Cluetrain Manifesto 2.0 ...
... oder: Ist Socialismus denn etwas anderes als Sozialismus?
"Die Folge solcher Diskussionen könnte eine enorme Zunahme an sozialer Kompetenz sein, die auch im realen Leben Platz greift. Denn anders als uns die feudalen und nationalen Herrschaftsstrukturen vorgemacht haben, ist ein Delegieren der moralischen Souveränität an so genannte professionelle Entscheider der springende Punkt der aktuellen Krisen ... Wie erlangt man die Macht über sein Leben zurück? Das klingt jetzt wie eine Revolution. Aber sie ist gar nicht nötig. Es geht um das Erörtern einer Welt, in der wir gerne leben wollen ohne Anonymität und Schutz gegen pfiffige Glücksritter. Allein geht es nicht. Parteien sind auch keine Lösung, sie sind eher Teil des Problems - vor allem bei ihrer Nähe zum Lobbyismus. Es geht über den Zusammenschluss der Freunde und Bekannten - in sozialen Netzwerken."
Mit Don's gepflegter Welt aus lauter Distinguierten, die vor akkumulierter Kultur und Sittlichkeit mit Normalen nicht mehr meinen, Umgang pflegen zu dürfen, damit hätte das große Gebrabbel in diesem indischen Dorf namens Digitalia dann allerdings nur noch wenig zu tun. Gut, aber das ist ja auch kein Problem, die digitale Welt ist groß, die können sich ja einen eigenen Affenfelsen erbauen und dort vor sich hin sabbeln, was sie wollen.
Ich persönlich jedenfalls mag den basisdemokratischen Impetus immer noch lieber als die unkultivierte Dekadenz der Übergeistigten, die es meistens doch gar nicht sind. Sonst wären sie ja nicht auf diesem Ticket unterwegs. Im Großen und Ganzen aber scheint mir die markt- und werbungsfeindliche Tiefenstoßrichtung der Netzkultur seit den guten alten Zeiten des Cluetrain Manifesto ungebrochen ...
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