letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


29
April
Die Entstehung des gemeinen PR-GAU im Web 2.0 ...
... wird netterweise detailliert beschrieben auf FIXMBR. Aber was - dies vermute ich jedenfalls - lernen unsere professionellen Kommunikationsbruchpiloten daraus? Genau: Sie werden weiterhin ihre inzüchtigen Tagungen abhalten, wo sie sich bei Kokolores und Schnittchen darüber austauschen werden, wie das Web 2.0 in ihren Augen endlich mal funktionieren sollte. Aber nun mal nicht funktioniert.

Die Folge: 'Junges Web 2.0 Team arbeitet engagiert an der Fertigstellung und der Veröffentlichung von Yumondo. Näheres dazu in Kürze.' Naja - es wäre ja wirklich schön, wenn etwas Näheres tatsächlich in näherer oder größerer Ferne noch folgt. Hier noch etwas für den Durchblick ...

kommentieren

 
OT
Ich wollt mal hier an dieser Stelle meinen Senf zum Thema "Marketing" vs "Werbung" abladen, zumal Du in der Blogbar danach gefragt hast. [um nicht die Blogbar themenfremd zu bekleistern]

1. Grob formuliert beinhaltet Marketing alles Denken rund um den Begriff Kundennutzen - sowie dessen Kommunikation. Das geht also tatsächlich bis ins Produktdesign, in die Logistik, die Findung und Vermittlung sog. Alleinstellungsmerkmale, die Analyse von Kundenwünschen bis hin zur Kommunikation mit den Kunden.

Unschwer zu erkennen: Echtes Marketing funktioniert nur dialogisch, und auch nur dann, wenn die Kunden und ihre Bedürfnisse ernst genommen werden.

2. Im Gegensatz dazu ist Werbung nur ein eingegrenzter Teilbereich, nämlich die Kommunikation mit Kunden und potentiellen Kunden.

3. Schlimmer noch: Das, was viele Leute unter "Werbung" verstehen, ist oft nur vorsintflutliches Absatzdenken im Stile der 20er bis 50er Jahre des letzten Jahrhunderts, zumeist begleitet von reinen Top-down-Konzeptionen.

Das ach-so-schicke Guerilla-"Marketing" ist denmach kein Marketing, nicht einmal ansatzweisee, sondern lediglich Gesetz und Konventionen missachtende Marktschreierei. Wie ich finde, gut vergleichbar mit den Methoden von Erdnuss-Verkäufern in den Wirtschaftskrisen der 20er Jahre, welche ihre lausige, in Tüten billig verpackte Ware vornehmlich durch a) Aufdringlichkeit und b) Bettelei an den Mann zu bringen versuchten.

Anders herum: Wer es nötig hat, zu Methoden der Guerilla-, Ambush- und Viralwerbung zu greifen, dessen Produkt taugt i.d.R. nicht viel. Es ist quasi ein Hilfeschrei des Produkts bzw. seiner Macher:
"Ich bin echt übel - aber bitte kauf mich trotzdem!"
 
Du hast ja völlig recht, mit dem, was du sagst. Die Frage ist aber, weshalb 'echtes Marketing' auf freier Wildbahn so selten anzutreffen ist - und ich durfte ja auch schon diverse Erfahrungen mit den 'real existierenden Marketeeren' machen. Da wird üblicherweise der Markt 'gepusht', bis er nicht mehr 'bähbäh' sagen kann und die Leute vor Widerwillen in die Tonne kotzen. Gerade vor dem 'Kundennutzen' herrscht dort wenig Achtung - das ist nur etwas für Theoretiker. Deswegen mein Gequengel dort drüben - weil es nichts nutzt, wenn etwas an den Universitäten zwar gelehrt wird, außerhalb des Elfenbeinturms aber regelmäßig ganz anders verfahren wird.

Ich finde es auch wenig hilfreich, wenn dieses real existierende Marketing nicht mehr Marketing genannt werden soll, weil es laut höchstem theoretischen Anspruch gar kein Marketing sei. Ein Autofahrer, der nur Unfälle baut, bleibt doch auch ein Autofahrer. So lange er den Lappen noch hat, heißt das ...

Dieses Viral-/Guerilla-Marketing ist bloß die neueste Masche des oben beschriebenen Push-Marketings. Wenn das Baby nicht mehr fressen will, wenn wir ihm den Pamps von rechts ins Maul schmieren, dann versuchen wir's, indem wir ihm den gleichen Brei von links ins Maul schmieren ...
blogoscoop