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17
Juni
Vielleicht habe ja ich 'nen Knick in der Logik?
Bei manchen Meldungen geht's mir wie Alice im Wunderland: Als hätten sich die Gesetze der Argumentation unter der Hand verwandelt, als wäre weiß plötzlich schwarz, neun auf einmal dreizehn, und der Fuchs wäre eigentlich ein Kaffeegeschirr. Kurzum: Es hakt so sehr mit der Folgerichtigkeit, das ich mich frage: Ist der oder bin ich bekloppt?
Da macht ein Motorola-Manager also ein Werk in Flensburg platt, weil's ihn zu den Hungerlöhnen nach China zieht, und er entblödet sich dabei nicht, vor die Presse zu treten, um zugleich zu verkünden, dass er trotz dieser Absichten angeblich unverbrüchlich an deutschen Standorten festhalte, weil er ja immerhin nicht alle Standorte auf einmal vertickt. Vermutlich gibt's irgendwann dann noch diese Abwicklungszentrale in Doedelsdorf-Hinterhöfen mit ihren fünf Arbeitsplätzen, deren glückliche Inhaber sich darum streiten, wer das Licht ausmachen darf. Später irgendwann jammert unser genialer Unternehmensführer über die schlechten Glaubwürdigkeitswerte seines Unternehmens und über die böse Pressemafia. Und er wundert sich, weshalb er in Deutschland so rein gar keine Handies mehr verkauft. Ja, warum wohl? Ich fordere Logikseminare und Sprachkurse für Manager, damit meine Intelligenz nicht ständig beleidigt wird: Motorola-Chef Gerbershagen: Konzern hält an deutschen Standorten fest. Im Herbst wird die Handyproduktion von Flensburg nach China verlagert.
FDP - jetzt mit noch mehr Inhalt:
Sonst?
Oha - die Linkspartei, die kann heute vor Kraft kaum noch laufen: Und der oberste Klabautermann auf diesem Freibeuterschiff aller Likedeeler droht den anderen ganz doll mit furchtbaren politischen Konsequenzen:
' Politischer Streik muss erlaubt werden und die SPD mit der Agenda 2010 brechen - sonst ... ' Ja? Was 'sonst', Herr Gysi? Sagen Sie's uns: 'Sonst ist mit uns nichts zu machen.' Ach was? - Ach so!
Quatsch mit Verelendung
In der taz schreibt Ulrike Herrmann über die Gründe der politischen Konjunktur für die neue Linkspartei. Wörtlich heißt es dort: 'Eigentlich dürfte eine Protestpartei jetzt keine Chancen haben, da es wirtschaftlich aufwärtsgeht.'
1848 in Berlin: Bombenstimmung an der Börse. Die Annahme, die dahintersteht, ist historischer Bullshit. Nahezu alle Revolutionen und Protestbewegungen fanden in Zeiten beginnender konjunktureller Erholung statt, wenn sie nicht rein politische Ursachen hatten, also z. B. verlorenen Kriegen zu verdanken waren (Petersburg 1917 o. Kiel 1918): 1789 war die französische Wirtschaftskrise schon überstanden, 1848 lagen die 'große Kartoffelnot' und die Pauperismuskrise zwei Jahre zurück, die 'Machtergreifung' 1933 fand bei anspringender Konjunktur Jahre nach der Weltwirtschaftskrise statt, und auch 1968/69 folgten die Studentendemonstrationen mit Verzögerung auf die Krise von 1966. Insofern liegt der 'Linksruck' in der Bundesrepublik samt aller möglichen Erfolge der Linkspartei, über die unser Guido in vorauseilender Panik so portemonnaiezerreißend greint, eigentlich in der Logik des derzeitigen Konjunkturaufschwungs. Bild: Zeitgen. Illustration / wikipedia.org
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