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27
Juni
Handke - letztmals nachgetreten
Ich habe lange überlegt, was mich an dieser Kritik an der Verleihung des Heine-Preises an Peter Handke nervt. Seine unkritische Verehrung des Massenmörders Milosevic ist zwar eklig, trifft aber nicht den Punkt: Hamsun, Benn, Heinrich oder auch Thomas Mann - viele Schriftsteller litten an massiven weltanschaulichen Aussetzern. Wer politische Argumente sucht, sollte eben nicht zur Literatur gehen. Auch Heine war kein aufrechter Revolutionär, sondern gern gesehener Gast auf den Parties der Bankiers-Familie Rothschild und wohlversorgter Staatspensionär der liberalen Bourgeoisie Frankreichs unter Louis Philippe.
Dass aber ein Schriftsteller, dessen hervorstechendstes Kennzeichen absolute Humorlosigkeit ist, ausgerechnet den Heinrich-Heine-Preis erhalten soll, das ist ein stilistischer Fehlgriff dieser seltsamen Jury, der nicht verziehen werden kann. Das ist Rufmord statt Kritik - und zwar durch diese Jury an Heine. Der Rudolf-Alexander-Schröder-Preis hätte es für Handke auch getan.
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