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16
Oktober
Wirtschaftsnobelpreis kontra Neoliberalismus
Die Auszeichnung dieser 'Mechanismus-Designtheorie' (wat immer jetzt die korrekte Übersetzung sein mag) durch das Nobelpreiskomittee bedeutet doch eine Stellungnahme für den blanken 'Staatsinterventionismus' - oder sehe ich das falsch?

Schließlich will diese Designtheorie doch, dass der freien Wirtschaft intelligente Regeln - oder Mechanismen - strafbewehrt und verbindlich vom wissenschaftlich beratenen Gesetzgeber vor die Nase geknolzt werden, damit aus dem egoistischen Vor-sich-hin-Wirtschaften der Gierigsten endlich das resultiert, was gesellschaftlich sinnvoll ist. Also das völlige Gegenteil dessen, was die Neoliberallalas als Mitglieder des Vereins 'Freie Bahn für jede Wildsau' propagieren. Früher hieß so etwas, glaube ich, bloß noch nicht 'Mechanismus-Designtheorie' sondern 'Planwirtschaft'.

Im übrigen aber gilt der folgende Einwand gegen die Ökonomen, die am besten einfach keine Nobelpreise erhalten sollten, nach wie vor: 'Es ist deshalb ... kein Wunder, wenn Ökonomen vieles in der Welt nicht verstehen können oder wollen. Es ist kein Wunder, dass sie altruistische Motivation erst dann verstehen können, wenn sie sie mit der Motivation identifiziert haben, die auch hinter dem Konsum von Kokain steckt. Das sollte aber nicht unser Problem sein. Wichtig dabei ist bloß eines: Die professionelle Blindheit von Ökonomen sollte man nicht ihrer theoretischen Grundannahme zurechnen, dass alle Menschen rationale Nutzenmaximierer sind, sondern ihrer beschränkten Phantasie ...'.

 
 
Warum die Bräunlinge ...
... von der NPD sich ausgerechnet im Saarland gute Chancen ausrechnen, das will mir nicht in den Kopf. Da räumt nach dem, was die Auguren raunen, der Oskar Lafontaine die entsprechende Wählerklientel doch rückstandslos ab ...


Die politische Welt ist eine Litfaß-Säule:
Was rechtsaußen verschwindet, taucht linksaußen wieder auf.
Bild: gemeinfrei / F.G. Nordmann, 1855

 
 
Schöne Headlines / Folge 26
'Lieber Gott, mach mich fromm ...'. Da will jemand, laut diesem Spaghetti-Code-Klempner, doch tatsächlich Rechte auf etwas erwerben, das erst noch entdeckt werden soll. Da melde ich schon mal meine Rechte auf das künftige ultimative Krebsmedikament und auf die morgigen Lottozahlen an:

Agendia erwirbt Rechte zur Entdeckung eines wesentlichen Widerstandsmechanismus gegen Arzneimittel bei Brustkrebs sowie eines eventuell darauf aufbauenden Herceptin(R)-Sensitivitätstests

 
 
Politik ist ein verlogenes Geschäft:
Wenige Monate ist es her, da führte unsere CDU als Teil der großen Koalition in Bremen sich noch als die sparwütigste Partei an der Unterweser auf. Jetzt ist sie in der Opposition - und nun kann es ihr gar mehr nicht spendabel genug zugehen: Weitere Millionen für die hochdefizitäre Rhododren- und Azaleen-Show der Botanica - aber klar doch, in Rentnerbussen sitzen unsere Wähler! Höhere Beamtenbezüge - aber selbstverständlich, das ist Fleisch von unserem Fleische! Mehr Geld fürs Stadtmarketing - logo, wir haben doch selbst ein Unternehmen! Höhere Wirtschaftsförderung - das ist doch wohl essentiellstens für uns als eingeborene Mitglieder des Schütting (Bremer Handelskammer)! - - - Nebenbei: Der Mann an der Spitze dieser neuen Goldregen-Partei, Thomas Röwekamp, war kurz zuvor Bürgermeister hier in Bremen - und da 'irgendwie noch gaaanz anners drauf'.


Bevor Parteien mal ehrlich werden, fließt noch viel Wasser die Weser hinab.
Bild: wikipedia, GNU-Lizenz

 
 
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