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17
Oktober
Katastrophen-Stunts bei Edelman:
"Als Adam pflügte, Eva spann,
wo war denn da der Edelmann?"


Edelman: Das ist doch kein Beinbruch!

Großes PR-Bashing am Tresen der Blogbar ...

 
 
16
Oktober
Die Iglo-Kommunikationskapitäne ...
... setzen jetzt auf «Schlefi» und «Menschen von nebenan». Ich weiß zwar nicht, wo genau diese Iglo-Entscheider wohnen, bei mir «nebenan» jedenfalls plappern die Leute nicht wie Grenzdebile im Kalauerrausch vor sich hin: ""Frank ist iglourmet": So startet der neue TV-Spot für den iglo Klassiker Rahm-Spinat mit dem Blubb. Und auch die Familie Berg besteht aus "iglourmets", bei ihr wird iglo Schlemmerfilet zärtlich "Schlefi" getauft. In der neuen Testimonialkampagne von iglo lösen Menschen von nebenan die Promi-Doubles aus der Vorgängerkampagne ab."

Warum aber schreiben diese «Sprach-Iglourmets» und «Kreatiefen» über ihre im Rausch empfangenen Plastik- und Retortenwesen, denen noch nie jemand auf freier Wildbahn begegnet ist, als wären es Jungs und Deerns von nebenan? Und welcher Verantwortliche kauft denen das Konzept auch noch ab, das beim ersten Nachdenken durch jeden Realitäts-Check fällt. Anstatt ihnen ihr dürres Paper rechts und links um die Ohren zu hauen, damit sie die «Menschen von nebenan» mal kennenlernen? Hier übrigens - via monoton-blog - ein schönes Beispiel dafür, was manche Menschen von nebenan wirklich so treiben ...


Käptn Iglo: Wohl zuviel von der Schlemmer-PR genascht?

 
 
13
Oktober
Mann, ist das edel, Edelman!
So sieht also eine dialogorientierte Kommunikation in der High-Professional-Zone aus. 90 Minuten Monolog und Langeweile: ”Wir bezeichnen die ‘Top 100′-Blogs einfach mal als Blogosphäre und teilen sie in fünf Kategorien auf”



Claus Narr lebt!
Bild: wikipedia.org

"Ich bezeichne hiermit die Top-100-PR-Agenturen einfach mal als intelligenzbefreite Zone und teile sie in fünf Grade gequirlten Stumpfsinns auf."

 
 
13
Oktober
Ich liebe Menschen ...
... die solchen hirnlosen Fuzzicatos nachweisen, dass sie nicht schreiben können, obwohl sie sich gern selbst Kommunikationsprofis nennen und dem arglosen Publikum eine maßgeschneiderte Röntgen-Essenz kredenzen.

 
 
Wär' das nicht auch ...
... 'ne Maßnahme für mich: "AGRANA wird ihre Strategie konsequent weiterführen und nachhaltig organisch wachsen"? Weitere Preisfragen: Was wäre "inkonsequentes Weiterführen"? Kann Wachstum eine Strategie sein? Was wäre eigentlich im Gegensatz dazu "unorganisches Wachstum"? Und ist hier am Ende jemand im Fass mit den Banalitäten und Worthülsen ersoffen?


Hauptsache wuchern ...

Falls sich jemand über die Masse an Zitaten aus dem ambulanten Kommunikationsgewerbe wundert, die ich hier neuerdings verewige - ich arbeite an einer Glosse über die Unfähigkeit der PR zur Sprache, bzw. will ich den Nachweis führen, dass die Sprache regelmäßig zu schlau für halbe Wahrheiten ist und dass unter dem Schafsfell stets der Esel hervorblitzt. Wer also weitere schöne Fundstellen weiß: Immer her damit!

 
 
11
Oktober
Ins PR-Deutsche und zurück Folge 3
Im Wunderland der Public Relations werden selbst Operationen zum «Erlebnis»:

"MSC und das Flanders Medical Research Program-Team haben sich zusammengetan, um Ärzten und deren Mitarbeitern mittels Simulationsunterricht, Vorlesungen und Live-Fallvorstellungen ein umfassendes Ausbildungserlebnis zu bieten. Die Palette der Ausbildungsangebote reicht von einfachen bis zu komplexen Eingriffen."


Nach der Erlebnisausschabung
Bild: photocase.com / Jenzig71

 
 
10
Oktober
Liebe PR-Leute ...
... und Marketing-Fuzzies hier im Web 2.0: Gestern habe ich mir noch einmal das gute alte Cluetrain-Manifest aus dem Jahr 1999 zur Brust genommen, auch und wegen bestimmter Diskussionen über PR-Konzerne in diesen Tagen. Denn das Cluetrain Manifesto hat sich als erstaunlich zutreffend und überlebensfähig erwiesen, obwohl das restliche Netz 1.0, wo ihr damals mit weißumrandeten Nasenlöchern die tollsten Geschäftsideen nicht nur verkündet habt, sondern sie sogar an den Risikokapitalgeber brachtet, obwohl also dieses Web 1.0 unter lautem Furzen in sich zusammensank, damals, als im Jahr 2001 all eure bunten Ideen endgültig Seifenblasengestalt angenommen hatten.

Gewissermaßen ließ sich aus dem Manifest das Web 2.0 samt Wikipedia und allem Drumherum ableiten, denn damals blieben die Entwickler und Netzbewohner mit ihren Ideen zurück, während ihr Marketeere mit euren Ideen schlicht implodiert seid.

Heute bettelt ihr am Portal zu diesem neuerstandenem Web 2.0 mit euren zerbeulten und verstimmten Instrumenten wieder um Einlass, ihr errichtet wieder eure bunten Kasperbuden, wo ihr mit NetObserver-Studies prahlt, und ihr werft mit den Buzz-Wörtern um euch wie der Prinz mit Kamelle. Überall aber stößt man euch nur zurück, nirgends klatscht das Publikum: "Die PR-Fuzzis (selbst dann, wenn sie sich zu den Bloggern zählen … wollen/dürfen) sollen uns einfach vom Leib bleiben."


Küsschen, Küsschen!
Bild: photocase/kcb

Weshalb aber ist das so?

«Die homogene Stimme der Geschäftswelt», hieß es einst im Manifest, «der Klang von Firmenphilosophien und Broschüren klingen in nur wenigen Jahren so überholt und künstlich wie die Sprache an den Gerichtshöfen im Frankreich des 18. Jahrhunderts». Ich glaube, diese Voraussage ist voll und ganz eingetroffen. PR 1.0, Marketing 1.0 und Werbung 1.0 werden zunehmend zu stumpfen Waffen. Und das ist ja auch eure Angst, die euch wieder ins Netz treibt.

Über Benachteiligung könnt ihr euch jedenfalls nicht beschweren: Wie jedermann steht auch euch das Web 2.0 anstandslos offen. Jeder darf hier bloggen, jeder darf gedisst werden. Euer Problem sind ja auch eher die fehlenden Besucher. Da - also bspw. da - bloggen «Prominente», für die ihr euch selbst unverdrossen haltet, und keine Sau kommt gucken. Gemein ist das! Ihr generiert einfach nicht jene kritische Masse, ab der es sich für euch auch geschäftlich lohnen würde. Nebenbei: Mit den Mitteln der PR 1.0 wird euch das auch nicht gelingen.

Es gäbe für euch im Grunde zwei Strategien, um das zu ändern: Entweder der traditionelle Weg, indem ihr wie Peter Turi lange Lexika 2.0 voller Key Words wie Instant Messenger u.ä. verfasst und euch auf dem Weg der Suchanfragen langsam nach oben googelt. Das Problem ist dabei allerdings die Verweildauer, denn der Mensch ist eben kein bloßes Reiz-Reflex-Wesen. Wie heißt es im Manifest so schön: «Schon heute hört keiner mehr die Stimme der Firmen, die so reden, als hätten sie es mit Idioten zu tun». Obwohl ihr euch in der Welt unvermeidlich und allgegenwärtig gemacht habt, bliebe dann also die Wirkung aus. Ihr werdet einfach ausgeblendet - wie der blinde Fleck im menschlichen Sehfeld.

Ihr könntet aber auch den Weg des Bloggens gehen - indem ihr eben nicht huckepack wie die Tramps der Chaplin-Zeit auf der Google-Lokomotive zu reisen versucht. Sondern, indem ihr endlich mal an eurer Sprache arbeitet.

Wenn ich mir die Deutschen Blogcharts so anschaue, dann führen ja eben nicht die Klickraten-Jäger die Hitparade an - Turi gondelt irgendwo bei Platz 80 rum - sondern Leute, die schlicht schreiben können. Don Alphonso ist ja weniger ein «Motzblogger», sondern zunächst einmal jemand, der gut schreiben kann, er glänzt auch weniger durch Themen, es sei denn, jemand würde Diskussionen über barocke Bilderrahmen für inhaltliche «Bringernummern» mit Massenwirkung halten. Es ist also immer das Wie - oder der Stil. Und natürlich die soziale Fähigkeit, eine «Community» zu bilden.

Auch das BildBlog lebt ja nicht parasitär von der Massenauflage der BILD, denn diese Massen lesen das BildBlog eben nicht, sondern es lebt von dem Sarkasmus, dem Witz und sprachlichem Können der Macher: Die BILD wird dort Tag für Tag ironisch überboten. Und wie zum Beweis rollt Stefan Niggemeyer, der Kopf hinter dem BildBlog, mit seinem neuen Blog, das ganz ohne die BILD auskommt, die Charts gleich noch einmal von hinten auf. Ähnliches gilt für die Blogbar, für wirres, für Indiskretion Ehrensache, für Industrial Technology, für Spreeblick, für den Shopblogger - diese Blogs leben doch alle nicht davon, dass die Menschen das Produkt - also bspw. einen kleinen Supermarkt in der Bremer Gastfeldstraße - so geil fänden, sie lieben die Art, wie hier über Themen berichtet wird. Mit anderen Worten: Sie lieben «das Schriftstellerische» und Artistische der Blogs. Und dort, wo das Schreibenkönnen und die PR endlich mal zusammenfinden, da hat sogar euer Herzensthema Erfolg - siehe Robert Basic. Und selbst trockene Rechtsverdreher finden Leser - wie bei Udo Vetter im lawblog.

Ansonsten aber leiden alle eure Ansätze darunter, dass in Deutschland beim Studium der Kommunikationswissenschaften das Schreiben eben nicht gelehrt wird: Arbeitet an eurem Stil, dann wird das auch mit dem Bloggen was!

Einige Beispiele für den grauenhaften Ist-Zustand eures Metiers habe ich hier aufgespießt:

hier
oder hier
oder hier
oder hier
oder da.

Wie heißt es im Cluetrain Manifesto so schön: Wir sind immun gegen Werbung. Vergesst es einfach.

 
 
09
Oktober
SinnerSchrader? SinnerSchrader?
War da nicht was? Bei mir im Kopp rumort's unter dem Stichwort «Erfolgsrezepte für Selbstmordkommandos»: "Wenn alle auf die Bremse treten, muss einer Attacke reiten." Und dieses «Sogwirkung erzeugen wollen» ist ja - metaphorisch gesehen - auch ein zumindest doppeldeutiges Bild ...


Dolle Homepage: Red herrings on the rocks ...

Jedenfalls sind diese Sinner jetzt wegen der «dynamischen Entwicklung» im Web 2.0 erst einmal in preiswertere Räume gezogen:

"Die wachsende Bedeutung des Internets für die Beziehung zwischen Herstellern und Anbietern von Waren und Dienstleistungen und deren Kunden hat zu einer dynamischen Entwicklung der Nachfrage in den drei Geschäftssegmenten von SinnerSchrader - Interaktive Software, Interaktives Marketing und Interaktive Dienste - geführt. Mit dem Umzug in neue Büroräume in Hamburg zum Ende des Geschäftsjahres konnte darüber hinaus die Kostenbasis deutlich verringert werden."

 
 
08
Oktober
Was aber ist die andere Hälfte der halben Wahrheit?
Die bewährteste Taktik jedes Verkäufers ist es bekanntlich, einfach über etwas anderes zu reden: Wenn also an dem Gebrauchten das Getriebe rasselt, dann macht man den Kunden auf die glänzenden Radkappen oder die Holzarmaturen aufmerksam. Wenn's beim Zahnersatz nicht so klappt, dann holt man eben Ying und Yang aus der Schublade. Zum Beispiel so: "Den Spitzenplatz bei den Naturheilkundeleistungen erreichte die Hamburger SECURVITA Krankenkasse."


Achtung: Galoppierende Schleichwerbung!

 
 
05
Oktober
Kiek moal an!
Das wusst' ich auch noch nicht: Geldverlegene Radiosender können mit dieser fertig konfektionierten PR-Seuche gleich live auf Sendung gehen. Hier ein besonders gelungenes Beispiel der CMA - Bestes vom Bauernfänger:

"Moderator: Super, das ist genau das Richtige für mich! Und was kann man noch machen, wenn man keine Wanne hat...?" Kalt duschen gehen vielleicht ...?


Noch so'n aussterbender Beruf.
Stattdessen gibt's jetzt das Informationsbüro Deutsche Molke

 
 
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