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17
November
Hat Print schon abgedankt?
Wenn ich Don Dahlmann folgend sage, die derzeitige Journalistengeneration tauge einfach nichts, die Printkrise sei keine Leserkrise, sondern die höchsteigene Krise dieser Generation, bin ich dann eigentlich übers Ziel hinausgeschossen?

"Das ist ... eine komplette Bankrotterklärung des deutschen Journalismus. Der Artikel stellt fest, dass Zeitungen nichts mehr kritisieren oder gar verändern können. Und sie verbreiten keine Meinung mehr und oft genug verbreiten sie nicht mal mehr die Meldung. Vielleicht, weil sie es nicht wollen, vielleicht, weil sie es nicht mehr können. Stattdessen soll der Bürger sich gefälligst selbst informieren und seinen Protest formulieren. Die Zeitung und ihre Online-Ableger haben sich offenbar endgültig vom "Wachhund der Demokratie" zum hysterisch kläffenden Chihuahua entwickelt, der am liebsten bei Paris Hilton auf den Schoss sitzt."

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Ach, es wäre nicht schlecht, wenn man anfinge, da ein wenig zu differenzieren. Das pauschale Journalisten-Bashing ist so unfruchtbar und frustfördernd wie das pauschale Blogger-Bashing. Es gibt doch viele kritische Journalisten, die bloggen, und viele Blogger, die - ogottogott - auch "Geld nehmen" würden. Es gibt Mischungen, Bastarde. Da tut sich was. Print muss nicht abdanken, wird aber an Bedeutung verlieren, weil maßgebliche Zeitungen die gesellschaftlichen Entwicklungen nicht mehr spiegeln, sondern ideologisch verbohrt sind. Abdanken müssen alte Konzepte, Wagenburg-Redaktionen etc. Es wäre besser, die Namen derer zu nennen, die man meint - und das pauschale Verärgertsein aufzugeben. Immer gleich von "kompletter Bankrotterklärung" zu sprechen oder eine ganze "Journalistengeneration" haftbar zu machen - das führt zu nichts, es temperiert höchstens den eigenen Adrenalinspiegel. Guter Journalismus ist konkret.
 
Mein Text ist nicht ohne Grund in der Frageform gehalten. Pauschalisierung ist meistens schlecht (außer bei der FDP), und auch ich freue mich noch immer am guten, alten Printen-Journalismus in der taz (meistens), bei brand eins, Zeit (gelegentlich), FAS, Jungle World oder dummy. In der Breite aber ... ?

Im übrigen würde ich - klar ! - 'auch Geld nehmen', ich mache das ja im anderen Leben seit Jahren. Das Geldnehmen ist ja nicht der Sündenfall. Es kommt vielmehr auf die Seriosität und Integrität dessen an, dem man die Feder das Denken leiht.
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