört und rumort:"GEH SELBER ARBEITEN DU SCHWULER GEILER BOCK DANN SIEHSTE MAL WIE DAS IST!!!!!!!!!!!!" Also - ich muss doch sehr bitten ... das ist immerhin der Herr Außenminister!

Dank an etzel ...

... wer hätte das gedacht?

"[Die vormaligen Wähler] werfen der Partei Inkompetenz, Konzeptionslosigkeit und Überforderung vor oder eine unrealistische Haltung in der Steuer- und Finanzpolitik. 40 Prozent sagen, sie hätten die [Partei] falsch eingeschätzt und kritisieren deren "Klientelpolitik". 39 Prozent der Abwanderer klagen über "schlechte Politik" und "Unfähigkeit". Viel schlimmer kann es eigentlich nicht mehr kommen."

Nur Irre sind 'unbeirrbar' ...

... deshalb, weil sie ein leistungsfreies Einkommen aus dem Geld anderer Leute beziehen. Über einen Schulranzen für sie ließe sich auch reden ...

Wenn diese Äußerung des Grünensprechers zutrifft, die auch meiner Sicht des Richterspruchs entspricht - "wenn man das Urteil des Verfassungsgerichts ernst nimmt, muss man von Mehrkosten ausgehen" - was will uns dann dieser Herr von der Union über seine Achtung vor dem Bundesverfassungsgericht sagen: "Eine Reform sollte aus meiner Sicht zu niedrigeren Regelsätzen führen"?

Von der FDP ganz zu schweigen ... kein Journalist aber scheuert diesen Figuren mit verbaler Kernseife das Maul aus!

Um es klar zu sagen: Das Hartz-IV-Urteil ist das Ende aller Steuersenkungspläne und auch des Niedriglohnsektors in Deutschland - trotz aller Hinhaltetaktik, die jetzt einsetzen wird. Fragen wir die Richter: [Die soziale Situation] wird sich verbessern. Ob das finanziell passiert, oder aber in Form von Dienst- oder Sachleistungen, wird man sehen. Das Urteil unterstreicht auch hier die Gestaltungssfreiheit des Gesetzgebers.