... da hört sich doch wohl alles auf: "Das Netz ist nichts davon, es ist bloß ein Medium, das genutzt werden kann, durchaus auch unpolitisch, uninspiriert oder zur kollektiven Verleumdung (siehe Isharegossip) und damit zur individuellen Verbannung. Vor allem kann das Netz zum Urheberrechtsmissbrauch genutzt werden, zum Beispiel durch das illegale Kopieren von Musik zur kostenlosen Erstellung einer Listensammlung oder von Texten zum Verfassen einer Doktorarbeit."

Richtig, Herr Lorenz Maroldt, und auch der 'Tagesspiegel' ist nur ein Medium, das für gute Reportagen oder aber zur Veröffentlichung blanken Bullshits genutzt werden kann. Warum tröten Sie solche Selbstverständlichkeiten lauthals durch die Gegend? So zum Beispiel wird ein Schuh daraus: "Die Presse ist nichts davon, sie ist bloß ein Medium, das genutzt werden kann, durchaus auch unpolitisch, uninspiriert oder zur kollektiven Verleumdung (siehe Blöd-Zeitung) und damit zur individuellen Verbannung. Vor allem kann das Netz zum Urheberrechtsmissbrauch genutzt werden, zum Beispiel durch Allgemeine Geschäftsbedingungen für freie Mitarbeiter." Klingt doch eigentlich ebenso alltäglich - oder?

"Abschreiben muss sich wieder lohnen!"

"Koch-Mehrin zur EU-Forschungspolitikerin befördert." Ausgerechnet zur 'Forschungspolitikerin' - die Realität übertrifft jede Satire.

Diesen Kommentar aus dem wissenschaftlichen Raum unterschreibe ich voll und ganz: "Die Botschaft, die Koch-Mehrin und ihre Unterstützer in den Führungsgremien der FDP damit an Wissenschaft und Gesellschaft senden, ist kristallklar: Ihr könnt uns mal. Eure Regeln gelten nicht für uns. Wir sind unantastbar. Wir lügen und betrügen, und wenn wir auffliegen, halten wir kurz inne, um euch ins Gesicht zu spucken. Und dann machen wir da weiter, wo wir aufgehört haben."

... würde so etwas doch nie tun: "Nicht die Demonstranten, sondern ein Zivilpolizist soll die Ausschreitungen in Stuttgart provoziert haben."

Und wenn die Demonstranten zu ihm sagen: "Ej, steck die Knarre weg, du Arschloch!", dann ist das schließlich auch Gewalt ...

Apropos: Warum muss ich eigentlich eine Schweizer Zeitung aufschlagen, um davon etwas zu erfahren? In den deutschen klingt es so: "Der bei Ausschreitungen an der Baustelle am Stuttgarter Hauptbahnhof schwer verletzte Polizist ist aus dem Krankenhaus entlassen worden. Er sei noch mitgenommen und werde zu Hause von seiner Partnerin betreut, die im Medizin-Bereich arbeite, heißt es von der Polizei. Der Mann sei bei der Attacke vorgestern durch Stuttgart-21-Gegner an Kopf und Hals verletzt worden, offene Wunden habe er keine gehabt."

Hier übrigens der erschröckliche Vorgang, zunächst hatte ich übrigens den Polizisten mit der Knacki-Frisur und der Lederjacke für einen der "gewaltbereiten Demonstranten" gehalten. Wie dem auch sei, 'schwer verletzt' war er jedenfalls nicht, und als Teil der Demonstration hätte ich vielleicht auch angenommen, dass dort ein Irrer mit 'ner Wumme frei rumläuft ...

... und verwende das, was du sahst, zur Beschreibung des politischen Gegners: ""Demokraten aktivieren Mobs, sind abhängig von Mobs, umhegen Mobs, bewerben und feiern Mobs - sie sind der Mob", schreibt die New Yorkerin in ihrer Einführung. Das Original wird sich darin nie wiedererkennen.

... ein verdeckter Ermittler sei krankenhausreif geprügelt worden. Die Parkschützer sagen, der Mann habe nach dem angeblichen Ereignis unverletzt und fröhlich telefonierend im Streifenwagen gesessen. Eigentlich lässt sich der Wahrheitsgehalt doch ganz einfach überprüfen: Entweder tritt jetzt ein schwer geschundener Beamter mit Veilchen und Beulen vor die Öffentlichkeit - oder aber nicht.

... das sagen die wissenschaftlichen Studien: "Zwar schätzen die Journalisten ihre Recherchekompetenz im Internet hoch ein, sie nutzen de facto aber nur wenige Online-Quellen, und ihre Recherchen sind eher oberflächlich. Zudem stützen sich die Medienschaffenden immer stärker bei ihrer Arbeit auf andere Medienschaffende und Medien ab. Diese wachsende Selbstreferenz nimmt mit dem Internet nochmals zu."

... hätte die SPD eine reelle Chance, den nächsten Kanzler zu stellen. Aber das erkläre mal dieser Partei ...

... dann streiche noch zwei Zentimeter Butter drauf: Eine unbemannte Drohne wurde im libyschen Luftraum abgeschossen. Die beiden Piloten, berichtet das libysche Staatsfernsehen, werden derzeit verhört.

... wickelt eben jede um den Finger: "Das Gespräch mit Sarkozy war eine klare Niederlage für Merkel."

... dicht daneben ist auch vorbei: "Doch die Weltgemeinschaft bombt zwar hier [in Libyen], tut dort aber nichts. Mit der geballten Wutfaust in der Tasche lässt sie Baschar al-Assad gewähren. Der sei zu stark, heißt es, habe Verbündete (Russland, Iran), und man wisse nicht, wer nach ihm kommt. Das sind Ausreden."

Es gäbe, gegen das Veto Chinas und Russlands, dafür schlicht kein UN-Mandat - das ist auch schon alles. Selbst Sanktionen scheitern am herzenskalten Einspruch dieser Großdiktaturen. Ob Sie eigentlich aber lieber noch einen Krieg vom Zaun brechen möchten, oder lieber dann doch nicht, dass allerdings habe Ihrem hochgebrezelten Empörungssprech nicht entnehmen können. Dass aber heutige Konservative die Anti-NATO-Positionen der seligen K-Gruppen besetzen, das habe ich dann doch mit Erstaunen zur Kenntnis genommen. Insofern kann man aus jedem Text etwas lernen, sogar aus Ihrem ...

"Dann hat auch der Neue im Bunde die Möglichkeit, da ein bisschen reinzuwachsen." Gemeint ist Philipp Rösler.

Und im nächsten Jahr darf er vielleicht schon an dem ersten Projekt so richtig mitarbeiten. Und die Stützräder montieren wir ihm von seinem Kinderfahrrad dann auch mal ab ... kurzum: mal wieder prima Klima in der Koalition.

"Deutschland ist der größte Schuldensünder des 20. Jahrhunderts"

Prompt tobt im SpOn-Forum der Mob. Solche Texte, die unsere Selbstzufriedenen und Nationalbesoffenen mit Hilfe der Historie von ihrem hohen Ross schubsen, würde ich mir im 'Spiegel' täglich wünschen.

... haben eine großartige pdf-Dokumentation über die Rolle der Medien in Libyen erstellt:

http://shabablibya.org/wp-content/uploads/2011/06/reporters-without-borders.pdf

Selbst wenn die Griechen dem Sparpaket im Parlament nicht zustimmen, dann werden sie bis Ende Juli trotzdem 'frisches Geld' von den anderen EU-Staaten bekommen. Allen ist schließlich das Hemd näher als die Hose ... vorher gibt's allerdings noch ein wenig Ballyhoo, Bild-Zeitung vorneweg.

Tscha - und danach werden sie sich wirklich mal Gedanken machen müssen, wie man Europa zu einer echten Transfer-Union umbaut, mit allen Schikanen: Wirtschaftshilfen, Marshall-Plänen usw. Schon aus nationalem Eigeninteresse, das klarerweise auf die 'Vereinigten Staaten von Europa' hinausläuft. Natürlich dann auch mit einem regelmäßigen Länderfinanzausgleich, einem gemeinsamen Steuersystem, einer vereinheitlichten Bürokratie, einer wirksamen Bankenregulierung ...

"Privatversicherung sollte wieder das sein, wofür der Name gesellschaftlich steht."

Ich meine mich allerdings zu erinnern, dass die PKV gesetzlich gezwungen wurde, auch Grundversorgungstarife anzubieten, dass dieser Ausstieg also rechtlich problematisch sein dürfte. Gut, aber das interessiert einen Herrn Bahr wohl eher nur peripher ...

"Healthcare is free but dysfunctional. Minor procedures are not available or too risky - remember the AIDs epidemic that hit Benghazi and blamed on Bulgarian nurses. Gaddafi supporters receive excellent care - in Europe. So there was no motivation to spend money on care for the citizens."

"No loans for people except for Gaddafi supporters - then they are essentially given money freely - essentially a bribe for worshiping Gaddafi."

"Educational system is horrible and you can pass by reciting Gaddafi propaganda. It is not based on merit or intelligence. Many fake degrees are granted from East Europe/Russia Universities for graduates who can’t spell their names."

"Salaries are very low and unemployment is extremely high - over 25%."

"True, No begging at train stations - only because trains do not exist in Libya (did exist during the British colonial times). However, begging is rampant in front of mosques."

Kurzum - beste Verschwörungstheoretiker, das 'glückliche Libyen' unter einer unfehlbaren Führergestalt, das ihr euch alle nostalgisch und grenzfaschistisch zurechtträumt, das war auch nur ein Fake. Nur wer fleißig die Kimme schleckte, dem ging es halbwegs zufriedenstellend ...

Apropos - aus Zawiyah fließt jetzt auch kein Öl mehr in Gaddafis Richtung. Der Nachschub entscheidet heute die Kriege.