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14
September
Wir lassen uns doch nicht zum Jagen tragen!
Da ist der einschlägig vorbestrafte und mit Berufsverbot belegte Alfons Bünnemeyer aus Lastrup im schönen Landkreis Cloppenburg, wo die gesamte Natur bannig nach Gülle stinkt. Der darf sich einem Kühlhaus "eigentlich" noch nicht einmal auf Rufweite nähern. Eigentlich.

Und da sind einige Tonnen beschlagnahmtes Gammelfleisch in einem Hamburger Kühlhaus. Die kann dieser Alfons Bünnemeyer einfach aufkaufen ("Ich hätte gern acht Tonnen von dem beschlagnahmten Putenfleisch dort! Wickeln Sie's mir'n büschen ein."). Das grünstichige Aas badet er in preiswerter Salzlake, damit's nicht so duftet, und dann vertickt er es an Mensen, Kindergärten und Großküchen als 1-A-Putenfleisch. Das "Corpus verreckti" ist heute größtenteils weg - die Mägen der Kinder, Studenten und werten Mitarbeiter haben es entsorgt. In jenem Aggragatzustand jedenfalls, in dem das Fleisch heute ist, dürfte es selbst für eine notorische Pottsau wie den Bünnemeyer nicht mehr interessant sein.


Wir sahen wohl blanke Messer, doch keinen Kontrolleur.

"Niedersachsen", tönt Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen (CDU), gehe "ganz konsequent gegen Kriminelle in der Fleischbranche vor". Ach, wirklich? In Wahrheit gab es seit dem letzten Skandal weder mehr Geld, noch mehr Personal, noch mehr Kontrollen. Und auch keine neuen Methoden, die zum Beispiel darin bestünden, alles vergammelte Fleisch richtig schön azurblau einzufärben, so dass jeder wüsste, woran er ist: Kost nix, funktioniert bestens.

Naja, wenigstens der Bünnemeyer sitzt unterdessen in Untersuchungshaft. Ach so - die Höchststrafe für den Handel mit Gammelfleisch liegt bei satten 20.000 Euro. Hoffentlich lässt sich der Bünnemeyer unter diesen Umständen nicht auch noch beim Griff in die Portokasse erwischen ...

Manchmal ertappe ich mich schon bei dem Gedanken, dass man bundesdeutsche Landwirtschaftsminister, wenn man sie in unseren zivilisierten Zeiten schon nicht gleich an die Wand stellen darf, so doch einige Jahre mit lecker Gammelfleisch statt mit dicken Pensionen durchfüttern sollte. Schließlich stammen sie zumeist aus dem Milieu, das sie bekämpfen sollen. Da trifft man eigentlich nie den Falschen.

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