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05
Dezember
Vermutlich zu spät
Eins ist ja richtig an all den Debatten über die Stimulierung der Binnennachfrage: Wir haben in den Jahren, als wir uns systematisch zum "Exportweltmeister" aufblähten, uns in ein wirtschaftlich höchst anfälliges Hochrisikoland verwandelt, das in der Folge völlig aus dem wirtschaftlichen Gleichgewicht geraten ist. Jetzt, wo die Nachfrage von außen ausbleibt, ist nach Japan kaum ein Land derart von der Rezession bedroht, wie die Bundesrepublik.
Zumindest teilweise diese tödliche Bedrohung umzudrehen, auch mittels 'Konjunkturgeschenken' in Form von Bargeld, ist - wiewohl zu spät - zumindest in der Laufrichtung der Logik richtig. Nachdem wir jahrelang mit Hartz IV, Rentenkürzungen und anderen 'Reformen' den Binnenmarkt im Interesse der Exportindustrien antikonsumistisch ausgestaltet haben, müssen wir versuchen, dieses dürre Brachland umzupflügen, um es wieder zu reaktivieren. Das ist dann zwar dumm für alle Aktionäre, aber wirtschaftlich wohl unumgänglich ...
Für mich hat diese aktuelle wirtschaftspolitische Lage überhaupt nichts bedrohliches. Empfinde ich sie doch als ein dringend notwendiges Regulativ, die bisherigen Bubbles zum Platzen zu kriegen.
Immer mehr kristallisiert sich nämlich heraus, dass viele "positiven" ad-hic-Meldungen (*sic!*) nur auf Kreditblasen beruhten. Wären die Unternehmen gesund gewesen, hätten für schlechte Zeiten vorgesorgt, dann stünden wir jetzt nicht in diesem Schlammassel. Nun wird es sich zeigen, wer den längeren Atem hat. Und das werden - so hoffe ich - die Unternehmen sein, die auf dem Markt umsichtig agierten. |