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28
Juni
Welterklären für Anfänger / Folge 1
Was ist ein Mantra?Ein Mantra ist eine magische Formel, die der Adept so lange zu wiederholen hat, bis er sie in seiner Selbstbesoffenheit selbst glaubt. Dann schlägt er einfach die Augen wieder auf - und die Welt hat sich in die erwünschte Richtung verschoben. Als Beispiel hier das bekannte Print-Mantra des Verbandes der Deutschen Zeitungsverleger:Print ist Qualitätsführer, Print ist Liebling: Der Vergleich von Print-Websites mit Portalen ergibt durchweg bessere Noten für Print. (VDZ 2006 / zitiert hier) Refrain zwischen den Strophen: Print ist gut, Print ist allmächtig, Print ist stark und verkauft sich prächtig. Print ist der Anfang, Print ist das Ende, drum sagen wir Amen und falten die Hände. Wenn der Strom des Bewusstseins erst einmal fließt ... Bild: Stock.xchng 592847
Es gibt Aufenthaltsräume im Netz ...
... da weiß ich nicht, sind das Blogs, Chill-Out-Zonen, Psycho-Labore, Wartezimmer oder Matrosenkneipen, in denen ich gleich schanghait und zur Unterschrift gedrängt werden soll. Alle denkbaren und undenkbaren Euphemismen zur Umschreibung der Realität sind dort jedenfalls eine gängige Währung. Wenn beispielsweise jemand sein Leben aus Zeitmangel nicht mehr gebacken kriegt, dann solle er dieses Chaos doch einfach HDL oder „High Density Life“ taufen. Schon sei er wieder 'hip' ...
Drei Wochen Knast ...
... und schon zeigt selbst Paris Hilton eine einschulungstaugliche geistige Reife.
Irgendwelche Vorschläge, wer der/die nächste sein sollte?
Hans-Ulrich Jörges sitzt auf dem Thron ...
... und spricht zum Pöbel. Wie auch im 'Stern' grundsätzlich von erhöhter Warte aus: '“Die guten Redaktionen sollten ihre Siele geschlossen halten, damit der ganze Dreck von unten nicht durch ihre Scheißhäuser nach oben kommt”. Es ist ja auch schlimm - der Herr Jörges weiß das schließlich aus eigener Erfahrung: Jedesmal, wenn er abwischt, liegt da schon wieder 'der ganze Dreck' bei ihm in der Schüssel. Aus eigener Erfahrung - auch wenn ich nicht weiß, wo der Herr Jörges wohnt - darf ich vielleicht noch hinzufügen, dass hier im Land Bremen in den 'Scheißhäusern' alles von oben nach unten abzulaufen pflegt ...
Für mich riecht das alles stark nach Qualitätsjournalismus. Gejuchzt und gejubelt soll sie haben - die verunsicherte Journalistenschar, schreibt jedenfalls der Matthias Kiesselbach in seinem Sprechblasenblog ... und ganz nebenbei und nebenher holen sie sich 'den ganzen Dreck' doch gerade selber ins Haus: Der Stern will eine eigene “News Community” aufbauen. Oha - beim Fiete Stegers lese ich gerade, dass auch der Welt Chef Jetzt auch Thomas Knüwer zum Thema. Dito das Jakblog. Illustrativ ist Ahoi Polloi.
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