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29
Januar
Gegen hohe Mieten ...
... hilft es, einfach dorthin zu ziehen, wo die Mieten niedrig sind. Bei unseren chronisch retardierten Unternehmen wird es sich irgendwann herumsprechen, dass sie dort den Standort errichten sollten, wo auch die Mitarbeiter zu finden sind. Nennt sich übrigens 'Gesetz von Angebot und Nachfrage' - aber gut, das kennt ja nicht jeder Unternehmer ...
Wenn da die Infrastruktur aber nicht stimmt und passt, gehen die trotzdem nicht dorthin. Mal ganz abgesehen davon, dass so Dinge wie Kultur- und Freizeitwert, Schulen und Kinderbetreuung sowie Jobchancen für die Ehepartner inzwischen als Standortvorteile gelten. Wie soll da die Pampa mithalten?
chat atkins
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Tscha - niemand hat den Mitarbeitern die Disco um die Ecke versprochen, das stünde auch in keinem Tarifvertrag. Wenn sie unbedingt da sein wollen, wo die In-People und die 'Leute heute' aus Langeweile sich das Näschen pudern, dann werden die Verantwortlichen zu einem Discount-Lohn eben keine Leute für die Firma finden. Oder aber, sie müssen die Löhne so weit erhöhen, dass ihre neuen Mitarbeiter die Apotheken-Mieten der Spekulanten und Immobilienbläser bezahlen können. Das wiederum ginge dann auf Kosten der Konkurrenzfähigkeit, wäre ökonomisch also Selbstmord. Steigende Mieten sind ganz klar ein kommunaler Standortnachteil ...
Es geht nicht um Disco oder Semi-Promis, sondern um Kulturangebote wie beispielsweise Theater, Museen oder Kinos, in dem nicht nur Massenware läuft. Es gibt Orte, da gibt es schon nicht einmal mehr ein Kino - und von nennenswerten öffentlichen Nahverkehr kann auch nicht die Rede sein. Da ist einfach tote Hose.
Wenn die billigen Mieten so ein Standortvorteil wären, der alle anderen schlägt, dann hätten sich schon längst erfolgreiche Unternehmen in Hoyerswerda oder Eisenhüttenstadt angesiedelt. Da will aber keine hin, sondern viele von dort weg.
chat atkins
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Mein geschichtliches Wissen sagt mir - ERST kamen die Firmen, DANN kamen die Kinos von selbst hinterhergewackelt: Culture follows economics ...
chat atkins
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Wenn Samsung in Eisenhüttenstadt ein Werk für 40.000 Mitarbeiter aufmachen würde, dann solltest du mal sehen, wie schnell es dort auch Theater, Kinos, Drogenhandel und ausgewanderte Münchner gäbe ...
;-) Ein anderes Beispiel wäre das Ruhrgebiet. Die Mieten sind (für Westdeutsche Verhältnisse) im Keller. Kinos und Infrastruktur ist schon vorhanden. Scheint aber trotzdem nicht zu boomen...
Eben. Genauso wenig wie in Eisenhüttenstadt oder Hoyerswerda. Obwohl die auch dort - genau wie im Ruhrgebiet - mit Sicherheit einiges versucht haben, um Firmen anzusiedeln. Boomt da aber trotzdem nicht. Dabei gab es gerade für den Osten spezielle Förderprogramme, weshalb Brandt-Zwieback damals von Hagen nach Ohrdruf zog, um das Fördergeld zu kassieren, die Hagener Mitarbeiter schauten in die Röhre. Die wollten nämlich nicht alle nach Thüringen umziehen.
Und dass Münchner in großen Scharen nach Eisenhüttenstadt - gegründet als Stalinstadt - ziehen würden, wage ich auch zu bezweifeln.
chat atkins
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Lass mal die Mieten noch ein wenig mehr am Einkommen knabbern. In London wohnen sie schon zu dritt in einem Besenschrank. Lange geht das nicht mehr gut ...
Berlin ist an manchen Ecken übrigens auch nicht schöner als Eisenhüttenstadt - eher im Gegenteil. Dort gibt es wenigstens noch die Oderlandschaft. ;-) Na ja, Berlin ist ja nun nicht gerade ein Beispiel für eine wirtschaftlich starke Gegend. Die jungen Leute, die massenhaft zum Studium nach Berlin ziehen, stammten seit je her überwiegend aus der deutschen Provinz (was sie dann oft damit kompensieren, supercool zu tun und sich blasiert zu benehmen).
Ich wohne übrigens in einer Region, wo die Mieten schon seit Jahrzehnten hoch sind. |