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07
September
Kein Grund zum Pessimismus
Man muss das nicht gleich so apokalyptisch sehen, wie der Don dort drüben, der die Dark Ages für die schreibende Zunft gekommen sieht. Es wird immer einen SklavenNischenmarkt für ausgebildete Qualitätsjournalisten geben - nicht nur für Eva Hermann. Auch der «Decline and Fall of the Media Empire» braucht Protokollanten. Hier ein Beweis unter zahllosen anderen für das wachsende Heer der Hofschranzen, das brav alle erreichbaren publizistischen Spucknäpfe sauber schleckt und sich so die Zeit bis zum Doomsday vertreibt:

"Die 1998 gegründete sino AG hat sich auf die Abwicklung von Wertpapiergeschäften für die aktivsten und anspruchsvollsten Privatkunden in Deutschland spezialisiert und entwickelte sich in kurzer Zeit zum Synonym für High End Brokerage. Die aktuell 25 Mitarbeiter betreuen derzeit 550 Depots mit einem durchschnittlichen Volumen von über 400.000 EUR. Aktionäre der sino AG sind unter anderem die Gesellschaft für industrielle Beteiligungen und Finanzierungen mbH, eine 100%ige Tochter der HSBC Trinkaus & Burkhardt KGaA, die DAH GmbH sowie die beiden Vorstände."


"Tipps" für mehr Qualitätsjournalismus

"Mit einem durchschnittlichen Volumen von über" ... Nicht wahr? Dieser Text hat Saft, jeder Satz strotzt vor stilistischer Kraft! Da spürt man gleich die hohe publizistische Schule, da schlottern die wundgerittenen Hilfsverben und winseln um Erbarmen ...

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High End Brokerage reicht aus, um meine Buzzword-Warnantennen hochzufahren und die Akkus meiner Finalizer zu überprüfen.
 
Was erwartest du? We are livin' in a broker age ... da dürfen wir schon High-End-Erwartungen hegen.
 
eben.

schließlch wäre es mein geld, wenn ich da ein depot hätte, das da für schwachfug verballert wird.
 
High-End-Anlage
Ja, ja, hmmmhmmm hmm dessen Lied ich sing. Dann eben schleimige Broker und ihre Schrottbonds qualitätsjournalistisch anhübschen. Wir sind ja in der Künstlerzozialkasse, kann ja nix passieren, oder? Kennt man ja schon mit der High-End-Anlage, viele schöne Komponenten, oftmals auch mit Afterburner, da raucht die Knete hinten dann als kleines Aschewölkchen wieder raus. Das war dann die Rente der Ich-AGs und Bis-in-die-Rente-Praktikanten und usw. Warum schreibt denn keiner über die vielen High-End-Aschewolken?
 
Besonders bedenklich ist die Tendenz, dass viele PR-Fuzzies inzwischen den Redakteuren "qualitätsjournalistisch" weit überlegen sind. Perspektivisch, wenn die Verleger so weitermachen, heißt das: Bei den Zeitungen schreiben vor allem "die Doofen". Siehe oben den von mir verlinkten DLF-Artikel ...
 
Bei den Zeitungen schreiben vor allem "die Doofen"

Wie war das wieder: Wenn tausend Affen tausend Jahre auf tausend Schreibmaschinen....

Sie haben ja keine tausend Jahre, Gott sei Dank. Aber manchmal scheint eine Woche ja schon zu reichen um den Karren in den Dreck zu fahren. Hm...
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